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Nach russischen Drohnen-Angriffen: Halb Kiew ist in bitterkalter Winternacht ohne Strom

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Von: Patrick Mayer, Christoph Gschoßmann, Felix Durach

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Die Ukraine rechnet offenbar mit einer baldigen russischen Invasion von Belarus aus. Große Teile Kiews sind nach Drohnen-Attacken ohne Strom. Der News-Ticker.

Update vom 19. Dezember, 21.30 Uhr: Nach den Drohnenangriffen vom Morgen ist zur Stunde noch halb Kiew ohne Strom. Das berichtet die Bild unter Berufung auf den Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, den ehemaligen Profiboxer Vitali Klitschko.

Demnach würden die Reparatur-Arbeiten an den beschädigten Leitungen und Elektro-Umspannstationen weiter andauern. Auch der Zugang zum Internet ist laut Netz-Beobachter Netblocks am Abend stark eingeschränkt. Besonders schwierig ist die Situation für jene, die mit Strom, zum Beispiel mit Elektroofen heizen. In der Nacht auf Dienstag soll es in der Metropole mit ihren rund 2,8 Millionen Einwohnern laut wetter.com bis zu -7 Grad kalt werden.

Versinkt mal wieder in Dunkelheit: Kiew im Kriegswinter 2022/23.
Versinkt mal wieder in Dunkelheit: Kiew im Kriegswinter 2022/23. © IMAGO/Maxym Marusenko

Ukrainischer Generalstab: Angeblich zwei weitere russische Hubschrauber abgeschossen

Update vom 19. Dezember, 21.15 Uhr: Laut ukrainischem Generalstab hat das eigene Militär zwei russische Hubschrauber abgeschossen. Zudem seien zwei russische Truppenansammlungen sowie ein Kontrollpunkt mit Artillerie getroffen worden. Wo genau das passiert sein soll, wurde nicht verlautbart.

Unabhängig überprüfen lassen sich die Informationen aus Kiew nicht. Derzeit toben insbesondere in und rund um die Stadt Bachmut im Donbass schwere Kämpfe. Die russische Armee versucht hier seit Wochen vergeblich, durchzubrechen.

Invasion über Transnistrien Anfang 2023? Moldau befürchtet russischen Einmarsch im neuen Jahr

Update vom 19. Dezember, 19.55 Uhr: Der Geheimdienst der an die Ukraine grenzenden Republik Moldau befürchtet eine russische Invasion im kommenden Jahr. „Die Frage ist nicht, ob die Russische Föderation eine neue Offensive gegen das Territorium der Republik Moldau durchführen wird, sondern wann“, sagte Geheimdienstchef Alexandru Musteata an diesem Montag im Staatsfernsehen. Möglich sei ein Zeitraum zwischen Januar und April. Mit der „neuen“ Offensive bezog sich Musteata auf die Stationierung russischer Soldaten in dem seit Anfang der 1990er Jahre abtrünnigen Landesteil Transnistrien, die dort als sogenannte Friedenstruppen auftreten.

Nach den Informationen seines Geheimdienstes beabsichtige Russland, Transnistrien und Moldau zu verbinden. „Ja, wir können klar sagen, dass sie beabsichtigen, hierher zu kommen“, sagte er. Die russischen Pläne in Bezug auf die Hauptstadt Chisinau seien noch nicht erkennbar: „Aber das ist ein echtes und sehr hohes Risiko.“

250 Kamikaze-Drohnen für Moskau? Russland bekommt laut Kiew Nachschub von Iran

Update vom 19. Dezember, 18.35 Uhr: Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj behauptet, erhält Russland von Iran weitere 250 Kamikaze-Drohnen. Das berichtet The Kyiv Independent. Woher die Informationen der Ukraine stammen sollen, wird nicht weiter präzisiert.

