Strauß-Sohn Max siegt gegen CSU-kritischen Autor

München/Köln – Max Strauß, Sohn von Franz Josef Strauß, hat in einem Rechtsstreit gegen den ehemaligen hohen bayerischen Finanzbeamten und Autoren Wilhelm Schlötterer einen Punktsieg erzielt.
Schlötterer hatte in seinem Buch „Macht und Missbrauch“ über das „System Strauß“ eine Art Insiderreport veröffentlicht. Das Buch, erschienen 2009, machte Furore und schaffte es auch auf die „Spiegel-Bestsellerliste“.
Der Rechtsstreit tobt schon einige Jahre. Nunmehr hat das Oberlandesgericht Köln eine Reihe von Passagen in dem Buch als Tatsachenbehauptungen gewertet und es Schlötterer untersagt, diese zu wiederholen. Ein Kernpunkt: Schlötterer hatte über das Gerücht berichtet, dass das Strauß-Erbe 300 Millionen D-Mark betragen habe, nach anderer Darstellungen sogar bis zu 450 Millionen DM. Dies darf er nun, in Zusammenhang mit Max Strauß, nicht mehr wiederholen. Ebenso ist mit einer Passage, in der Schlötterer diverse Nahost-Reisen von Max Strauß darstellt und dazu laut Gericht den Eindruck erweckt, der Strauß-Sohn habe infolgedessen „Provisionszahlungen aus Waffengeschäften“ erhalten.
Das Gericht hat keine Revision zugelassen, freilich kann Schlötterer dagegen juristisch vorgehen. Ob er das tue, sei offen, sagte der Autor gestern unserer Zeitung. Es handele sich um einen Streit über „Formulierungsfragen“ und nur um einen „sehr beschränkten Sieg“ von Max Strauß. Insbesondere die Höhe der Strauß-Erbschaft sei ihm bis heute nicht bekannt.
Franz Georg Strauß, Bruder von Max, sieht das anders: Endlich dürfe Schlötterer „nicht mehr unsinnige Behauptungen über das Erbe nach meinem Vater, Versteuerung und etwaige Waffengeschäfte erheben.“