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Ukraine-Krieg laut westlichen Geheimdiensten jetzt an Wendepunkt: Diese Szenarien sind möglich

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Von: Momir Takac

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Ein ukrainischer Soldat steht während schwerer Kämpfe an der Front in Sjewjerodonezk in einer zerstörten Wohnung.
Ein ukrainischer Soldat in Sjewjerodonezk: Westliche Geheimdienste sehen den Krieg an einem Wendepunkt. © Oleksandr Ratushniak / picture alliance

Westliche Geheimdienste sehen den Ukraine-Krieg an einem Wendepunkt. Sie skizzieren Szenarien zum weiteren Verlauf des eskalierten Konflikts.

Kiew/Washington - Der Ukraine-Konflikt tobt seit nunmehr fast vier Monaten. Zuletzt gab es düstere Prognosen, was die Dauer der Kampfhandlungen anbelangt. So rechnet etwa die Nato mit einem monatelangen Krieg. Während ein früherer US-General sogar fest an einen militärischen Sieg der Ukraine glaubt, mehren sich jedoch Stimmen, die zumindest einen Wendepunkt sehen. So auch westliche Geheimdienste.

Ukraine-News: Nato sieht Krieg in kritischer Phase

So auch westliche Geheimdienste. Militärbeamte und Geheimdienstmitarbeiter glauben, dass sich der Krieg in einer kritischen Phase befindet, die entscheidend für die Länge der Kampfhandlungen sein könnte, schreibt CNN. „Ich denke, Sie sind kurz davor, den Punkt zu erreichen, an dem die eine oder andere Seite erfolgreich sein wird“, wird ein hochrangiger Nato-Beamter zitiert.

„Entweder die Russen werden Slowjansk und Kramatorsk erreichen, oder die Ukrainer werden sie hier aufhalten“, hieß es weiter. Die beiden Städte bewerten die Geheimdienste offenbar als entscheidende Orte für Kremlchef Wladimir Putin. Dabei skizzieren sie drei mögliche Szenarien.

Ukraine-Krieg: Westliche Geheimdienste skizzieren Szenarien

Entscheidend sei, ob Russland in den rund 80 Kilometer weiter östlich gelegenen und heftig umkämpften Großstädten Sjewjerodonezk und Lyssytschansk Erfolge erzielen kann. Gelinge dies Putins Truppen nicht und käme es zu einer Pattsituation, könnte Kämpfe noch monate- oder gar jahrelang andauern. Die Folge wären wohl beträchtliche Verluste auf beiden Seiten und eine schwerwiegende Belastung der Weltwirtschaft.

In diesem Fall käme es zu einem Szenario, das hochrangige Beamte Geheimdienst-Quellen zufolge als das unwahrscheinlichste halten: Russland definiert seine Kriegsziele neu, verkündet den Sieg in der Ukraine und beendet die Kämpfe.

Ukraine-Krieg: Westliche Geheimdienste befürchten, dass Putin weitere Teile erobern könnte

Eher treffe ein anderes Szenario ein: Russland schafft es, wie auch in Sjewjerodonezk zum Großteil bereits geschehen, weitere Gebiete im Donbass unter Kontrolle zu bringen. In diesem Fall, so befürchten US-Beamte, könnte Putin das errungene Territorium als Stützpunkt nutzen, um weitere Teile der Ukraine zu erobern.

Das befürchtet auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der vom Westen moderne Raketenabwehrsysteme forderte. „Ich bin sicher, wenn die Ukraine nicht stark genug ist, werden sie noch weiter gehen“, hatte er am Dienstag über russische Truppen gesagt. (mt)

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