Die Hoffnung, dass Moskau seine Ziele in diesem Krieg nicht erreichen wird, ist noch intakt, trotz der jüngsten militärischen Rückschläge für Kiew. „Die Ukraine darf auf keinen Fall verlieren, das heißt, sie muss gewinnen“, sagte Annalena Baerbock im ZDF. Die Außenministerin war im Mai selber im Kriegsgebiet, so wie viele Spitzenpolitiker vor ihr, aber als erstes Mitglied der Bundesregierung.
Es gibt einen regen Reiseverkehr zwischen dem Westen und Kiew, und er hält an. Der Augsburger Bischof Bertram Meier fuhr mit einer Delegation in die Ukraine. Als „Außenminister“ der Deutschen Bischofskonferenz besuchte er auch Butscha und Irpin – Orte, die zu Symbolen einer brutalen russischen Kriegsführung geworden sind. Im Vorfeld wählte er für einen Bischof deutliche Worte: „Hier wurden Zivilisten in großer Zahl abgeschlachtet, verstörende Kriegsverbrechen begangen. Der Weg einer künftigen Versöhnung, auf den Christen hoffen, kann nicht an diesen Orten vorbeiführen.“
Ein Ende des Grauens ist nicht abzusehen. US-Außenminister Antony Blinken sagte gestern, es gebe keine Anzeichen für einen Rückzug der Russen: „Soweit wir das jetzt beurteilen können, wird der Konflikt noch viele Monate andauern.“ - mit dpa und afp