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Krieg in der Ukraine: Deutsche vor Ort schildern Ereignisse - „Wir alle haben damit gerechnet“

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Von: Florian Schimak

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In Europa herrscht nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine Krieg. Deutsche Staatsbürger schildern die Geschehnisse aus der Nacht.

München/Kiew - In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hat der russische Staatspräsident Wladimir Putin eine „Militäroperation“ befohlen, woraufhin in mehreren ukrainischen Orten Explosionen zu hören waren. Zudem sind nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes sind russische Bodentruppen aus mehreren Richtungen in die Ukraine vorgedrungen.

Russische Panzer und anderes schweres Gerät hätten in mehreren nördlichen Gebieten und von der annektierten Krim aus die Grenze passiert, teilte der Grenzschutz am Donnerstag mit. Koordinierte Angriffe gab es vor allem auch im Osten der Ukraine. Im Süden wurden ukrainische Stellungen mit Raketensystemen und Hubschraubern attackiert, erklärte der Grenzschutz weiter.

Krieg in der Ukraine: Deutsche vor Ort schildern Geschehnisse - „Die Russen kommen“

In Europa herrscht Krieg - und mitten drin sind auch deutsche Staatsbürger. Diese schildern gegenüber Focus Online die Geschehnisse aus der Nacht. „Um 6 Uhr hat mich eine Freundin angerufen. ‚Die Russen kommen.‘ Ich bin auf den Balkon getreten, habe Einschläge gehört“, wird ein deutscher Staatsbürger zitiert: „Inzwischen ist es wieder ruhig. Ich werde jetzt erstmal abwarten. Ich habe nicht vor, das Haus zu verlassen. Wir haben alle damit gerechnet, dass es demnächst passiert. Der Krieg wird ein paar Wochen dauern. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass Kiew belagert wird.“

Aus Angst vor einem noch größer angelegten russischen Angriff auf die Ukraine fliehen viele Menschen aus der Hauptstadt Kiew. Vor Bankautomaten bildeten sich am Donnerstag lange Schlangen, wie ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete. 

Fotos zeigten zudem lange Autokolonnen. Andere versuchten, mit Zügen aus der Millionenmetropole zu flüchten. Viele Menschen deckten sich mit Lebensmitteln und Trinkwasser ein. Befürchtet wird offenbar, dass die Versorgung im schlimmsten Fall zusammenbrechen könnte.

Deutsche in der Ukraine: „Wir wissen nicht viel, was los ist“

Derweil ruft die Bundesregierung die deutschen Staatsbürger auf, die Ukraine umgehend zu verlassen. Außenministerin Annalena Baerbock tat dies noch einmal eindringlich am Donnerstagmorgen. Es gebe eine Hotline, an die sich Deutsche wenden könnten, so die Grünen-Politikerin.

„Wir wissen nicht viel, was los ist. Ich kann kein Ukrainisch, kann mich nur über deutsche Medien informieren. Offenbar sind nur militärischen Ziele betroffen“, wird ein weiterer Deutscher bei Focus Online zitiert: „Ich bin mit einer Kollegin im Auto unterwegs, wir sammeln weitere Kollegen ein und wollen dann beraten, was wir machen. Es sind viele Leute auf den Straßen. Manche mit Koffer. Wir wissen noch nicht, ob wir in Kiew bleiben, oder ob wir flüchten. Alle haben Familien. Wir überlegen, mit dem Auto nach Deutschland zu fahren.“

Bereits seit fast zwei Wochen ruft die Bundesregierung ihre Staatsbürger zur sofortigen Ausreise auf. Auch das Auswärtige Amt fordert Deutsche auf, die Ukraine umgehend zu verlassen. „In der Ukraine finden Kampfhandlungen & Raketenangriffe statt. Deutsche Staatsangehörige sind dringend aufgefordert, das Land zu verlassen. Falls Sie das Land nicht auf einem sicheren Weg verlassen können, bleiben Sie vorläufig an einem geschützten Ort“, ist auf Twitter zu lesen. Wo Deutsche mit ihren Ängsten und Sorgen in Bezug auf den Krieg Hilfe finden können, weiß 24vita.de*. (smk/dpa) *24vita.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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