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USA melden nächstes Problem für Putins Kriegsmaschine: Sanktionen wirken - „Mikroelektronik geht aus“

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Von: Markus Hofstetter

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Russland ist wegen der westlichen Sanktionen nicht in der Lage, seine militärischen Materialverluste zu ersetzen. Es mangelt an kritischen Technologien.

Washington - Im Ukraine-Krieg erleiden die russischen Streitkräfte schwere Verluste an Menschen und Material. Laut einem Tweet des ukrainischen Verteidigungsministeriums sollen seit Beginn der Kampfhandlungen am 24. Februar bis zum 16. Oktober 65.000 gegnerische Soldaten „eliminiert“ worden sein. Zudem wurden unter anderem 2534 Panzer, 5207 gepanzerte Fahrzeuge, 1596 Artilleriegeschütze, 268 Kampfjets, 242 Hubschrauber und 1238 Drohnen zerstört. Die Angaben lassen sich allerdings von unabhängiger Seite nicht verifizieren.

Russland kann Verluste im Ukraine-Krieg nicht ausgleichen

Moskau scheint große Schwierigkeiten haben, die Verluste auszugleichen. Das zeigt sich nicht nur an der holprig verlaufenden Teilmobilmachung, mit der die Einheiten der russischen Streitkräfte wieder aufgefüllt werden sollen. Auch das Ersetzen von zerstörtem oder verschossenem Material ist offenbar in vielen Fällen nicht möglich. Ein Grund dafür sind westliche Sanktionen, die der russischen Wirtschaft zusetzen.

Die Sanktionen haben bereits dazu geführt, dass bei Teilen der russischen Militärausrüstung Halbleiter aus Kühlschränken und Geschirrspülern zum Einsatz kommen. Um an Technologie zu gelangen, soll sich Moskau sogar an Nordkorea wenden.

Ukraine-Krieg: zerstörte russische Ausrüstung in Lyman
Ein ukrainischer Soldat steht neben zerstörter russischer Ausrüstung in der durch ukrainische Streitkräfte zurückeroberten Stadt Lyman. (Foto vom 5. Oktober 2022) © Leo Correa/dpa/ap

Ukraine-Krieg: Sanktionen gegen Russland haben direkt Auswirkungen auf dem Schlachtfeld

Dass die Sanktionen gegen Russland erfolgreich sind, betonte auch der stellvertretende US-Finanzminister Wally Adeyemo beim Treffen der Länder, die Russland wirtschaftliche Beschränkungen auferlegen, am vergangenen Freitag (14. Oktober) hervor. In seiner Rede sagte er, die wirtschaftlichen Beschränkungen für den russischen militärisch-industriellen Komplex hätten direkte Auswirkungen auf dem Schlachtfeld. Das Land sei nicht mehr in der Lage, kritische Ausrüstung für Operationen in der Ukraine herzustellen und zu warten. 

„Russland hat keinen Zugang zu fortschrittlicher Technologie und unseren Finanzsystemen, was die Fähigkeit der russischen Verteidigungsindustrie einschränkt, Waffen herzustellen und diejenigen zu ersetzen, die im Krieg zerstört wurden“, so Adeyemo.

Ukraine-Krieg: Zwei der größten russischen Mikroelektronikhersteller mussten Produktion einstellen

Russland gehe die Mikroelektronik aus, die für seinen militärisch-industriellen Komplex von entscheidender Bedeutung ist, und russische Beamte seien besorgt, dass sie nicht über genügend ausländische Komponenten verfügen. „Zwei der größten inländischen Mikroelektronikhersteller Russlands mussten die Produktion vorübergehend einstellen, weil es an kritischen ausländischen Technologien mangelt“, so Adeyemo weiter.

Zudem unterstrich Adeyemo, dass das Amt für die Kontrolle ausländischer Vermögenswerte (OFAC) bestimmte Leitlinien herausgegeben habe. Sie zeigen demnach, dass man willens ist, die Sanktionen auf alle Personen, Unternehmen oder Länder auszudehnen, die Munition an Russland liefern oder den militärisch-industriellen Komplex Russlands unterstützen. Doch trotz aller Sanktionen: Die russische Wirtschaft ist offenbar „robuster als erwartet“.

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