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Selenskyj spricht von „Hunderten“ unter den Theater-Trümmern in Mariupol – „Das ist die Hölle“

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Von: Linus Prien

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Die ukrainische Stadt Mariupol steht unter starkem russischen Beschuss. Kürzlich wurde ein Theater, in dem sich hunderte Zivilisten befanden, bombardiert.

Mariupol - Die Zahl der Opfer nach der Bombardierung eines Theaters in Mariupol ist weiterhin unklar. Die russischen Truppen in der Stadt blockieren die Unternehmungen, die Hilfsbedürftigen aus der Ruine des Theaters zu retten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte trotz der Kriegszustände in der Stadt Bergungsarbeiten an. Mariupol gehört zu den Städten, die am stärksten unter dem Ukraine-Konflikt leiden müssen.

Ukraine-Krieg: Theater in Mariupol bombardiert – laut Selenskyj noch „Hunderte“ unter den Trümmern

Nach ukrainischen Angaben war auf dem Boden neben dem Theatergebäude sichtbar, auf Russisch, „Kinder“ geschrieben worden. Laut dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj befänden sich noch immer „Hunderte“ Menschen unter den Trümmern eingeschlossen. Mehr als 130 Menschen hätten gerettet werden können, teilte Selenskyj am Freitag mit. Das Theater hatte als Zufluchtsort für Zivilisten gedient. „Hunderte Einwohner von Mariupol sind noch unter dem Schutt“, sagte Selenskyj.

Des Weiteren kündigte der ukrainische Präsident Bergungsarbeiten in den Ruinen des Theatergebäudes an. Der ukrainische Abgeordnete Sergiy Taruta erklärte, Russlands Blockade der Stadt behindere die Rettungsbemühungen. Zwar hätten es einige Menschen aus dem zerstörten Theater hinausgeschafft. Aber die anderen, „die das Bombardement überlebt haben, werden unter den Trümmern des Theaters sterben, oder sind schon tot“. Am Freitag teilte die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmila Denisowa, mit, dass sich circa 1000 Schutzsuchende im Theater befanden. Russland dementierte, für die Bombardierung des Theaters verantwortlich zu sein. Wie schon nach den Angriffen auf eine Geburtsklinik in Mariupol in der vergangenen Woche machte Moskau die nationalistische ukrainische Asow-Brigade verantwortlich.

Ein Mann läuft durch die zerstörten Straßen von Mariupol.
Ein Mann läuft durch die zerstörten Straßen von Mariupol. © Evgeniy Maloletka/dpa

Ukraine-Krieg: „Das ist nicht mehr Mariupol. Das ist die Hölle“

Mariupol im Osten der Ukraine steht besonders stark unter Beschuss. Nach Behördenangaben starben dort bereits mehr als 2000 Zivilisten seit dem Beginn von Russlands Ukraine-Invasion am 24. Februar. „In den Straßen liegen die Leichen vieler toter Zivilisten“, sagte die 58-jährige Tamara Kawunenko der Nachrichtenagentur AFP nach ihrer Flucht aus Mariupol. „Das ist nicht mehr Mariupol. Das ist die Hölle.“

Nach Angaben der BILD sagte der Stadtrat Mariupols, dass etwa 80 Prozent der Gebäude Mariupols durch den Krieg beschädigt worden seien. 30 Prozent davon könne man nicht wieder aufbauen. (AFP/lp)

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