„Russischer Terror“ in Dnipro: Raketeneinschlag tötet mindestens zwanzig Menschen in Wohnhaus

In der ukrainischen Großstadt Dnipro kam es zu einem russischen Raketenschlag auf ein Hochhaus. Von mindestens zwölf Toten ist die Rede. Unter den Trümmern rufen Überlebende um Hilfe.
Update vom Sonntag, 15. Januar, um 8.10 Uhr: Nach den schwersten russischen Raketenangriffen im Ukraine-Krieg seit Neujahr steigt die Zahl der Todesopfer. In der ostukrainischen Großstadt Dnipro kam es zum verheerendsten Raketeneinschlag auf ein bewohntes Wohnhaus. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, seien mindestens 20 Menschen getötet worden. Es gebe 73 teils Schwerverletzte. Das erklärte der Gouverneur über Telegram. Auch das Präsidialamt in Kiew spricht von 20 Toten.
Der Angriff in Dnipro traf ein neunstöckiges Hochhaus. Unter den Toten war nach Angaben des Gouverneurs auch ein 15-jähriges Mädchen. Dutzende Wohnungen wurden zerstört. Laut Kiew wurden 100 bis 200 Menschen durch den Beschuss des Wohnhauses obdachlos. Etwa 1700 Menschen in der Stadt seien außerdem von Strom- und Wärmeversorgung abgeschnitten.
Ukraine-Krieg: „Russischer Terror“ in Dnipro – Rakete tötet mindestens zwanzig Menschen in Wohnhaus
Erstmeldung vom Samstag, 14. Januar um 23.12 Uhr: Dnipro – Ein russischer Raketenangriff auf ein bewohntes Hochhaus hat nach vorläufigen Behördenangaben mindestens zwölf Menschenleben gefordert. Der Raketeneinschlag ereignete sich in der ukrainischen Großstadt Dnipro. Darüber hinaus teilten die Behörden am Samstag (14. Januar) mit, dass 64 Menschen bei der aktuellen Attacke im Ukraine-Krieg verletzt wurden. Unter den Verletzten sollen sich auch mindestens 12 Kinder befinden.
Zuvor war von neun Toten und 60 Verletzten die Rede gewesen. Unter den Toten soll sich auch ein 15 Jahre altes Mädchen befinden. Während sich die Kämpfe in Soledar weiter fortsetzen, gebe es noch Überlebende in den Trümmern, die SMS absetzten oder einfach um Hilfe riefen, erklärte ein Sprecher der Einsatzkräfte.
Ukraine-Krieg aktuell: „Russen sind Terroristen“ – Leiter des Präsidialamtes verurteilt Raketenangriff auf Wohnhaus
Die Szenen nach dem Raketeneinschlag im Wohnhaus in Dnipro schockierten den Leiter des Präsidialamtes in Kiew, Andrei Jermak. Letzterer konnte sein Entsetzen nicht verbergen und äußerte sich mit klaren Worten zur jüngsten Attacke Russlands im Krieg gegen die Ukraine. „Russen sind Terroristen, die bestraft werden für alles. Alle – ohne Ausnahme“, reagierte er auf die aktuellen Geschehnisse, während ein Experte Deutschland vorwirft, deutsche „Furcht“ vor Putins Niederlage zu haben und deshalb das „sehr langsame Handeln“ in Berlin kritisiert.
Er fügte zudem hinzu, dass die Flugabwehr und Luftstreitkräfte ihre Arbeit erledigten. „Wir werden zurückschlagen“, betonte er und kündigte eine Reaktion auf die aktuellen Geschehnisse im Krieg in der Ukraine an. Der Feind ändere seine Taktik nicht und setze seine Schläge gegen die zivile Infrastruktur fort.
„Russischer Terror“ im Ukraine-Krieg: Selenskyj attackiert Russland für tödliche Attacke auf Wohnhaus in Dnipro
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj meldete sich ebenfalls aufgrund des aktuellen Vorfalls im Ukraine-Krieg zu Wort. Selenskyj verurteilte den „russischen Terror“ aufs Schärfste. Mit Blick auf die Bergungsarbeiten sagte er: „Wir kämpfen um jeden Menschen, um jedes Leben.“ Die Verantwortlichen für diese Bluttat würden, das versprach Selenskyj mitten im tobenden Krieg in der Ukraine, gefunden und bestraft.
Ukraine-Krieg: Raketeneinschlag in Wohnhaus in Dnipro – Verschüttete schreien nach Hilfe
Derweil geht der Rettungseinsatz nach Russlands Raketeneinschlag in Dnipro weiter. Rettungskräfte hatten die Menschen aus den Trümmern des teils eingestürzten Hauses gezogen, welches der aktuellen Lage im Ukraine-Krieg ein weiteres tragisches Kapitel hinzugefügt hat.
Insgesamt seien bei dem russischen Raketeneinschlag 72 Wohnungen zerstört worden. Das seien beunruhigende Zahlen, hieß es. Die Suche nach Verschütteten ging unterdessen unaufhaltsam weiter. Mehr als 1000 Menschen müssten in warmen Unterkünften versorgt werden.
In den Trümmern signalisierten verschüttete Bewohner in der Dunkelheit nach ukrainischen Medienberichten auch mit ihren Taschenlampen an Mobiltelefonen, wo sie sich unter den Trümmern befanden, um gerettet zu werden. Viele schrien auch, wie auf Videos in sozialen Netzwerken zu hören war.
Ukraine-Krieg: Luftalarm für das ganze Land ausgerufen
Nach vereinzelten russischen Raketenangriffen auf die Ukraine am Vormittag, hatte Moskau den Beschuss zahlreicher Regionen des Landes im Ukraine-Krieg am Samstag noch einmal deutlich verstärkt. Im ganzen Land galt daraufhin Luftalarm, teilten die ukrainischen Behörden mit.
Neben zahlreichen Regionen, darunter Odessa im Süden, Charkiw im Osten und Lwiw (Lemberg) im Westen, kam einmal mehr die Hauptstadt Kiew ins Visier der jüngsten Raketenangriffe im Ukraine-Krieg. Es gab mehrere Explosionen in der Hauptstadt. Die Menschen wurden aufgefordert, darunter auch von Bürgermeister Vitali Klitschko, Schutz zu suchen.
Nach Raketenangriff im Ukraine-Krieg: Schwerste Attacken seit Neujahr 38 Raketen
Der Raketeneinschlag in Dnipro war der folgenreichste von mehreren Angriffen am Samstag. Im ganzen Land galt zeitweise Luftalarm. Es war der erste russische Großangriff dieser Art seit dem Jahreswechsel. Das ukrainische Militär teilte mit, dass 38 von Putins russischen Raketen und 25 Geschosse am Samstag abgeschossen worden seien.
Zuvor hatten die ukrainischen Luftstreitkräfte vor möglichen neuen Angriffen durch die russischen Truppen von Wladimir Putin, der möglicherweise bereits im nächsten Jahr einen Nachfolger nominiert, gewarnt. Demnach waren zahlreiche russische Langstreckenbomber vom Typ Tupolew Tu-95 tagsüber in der Luft. Im Schwarzen Meer hatten zudem russische Kriegsschiffe, die nicht aus Angst vor einem Ukraine-Angriff abgezogen worden waren, Stellung bezogen. Von ihnen aus sollen immer wieder Raketen abgefeuert werden.