Schwerster Angriff auf Kiew seit Wochen: Bürgermeister Klitschko meldet sich
Russland soll laut der ukrainischen Militärführung erneut die Hauptstadt Kiew und einen Vorort mit Raketen beschossen haben.
Kiew - Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs hat Russland am Morgen die Hauptstadt Kiew und einen Vorort erneut mit Raketen angegriffen. Es seien sowohl militärische als auch zivile Infrastruktur getroffen worden. Die teilte die Militärführung in Kiew mit. Auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko meldete sich am Sonntagmorgen (5. Juni) über den Nachrichtendienst Telegram: „Mehrere Explosionen in den Stadtbezirken Darnyzky und Dniprowsky. Die Rettungsdienste sind dabei, zu löschen.“ Der Stadtbezirk Darnyzky liegt im Südosten und Dnipro im Westen der ukrainischen Hauptstadt.
Raketenangriff auf Kiew: Schwerster Angriff auf die Hauptstadtregion seit Wochen
Nach bisherigem Stand gebe es einen Verletzten, der ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Gestorben sei laut Klitschko niemand. Auch der bereits mehrfach beschossene Vorort Browary wurde Behörden zufolge erneut von Raketen getroffen. Das genaue Ausmaß der Schäden war zunächst unklar. Die Angaben können aktuell nicht unabhängig überprüft werden. In den sozialen Medien kursieren Fotos und Videos von Bränden. In weiten Teilen des Landes waren am Morgen Luftschutzsirenen zu hören gewesen. Es handelte sich um den schwersten Angriff auf die Hauptstadtregion seit Wochen.
Rakete in der Nähe des Südukrainischen Kernkraftwerks: „Atomarer Terrorismus“
Wie der ukrainische Atomenergiekonzern mitteilte, sei eine Rakete bei den russischen Raketenangriffen auf die Region Kiew gefährlich nah am Südukrainischen Kernkraftwerk geflogen. Russland provoziere damit weiterhin die Gefahr einer nuklearen Katastrophe. Die Behörde warf Russland „atomaren Terrorismus“ vor. Die russischen Angreifer begriffen „immer noch nicht, dass schon ein kleines Raketenstück, das in einen funktionierenden Energieblock einschlagen kann, zu einer atomaren Katastrophe und Austreten von Strahlung führen kann“, so die Behörde. (dpa/at)