USA: Trumps Wahlbetrugs-Hotline wird im Netz zur Lachnummer - „Da ist eine übergewichtige Schildkröte ...“
Die USA haben entschieden: Donald Trump wurde als Präsident abgewählt. Doch der Amtsinhaber wittert Betrug - und greift zu allen Mitteln. Das bringt ihm Spott ein.
- US-Präsident Donald Trump steht schon vor dem Ende der Stimmenauszählung als Wahlverlierer fest.
- Seine Niederlage gegen Herausforderer Joe Biden will er nicht akzeptieren.
- Eine Telefon-Hotline soll Wahlbetrug aufdecken - doch das geht nach hinten los.
Washington D.C. - Die Vereinigten Staaten von Amerika haben gewählt. Joe Biden* soll nach dem Willen der US-Bürger der 46. Präsident des Landes werden.
Zwar dauert die Stimmenauszählung in den USA immer noch an, doch der Vorsprung des Demokraten auf Noch-Amtsinhaber Donald Trump* ist so groß, dass der Sieger schon vor der offiziellen Bekanntgabe des Wahlergebnisses feststeht.
Das sieht Trump anders, er hat den Kampf um das Weiße Haus in Washington noch nicht aufgegeben – obwohl dieser längst verloren ist. Der 74-Jährige will das Ergebnis der US-Wahl 2020* nicht akzeptieren und weigert sich stur, die traditionelle Übergabe der Amtsgeschäfte eines abgewählten US-Präsidenten an seinen Nachfolger einzuleiten.
US-Wahl 2020: Wahlbetrugs-Hotline soll Trump helfen - Telefonstreiche entnerven Mitarbeiter
In den vergangenen Tagen wurde er nicht müde, vermeintlichen Wahlbetrug und Stimmen-Klau anzuprangern, seine Partei unterstützt Trump bei dessen fragwürdigem Verhalten. Beweise für seine abenteuerlichen Thesen blieb er bis dato schuldig. Trotzdem ließ der Republikaner eine Hotline einrichten, bei der US-Amerikaner potenzielle Unregelmäßigkeiten während der Präsidentschaftswahl* melden können.
Doch diese Initiative geht offenbar mächtig nach hinten los. Auf Twitter und TikTok kursieren derzeit zahlreiche Videos von Telefonstreichen, mit denen viele US-Bürger Trumps Wahlbetrugs-Hotline auf‘s Korn nehmen.
US-Wahl 2020: Telefonstreiche bei Trumps Wahlbetrugs-Hotline - Videos auf Twitter und TikTok
So rief ein Twitter-User dort an und sagte: „Da waren Schwarze, die gewählt haben. Ist das legal?“ Nach einer kurzen Pause legte der Hotline-Mitarbeiter wortlos auf. Es war vermutlich nicht der erste Scherzanruf für ihn bei Trumps Sorgentelefon.
Ein weiterer Anruf gab an, er habe auf dem Weg ins Wahllokal einen ganz in schwarz gekleideten Mann gesehen. „Ich denke er ist wahrscheinlich von der ‚Antifa‘… kann ich mit Rudy Giuliani sprechen?“ Der Wunsch nach einem Gespräch mit Trumps Rechtsbeistand wurde nicht erfüllt, auch hier beendete die Person am anderen Ende der Leitung das Gespräch abrupt.
„Da ist eine übergewichtige Schildkröte, die sich auf den Rücken gerollt hat“, beschrieb eine TikTok-Nutzerin ihre vermeintliche Entdeckung einer Unregelmäßigkeit am Wahltag. Damit spielte sie auf eine Äußerung des CNN-Moderators Anderson Cooper an. Der TV-Journalist hatte in einer Live-Sendung den amtierenden Präsidenten mit dem Tier verglichen. Trump verhalte sich wie eine „übergewichtige Schildkröte, die zappelnd auf dem Rücken in der heißen Sonne liegt, realisierend, dass ihre Zeit vorbei ist“.
Telefonstreiche bei Wahlbetrugs-Hotline: Trump-Sohn glaubt an Verschwörung der Demokraten
Die Hotline des US-Präsidenten wird derweil von solchen Anrufen geradezu bombardiert. Trumps Sohn ist sich sicher: Urheber dieser Telefonstreiche kann nur der politischen Gegner sein. „Die Demokratische Partei spammt unsere Wahlbetrugs-Hotline voll, um die tausenden von Beschwerden, die uns erreichen, im Sande verlaufen zu lassen“, behauptete Eric Trump auf Twitter.
Ob Trump mithilfe der Hotline noch verhindern kann, dass er seinen Posten als mächtigster Mann der Welt räumen muss, erscheint mehr als fraglich. Doch während das Ende seiner Amtszeit naht, dürften die Telefonstreiche bei der Wahlbetrugs-Hotline noch andauern. (kh) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital- Redaktionsnetzwerkes