Dem Bericht zufolge wurden an diesem Montagmorgen bei Drohnen-Angriffen auf die Hauptstadt Kiew und die darum liegende gleichnamige Oblast am Montagmorgen drei Menschen verletzt. Die ukrainischen Streitkräfte hätten 30 von 35 Drohnen abgeschossen, heißt es weiter.

Update vom 19. Dezember, 18.10 Uhr: Die russische Armee lässt viele ihrer zerstörten Panzer auf dem Schlachtfeld in der Ukraine zurück. Westliche Geheimdienste wie der BND interessieren sich nicht nur dafür.

Drei Gebiete in der Oblast Kiew ohne Strom: Wohl kritische Infrastruktur von Drohnen der Russen getroffen

Update vom 19. Dezember, 17.55 Uhr: Drei Gebiete in der Oblast Kiew sind nach russischen Drohnen-Angriffen an diesem Montag ohne Strom. Das berichtet die Bild unter Berufung auf den Gouverneur der Region, Olexiy Kuleba.

Die Oblast Kiew ist eine Region im Norden der Ukraine, die die eigenständige Hauptstadt umgibt und von dieser verwaltungstechnisch getrennt ist. Die Oblast hat 25 Kreise, ähnlich den Landkreisen in Deutschland.

Nach ukrainischen Angaben haben die russischen Angreifer das Land am Morgen mit 35 „Kamikaze“-Drohnen aus iranischer Produktion attackiert, wobei wichtige Infrastruktur getroffen worden sei. Obgleich das ukrainische Militär eigenen Angaben zufolge angeblich 30 von 35 Drohnen abschießen konnte, zeigen Fotos ukrainische Feuerwehrleute, wie diese am Morgen einen Brand in einem Umspannwerk bekämpfen.

19. Dezember 2022: Ein Umspannwerk in oder nahe Kiew brennt nach einem russischen Drohnen-Angriff.
19. Dezember 2022: Ein Umspannwerk in oder nahe Kiew brennt nach einem russischen Drohnen-Angriff. © IMAGO / Cover-Images

Update vom 19. Dezember, 12.46 Uhr: Nachdem erst von neun, dann von 18 abgeschossenen Drohnen berichtet wurde, heißt es laut CNN nun, dass die Ukraine 30 von 35 Drohnen, die zum Angriff auf Kiew gelenkt wurden, abwehren konnte. Während es in Kiew keine Opfer gab, wurden dennoch Wohngegenden und kritische Infrastruktur beschädigt, hieß es aus der Hauptstadt weiter.

Ukraine-Krieg: Russland schießt wohl Raketen aus US-Produktion ab

Update vom 19. Dezember, 12.27 Uhr: Die russische Armee hat nach Angaben aus Moskau im Luftraum über der Grenzregion zur Ukraine vier Raketen aus US-Produktion abgeschossen. „Vier amerikanische Anti-Radar-Raketen vom Typ HARM wurden im Luftraum über der Region Belgorod abgeschossen“, teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag mit. Die Region wird nach russischen Angaben regelmäßig von den ukrainischen Streitkräften angegriffen.

Ukraine-Krieg: Russland beschädigt wohl kritische Infrastruktur in Kiew

Update vom 19. Dezember, 10.33 Uhr: Bei russischen Drohnenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew wurden für die kritische Infrastruktur relevante Einrichtungen beschädigt, berichtet der amerikanische Nachrichtensender CNN. Der ukrainische Militärgeneral, Serhiy Popko, teilte zudem via Telegram mit, dass es ukrainischen Truppen gelungen war, 18 von 23 Drohnen abzuschießen. Der letzten Meldung aus Kiew zufolge handelte es sich noch um neun abgeschossene Drohnen.

Putin und Lukaschenko: Kreml-Chef wohl zu Besuch in Belarus

Update vom 19. Dezember, 9.55 Uhr: Russische Truppen sollen Militärmanöver im Nachbarland Belarus abhalten. Nach Beendigung der „taktischen Bataillon-Übungen“ solle „die Kampffähigkeit und Kampfbereitschaft der Einheiten“ abschließend bewertet werden, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax am Montag das russische Verteidigungsministerium. Wann und wo genau die Übungen abgehalten werden sollen, wurde nicht mitgeteilt.

