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Mann geköpft - Zweiter Attentäter gefasst

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Von: Michael Sapper

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Zwei Attentäter haben einen Anschlag auf eine Gasfabrik ausgeübt. © AFP

Saint-Quentin-Fallvier - In einer französischen Gasfabrik nahe Lyon ist ein Mann in eine Fabrik eingedrungen. Es gibt einen Toten und mehrere Verletzte.

- Zwei Männer sollen in einer Gasfabrik einen Anschlag ausgeübt haben. Es ist zu einer Explosion nahe Lyon gekommen. Sie sollen sich zu ISIS bekennen.

- Beide Täter sind gefasst worden.

- Die Polizei fand einen enthaupteten Körper in der Nähe der Fabrik. Der Kopf war an einem Zaun befestigt und mit arabischen Wörtern beschriftet. Es soll der Chef eines der Attentäters gewesen sein.

- Regierungschef Manuel Valls ordnete verstärkte Überwachung aller potenziell gefährdeten Objekte in der Region an. Hollande bestätigt: "Das war ein Anschlag terroristischer Natur."

Attentat auf Gasfabrik bei Lyon

Knapp ein halbes Jahr nach den Mordanschlägen auf „Charlie Hebdo“ in Paris ist Frankreich erneut von einer islamistisch motivierten Bluttat erschüttert worden. Bei einem Anschlag auf ein Werk für Industriegase sind bei Lyon ein Mensch getötet und mehrere Personen verletzt worden. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP am Freitag unter Berufung auf Ermittler.

In der Nähe der Fabrik wurde ein enthaupteter Körper gefunden. Der Kopf soll mit arabischen Aufschriften an einem Zaun gefunden worden sein. Neben ihm sei eine islamistische Fahne entdeckt worden. Die Attentäter sollen Islamistenfahnen dabei gehabt haben. Beide hatten nach Angaben einer Polizeisprecherin Tücher um den Kopf gewickelt. Laut Nachrichtenagentur AFP handelt es sich bei dem Opfer um den Chef des Attentäters.

Zweiter Täter gefasst

Augenzeugen berichteten der von einer schweren Explosion gegen 9.50 Uhr auf dem Gelände von Air Products. Der oder die Attentäter sollen mit einem Auto eine Sperre zum Eingang der Fabrik durchbrochen haben. Auf dem Gelände rammte das Auto dort stehende Gasbehälter.

Ein mutmaßlicher Täter wurde festgenommen. Auch der zweite Attentäter ist bereits gefasst worden. Es handele sich um den Fahrer des Wagens, der zum Tatort in die Fabrik für Industriegase gefahren sein soll, berichtete die Regionalzeitung „Dauphiné Libéré“ am Freitag ohne Nennung von Quellen. Der Mann sei in seiner Wohnung im ostfranzösischen Anschlagsort Saint-Quentin-Fallavier festgenommen worden

Das bestätigte auch Frankreichs Präsident François Hollande, der zum Zeitpunkt des Anschlags beim EU-Gipfel in Brüssel war. Er kündigte seine Rückkehr nach Frankreich für den Nachmittag an. Gegen die für den Anschlag verantwortlichen "Gruppen und Individuen" müsse unerbittlich vorgegangen werden, sagte Hollande Nach Angaben von Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sollte am Nachmittag das Sicherheitskabinett tagen.

Nach der Explosion rückten Feuerwehr und Polizei an. Es soll sich nicht um einen Werksmitarbeiter handeln. „Dauphiné Libéré“ zitiert Augenzeugen, wonach ein Mann mit mehreren Islamistenflaggen in den Händen Gasbehälter geöffnet und zur Explosion gebracht habe. Im Sender BFMTV berichteten Augenzeugen, die Umgebung des Werks sei evakuiert worden.

Innenminister reist zum Tatort

Spiegel Online berichtet darüber, dass zwei Personen auf das Gelände des Gaswerks um kurz vor zehn Uhr mit einem Auto gefahren sind und beruft sich dabei auf den französischen Sender France Info.

Regierungschef Manuel Valls ordnete verstärkte Überwachung aller potenziell gefährdeten Objekte in der Region an. Innenminister Bernard Cazeneuve kündigte an, zum Tatort zu fahren.

Die für Terrorismus zuständige Staatsanwaltschaft in Paris hat nach dem Anschlag bei Lyon die Ermittlungen an sich gezogen. Es werde wegen Mordes und Mordversuchs durch eine terroristische Vereinigung ermittelt, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag in Paris mit.

Israel ruft Juden „nach Hause“

Nach dem Terroranschlag in Frankreich hat Israels Einwanderungsminister die französischen Juden dazu aufgerufen, nach Israel zu immigrieren. „Der Antisemitismus wächst, der Terrorismus greift um sich und Berichten zufolge mordet der Islamische Staat (IS) mitten am Tag“, sagte Zeev Elkin israelischen Medien zufolge am Freitag. „Wir sind darauf vorbereitet, unsere Arme für die Juden Frankreichs zu öffnen.“

AFP/dpa/ms

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