„Kamikaze-Drohnen“: Wird Russlands gefürchtete Waffe nun zum Gamechanger für die Ukraine?
Im Ukraine-Krieg lässt Russland die Waffen sprechen. Auch Kamikaze-Drohnen sollen zum Einsatz gekommen sein. Und genau die werden zum Gamechanger für die Ukraine.
Kiew - Der Ukraine-Krieg tobt auch nach über einem Monat unerbittlich weiter. Nicht nur Soldaten, auch etliche Zivilisten zählen zu den Opfern der blutigen Invasion von Russlands Präsident Wladimir Putin. Verhandlungen zwischen den beiden Parteien versprachen bisher wenig Erfolg. Auch an Moskaus Ankündigung, man werde die Kämpfe um Kiew reduzieren, hegen Experten große Zweifel. Wenig deutet darauf hin, dass in naher Zukunft die Waffen schweigen.
Waffen, die unsägliches Leid über die Bevölkerung in der Ukraine bringen: Besonders die russische Seite hält sich Berichten zufolge nicht mit der Verwendung von brutalen Kriegsmitteln gegen die ukrainische Seite zurück. So sollen Putins Truppen bereits Phosphorbomben eingesetzt haben. Auch eine bisher unbekannte Waffe verblüffte die US-Geheimdienstexperten. Im Fokus der Angriffe stehen nun aber auch sogenannte Kamikaze-Drohnen.
Ukraine-Krieg: Kamikaze-Drohnen eingesetzt - sie haben entscheidenden Vorteil
Im Gegensatz zu größeren, Bomben tragenden Drohnen sind diese Kamikaze-Drohnen deutlich kleiner und langsamer. Sie haben allerdings einen Vorteil: Sie wiegen oftmals gerade einmal um die drei Kilogramm, können im Rucksack transportiert werden. Mit 100 km/h können sie je nach Modell bis zu 30 Minuten fliegen, über GPS und eingebaute Kameras können sie nahegelegene feindliche Einheiten gezielt attackieren. In Anlehnung an die „Kamikaze“-Flieger der japanischen Einheiten im zweiten Weltkrieg, die sich mit einem Bombenflugzeug gezielt auf feindliche Ziele stürzten, stürzt sich auch die Drohne mit bis zu 160 km/h auf ein Ziel, der getragene Sprengsatz explodiert so. Die Geschwindigkeiten variieren je nach Modell.
Bereits Anfang März sammelten sich auf Twitter und Telegram Bilder von Überresten solcher Drohnen, etwa vom Modell KUB-BLA aus der Produktion des Herstellers Kalaschnikow. Auch wenn der Einsatz nicht vollständig nachgewiesen zu sein scheint, gilt durch die Bilder als wahrscheinlich, dass die Russen die perfide Killerwaffe im Ukraine-Krieg aktiv einsetzten. „Der Terror-Aspekt dieser Waffen ist ein signifikanter psychologischer Faktor auf dem Schlachtfeld“, sagt Cedric Leighton, Ex-Colonel und Militär-Analyst für CNN in einem Interview mit dem Sender. Dieser Faktor kommt aber offensichtlich längst nicht mehr nur Russland zugute.
Ukraine-Krieg: Wende rund um Kamikaze-Drohnen - Kiew-Seite profitiert offenbar massiv
Mittlerweile gibt es eine Wende im Einsatz der Kamikaze-Waffen. Wie Berichte aus den USA zeigen, sollen nämlich auch die ukrainischen Streitkräfte bereits seit Längerem in Besitz solcher Drohnen sein. Die Killerwaffen würden demnach zu einem regelrechten Gamechanger im Krieg werden. Wie Analysten gegenüber CNN angeben, könnten sich die schnellen, kleinen Waffen perfekt in die Kriegsstrategie der Ukraine rund um kleine, bewegliche Einheiten einfügen. Auch Ex-Colonel Leighton hält die Drohnen für relevant: „Meine persönliche Einschätzung ist, dass 20 bis 30 Prozent der Tötungen in den russischen Einheiten, die die Ukraine registrieren, möglicherweise auf deren sehr erfolgreichen Einsatz dieser Drohnen zurück zu führen ist.“

Und der effektive Einsatz der Waffe könnte sich nun durchaus verstärken. Erst vor wenigen Tagen beschlossen die USA, der Ukraine eine erneute, rund 800 Millionen Dollar teure Güter-Lieferung zukommen zu lassen. Darin enthalten: 100 unbemannte „Switchblade“-Systeme, welche unter ebenjene Kategorie der umgangssprachlich als „Kamikaze-Drohnen“ bezeichneten Waffen fallen. Die Rolle der Killerwaffe könnte also noch wachsen.
Einen deutlich geringeren Einfluss auf die Kampfhandlungen hat derweil mittlerweile die riesige Militär-Kolonne der Russen, die vor einiger Zeit vor Kiew ins Stocken geriet. Nun soll klar sein, wie eine 30-köpfige Spezialeinheit den Kiew-Konvoi stoppte. Derweil gibt es eine brisante Wende um eine mögliche „False-Flag“-Aktion im Ukraine-Krieg. (han)