„Sie klettern über Leichen“: Wagner-Vormarsch erinnert an Zombie-Film
Ukrainischen Soldaten zufolge gleicht der Kampf gegen die Wagner-Gruppe einem „Zombie-Film“. Sie vermuten, dass die Söldner unter Drogen stehen.
Bachmut – Seit mehreren Wochen sind ukrainische Soldaten südwestlich der Stadt Bachmut mit Hunderten von Kämpfern des russischen privaten Militärunternehmens Wagner-Gruppe konfrontiert, die ukrainische Stellungen angreifen. Ukrainische Soldaten berichteten jetzt dem US-Sender CNN von einem scheinbar endlosen Feuergefecht, bei dem sie von einer „Flut von Wagner-Kämpfern“ angegriffen wurden. Die Berichte legen die brutale Taktik der Privatarmee offen, wie fr.de berichtet.
„Wir haben etwa zehn Stunden am Stück gekämpft. Und es waren nicht nur Wellen, es war kontinuierlich. Es war, als ob sie nicht aufhörten zu kommen.“ Ihre AK-47-Gewehre wurden durch den ständigen Beschuss so heiß, sagt ein ukrainischer Soldat, dass sie sie ständig auswechseln mussten. „Wir waren etwa 20 Soldaten auf unserer Seite. Und, sagen wir, 200 auf ihrer Seite.“

Wagner-Gruppe schickt unerfahrene Rekruten in den Ukraine-Krieg
Die Kriegsmethode der Wagner-Gruppe im Ukraine-Krieg besteht laut CNN darin, eine erste Welle von Angreifern loszuschicken, die hauptsächlich aus Rekruten besteht, die direkt aus russischen Gefängnissen kommen. Sie wüssten wenig über militärische Taktiken und seien schlecht ausgerüstet. Die meisten hofften nur, dass sie, wenn sie ihren sechsmonatigen Vertrag überleben, nach Hause können und nicht zurück in eine Zelle gehen müssen.
„Sie sorgen dafür, dass die Gruppe – sagen wir mal zehn Soldaten – 30 Meter weit kommt, dann fangen sie an, sich einzugraben, um die Position zu halten“, so ein ukrainischer Soldat gegenüber CNN. Eine weitere Gruppe folge, und beanspruche weitere 30 Meter. „Auf diese Weise versucht Wagner, Schritt für Schritt voranzukommen, während sie in der Zwischenzeit viele Leute verlieren.“ Erst wenn die erste Welle erschöpft oder ausgeschaltet sei, schicke Wagner erfahrenere Kämpfer, oft von den Flanken her, um die ukrainischen Stellungen zu überrennen.
Wagner-Söldner im Ukraine-Krieg: Privatarmee von Prigoschin agiert „beängstigend und surreal“
Der ukrainische Soldat sagt weiter, der Angriff der von Jewgeni Prigoschin befohlenen Privatarmee sei eine beängstigende und surreale Erfahrung gewesen. „Unser Maschinengewehrschütze wurde fast wahnsinnig, weil er auf sie schoss. Und er sagte: Ich weiß, ich habe auf ihn geschossen, aber er fällt nicht. Und dann nach einiger Zeit, wenn er vielleicht verblutet, dann fällt er einfach um.“
Der Soldat vergleicht den Kampf mit einer Szene aus einem Zombie-Film. „Sie klettern über die Leichen ihrer Freunde und treten auf ihnen herum“, sagt er. „Es sieht sehr, sehr wahrscheinlich aus, dass sie vor dem Angriff Drogen bekommen“ – eine Behauptung, die CNN nicht unabhängig verifizieren konnte. (cas)