Nächste Front: Moldau in Sorge vor Angriff Putins – Nato-Vize warnt Russland

Die Sorge vor einem russischen Angriff wächst in Moldau. Ein Nato-Vize richtet klare Worte an Putin und betont die militärische Kraft des Landes.
Moldau – Die Furcht vor einem Überfalls Russlands auf die ehemaligen Sowjetrepublik Moldau wächst. In der Provinz Transnistrien hat Russland Soldaten stationiert. Moldau und die Ukraine befürchten, dass der Kreml nach einem Vorwand sucht, um mit diesen Truppen anzugreifen. Experten stufen Moldau als hoch gefährdet ein, weil es einer Attacke wohl wenig entgegenzusetzen hätte. Ein Nato-Vize hat sich nun zu einem Angriffsszenario geäußert.
Russischer Angriff auf Moldau? Nato-Vize betont militärische Stärke Moldaus
„Wir müssen die Tatsache anerkennen, dass die Republik Moldau nach dem Krieg in Transnistrien vor 30 Jahren eine Neutralitätsklausel in der Verfassung hat“, sagte der stellvertretende Nato-Generalsekretär Mircea Geoană laut Newsweek einem Fernsehsender aus seiner Heimat Rumänien. „Diese muss also respektiert werden.“
Trotz der Neutralitätsklausel verstehe sich die Republik Moldau als „militärisch nicht schwach“. Der Nato-Vize betonte im Fernsehsender: „Neutral zu sein bedeutet nicht, dass man keine Streitkräfte hat, um sein Territorium und seine Bevölkerung zu schützen“, sagte Geoană – wohl auch eine Warnung in Richtung Moskau, für den Fall eines russischen Angriffs auf den ehemaligen Sowjetstaat.
Dass es zu einem Angriff kommt, bezweifelt Geoană ohnehin. Moskau sei nicht in der Lage, weitere Truppen nach Transnistrien zu schicken. Denn das würde bedeuten, „die gesamte Ukraine, einschließlich Odesa, zu besetzen, um eine Verbindung mit den dortigen Truppen herzustellen.“
Gilt Moldau als neutral?
Die Neutralitätsklausel besagt, dass der Binnenstaat eine „ständige Neutralität“ aufrechterhalten wird, die nur durch ein Referendum aufgehoben werden kann. Das Land verfügt weder über schweres militärische Geräte noch über moderne Kampfflugzeuge. Anders ist die Lage in der abtrünnigen prorussische Region Transnistrien., wo Russland 20.000 Tonnen Militärausrüstung und Munition horten soll.
Russische Soldaten in Transnistrien: Moskau erhebt Vorwürfe gegen Ukraine
Das russische Außenministerium hatte zuletzt deutlich gemacht, dass Angriffe auf die Truppen in Transnistrien als Angriff auf die Russische Föderation gewertet würden. Die Warnung richtete sich explizit auch an die USA und die übrigen NATO-Mitgliedsstaaten.
Russland hat zuletzt gewarnt, die Ukraine plane, in Transnistrien einzumarschieren: „In naher Zukunft“ stehe eine Operation gegen Transnistrien bevor, hieß es aus Moskau. Das Ministerium erklärte, die ukrainischen Truppen würden russische Uniformen tragen, um in die abtrünnige Region einzudringen.
Moldau hat diese Vorwürfe stets zurückgewiesen. Aus dem Verteidigungsministerium in Chisinau hieß es, es gebe keinerlei Bedrohungen für die militärische Sicherheit Transnistriens. Moldau beschuldigte wiederum Russland, die prowestliche Regierung stürzen zu wollen, was aus Moskau umgehend dementiert wurde.
Moldau-Sorge wächst: Billig-Airline stellt Flüge ein und meidet Hauptstadt
Anfang des Monats hatte eine russische Rakete den moldauischen Luftraum durchflogen. Moldaus Außenminister Nicu Popescu erklärte am 22. Februar, sein Land sei auf ein „ganzes Spektrum von Bedrohungen“ vorbereitet.
Infolge der sich zuspitzenden Lage meidet nun die Airline Wizz Air aus Sicherheitsgründen ab 14. März den Flughafen der Hauptstadt Chisinau. „Aufgrund der jüngsten Entwicklungen und des hohen, wenn auch nicht unmittelbar drohenden Risikos im Luftraum des Landes hat Wizz Air die schwierige, aber verantwortungsvolle Entscheidung getroffen, alle Flüge nach Chisinau ab dem 14. März einzustellen“, teilte die Billigfluggesellschaft in einer Erklärung mit. (bohy)