Belarus hatte im Oktober die Aufstellung eines gemeinsamen Militärverbundes mit Russland bekannt gegeben. Dafür sollen tausende russische Soldaten in Belarus stationiert werden. Der russische Präsident Wladimir Putin wird am Montag in Minsk erwartet. Dort will er sich zu einem Arbeitsbesuch mit seinem Kollegen Alexander Lukaschenko treffen.

Angriffe auf Kiew: Russland attackiert mit iranischen Drohnen

Update vom 19. Dezember, 6.15 Uhr: Kiew ist in der Nacht zu Montag nach Angaben der Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt von Russland mit Schahed-Drohnen iranischer Bauart angegriffen worden. „Der Feind greift die Hauptstadt an“, erklärte die Militärverwaltung laut der Nachrichtenagentur AFP auf Telegram. Es seien bereits „neun feindliche unbemannte Luftfahrzeuge im Luftraum von Kiew abgeschossen worden“. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, auf Luftalarme zu achten.

In Kiew ist nach einem russischen Raketenangriff der Strom ausgefallen
Bereits am 17. Dezember wurde Kiew mit Drohnen angegriffen, die Folge war ein Stromausfall. © Maxym Marusenko/imago

Um 1.56 Uhr gab die Zivilverwaltung der Hauptstadt einen ersten Luftalarm aus, der etwas länger als drei Stunden andauerte. Ein zweiter Alarm um 5.24 Uhr wurde nach einer halben Stunde wieder aufgehoben.

Ukrainische Streitkräfte zerstören russische Waffenlager

Update vom 18. Dezember, 19.01 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben bei Kämpfen im Osten des Landes nach eigenen Angaben mindestens zwei russische Munitionslager und Stellungen von Flugabwehrsystemen zerstört. Das teilte der Generalstab in Kiew am Sonntag mit. Die Luftwaffe habe mehrere Einsätze geflogen. Ortsangaben wurden dabei jedoch nicht gemacht.

Bei erbitterten Kämpfen um die Stadt Bachmut im Donbass seien den russischen Truppen schwere Verluste zugefügt worden. Dort sei eine russische Einheit in Stärke von 400 bis 800 Mann in einen sorgfältig vorbereiteten Hinterhalt geraten und „außer Gefecht gesetzt“ worden, teilte in Kiew Präsidentenberater Olexij Arestowitsch mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Russland meldet schweren ukrainischen Beschuss auf Grenzstadt Belgorod

Update vom 18. Dezember, 14.37 Uhr: Beschuss auf eine russische Grenzregion zur Ukraine: In der Stadt Belgorod hat es bei einem Angriff einen Toten und acht Verletzte gegeben. Das teilte der Regions-Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow laut der russischen Agentur Ria Nowosti auf Telegram mit. Sieben der Verletzten lägen nun im Krankenhaus. Unabhängig verifizieren ließen sich die Angaben zunächst nicht

„Ukrainische Truppen greifen ständig die Grenzregionen Russlands an“, schrieb die staatliche Agentur weiter. Laut einem Korrespondenten seien neun Explosionen zu hören gewesen. Das Luftverteidigungssystem über der Region habe aber weitgehend funktioniert.

Belgorod liegt gut 80 Kilometer von der ukrainischen Stadt Charkiw entfernt. Im Oktober hatte Moskau mitgeteilt, dass ein Öllager in Belgorod nach einem Bombardemen t durch die ukrainischen Streitkräfte gebrannt habe. Zuvor hatte Russland bereits zunehmenden Artillerie- und Raketenbeschuss in dem Gebiet an der Grenze zur Ukraine beklagt.

