1. Startseite
  2. Politik

Schoigu seit zwei Wochen verschwunden? Rätselraten um Putins Minister - Lawrow: „Blödsinn!“

Erstellt:

Von: Linus Prien

Kommentare

Russischer Verteidigungsminister Sergej Schoigu zum ersten Mal seit dem 13. März in den Medien zu sehen.
Russischer Verteidigungsminister Sergej Schoigu © IMAGO/Vadim Savitskii

Nur eine undatierte Videoaufnahme zeigte Russlands Verteidigungsminister Schoigu seit Mitte März. Außenminister Lawrow dementiert alle Spekulationen über ein Verschwinden.

Moskau - Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat Spekulationen über ein angebliches Verschwinden von Verteidigungsminister Sergej Schoigu und einen womöglich geplanten Umsturz in Russland kritisiert und zurückgewiesen. „Ich möchte diesen Blödsinn nicht kommentieren, weil es eben Blödsinn ist, der auch von den Geheimdiensten der Ukraine verbreitet wird“, sagte Lawrow in einem von dem Ministerium veröffentlichten Interview mit serbischen Journalisten. Lawrow warf „neoliberalen Russen“, die sich ins Ausland abgesetzt hätten, vor, solche Gerüchte zu verbreiten.

Ukraine-Krieg: Laut Lawrow handelt es sich um eine „offenkundige Lüge“

Über ein angebliches Verschwinden von Minister Schoigu, der tagelang nicht in der Öffentlichkeit zu sehen gewesen war, hatte es Spekulationen gegeben. „Das ist alles eine offenkundige Lüge, alle sind am Leben, alle sind gesund, alle arbeiten“, sagte Lawrow in dem Interview.

Das Verteidigungsministerium hatte Schoigu am Samstag auch bei einer Sitzung gezeigt. „Die Regierung arbeitet, die ganze Administration des Präsidenten arbeitet gemäß den Interessen unseres Landes“, betonte Lawrow. Die Aufnahme ist jedoch nicht datiert, der Verteidigungsminister macht russischen Nachrichtenagenturen zufolge darin aber eine Anspielung auf ein Treffen mit dem Finanzminister, das am Freitag stattgefunden habe. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Kreml Videomaterial manipuliert hat. In den vergangenen Wochen kursierte bereits ein „Deep-Fake“ um den ukrainischen Präsideten Wolodymyr Selenskyj.

Ukraine-Krieg: Schoigu habe viel zu tun

Der Kreml hatte bereits zuvor Spekulationen zurückgewiesen, wonach Verteidigungsminister Sergej Schoigu mitten im Ukraine-Konflikt abwesend sein soll. „Der Verteidigungsminister hat im Moment viel zu tun“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am vergangenen Donnerstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Es sei nicht die Zeit für Medienauftritte. „Das ist durchaus verständlich.“

Auch Russische Medien hatten sich zuletzt verwundert gezeigt, dass Schoigu seit dem 11. März keine öffentlichen Termine wahrgenommen hat. Zuvor hatte er Mitteilungen zufolge Telefonate geführt oder verletzte Soldaten besucht und ausgezeichnet.

Spekuliert wurde zudem über mögliche Herzprobleme des Ministers. Diesen Berichten sollten Medien keinen Glauben schenken, sagte Peskow. Er riet Journalisten: „Bitte wenden Sie sich an das Verteidigungsministerium.“ (dpa/AFP/lp)

Auch interessant

Kommentare