Ukraine-Krieg: Aufnahme aus Charkiw zeigt russische Raketen aus Belgorod am Nachthimmel
Aufnahme vom 9. September aus Charkiw: Russische Raketen aus Belgorod am Nachthimmel © Vadim Belikov/dpa

Update vom 18. Dezember, 11.45 Uhr: Der Eurovision Song Contest (ESC) in Kriegszeiten: Wegen des anhaltenden russischen Beschusses hat die Ukraine den Vorentscheid in einer Kiewer U-Bahn-Station abgehalten. Sie wurde zum Bombenschutzbunker umgebaut. Russische Raketenattacken legten derweil Strom-, Wasser- Wärmeversorgung der ukrainischen Hauptstadt lahm.

2022 war die Ukraine ESC-Sieger gewesen. Dementsprechend hätte Kiew eigentlich das Übertragungsrecht für das ESC-Finale 2023 gehabt. Aufgrund von Sicherheitsbedenken soll es nun aber in Großbritannien stattfinden.

Zwei Tage nach Raketenangriffen: Kiew hat wieder Fernwärme

Update vom 18. Dezember, 11.03 Uhr: Die Wärmeversorgung in Kiew ist nach Behördenangaben wiederhergestellt. „Die Stadt nimmt nach dem jüngsten Beschuss alle Dienstleistungen wieder auf“, teilte Bürgermeister Witali Klitschko nun auf Telegram mit.

Am Freitag (16. Dezember) hatte die russische Armee die kritische Infrastruktur der ukrainischen Hauptstadt schwer getroffen. Die gezielten Angriffe auf die Energieversorgung im Winter dienen offenbar dazu, die Kriegsmüdigkeit der ukrainischen Bevölkerung zu erhöhen und Kiew zur Aufgabe zu bewegen.

Truppen-Moral der russischen Soldaten: Moskau entsendet jetzt „kreative Brigaden“

Update vom 18. Dezember, 10.28 Uhr: Moskau will nun wohl mit Musik und Kultur die Truppen-Moral im Ukraine-Krieg stärken. Vor einigen Tagen seien zwei sogenannte „kreative Brigaden“ mit Opernsängern, Schauspielern und Zirkusleuten angekündigt worden, die an der Front zum Einsatz kommen sollen, hieß es im jüngsten Kurzbericht des Verteidigungsministeriums in London.

Die Briten mutmaßen, dass Russland die Kultur- und Unterhaltungsoffensive eng mit ideologisch geprägter politischer Bildung verbindet. Dies sei bei den Russen seit Sowjetzeiten eng verflochten. Gleichzeitig wird in London angezweifelt, dass der Kreml damit die Moral der russischen Truppen tatsächlich stärken kann. Die größten Probleme der Russen seien weiterhin die hohe Zahl an Gefallenen, mangelhafte Führung, Probleme bei der Besoldung und lückenhafte Ausstattung. Bei diesen Herausforderungen könnten die kreativen Brigaden wohl wenig ausrichten, hieß es.

Versorgung der russischen Soldaten: Schoigu inspiziert Front in der Ukraine

Update vom 18. Dezember, 9.19 Uhr: Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat das russische Militär in der Ukraine besucht. Schoigu habe dabei „die Stationierungsräume der Streitkräfte abgeflogen“ sowie die Frontstellungen „im Gebiet der speziellen Militäroperation besichtigt“, teilte sein Ministerium nun auf Telegram mit. Unterlegt ist der Text mit einem Video, das Schoigu im Hubschrauber zeigt.

Schoigu habe sich die Berichte der Kommandeure angehört und mit einfachen Soldaten gesprochen, hieß es weiter. Beim Besuch sei es vor allem um die Versorgung der Streitkräfte gegangen. Nach der Wladimir Putin befohlenen Teilmobilmachung hatten zahlreiche Rekruten darüber geklagt, nur unzureichend ausgerüstet und ausgebildet in Russlands Angriffskrieg geschickt worden zu sein.

Kremlchef Putin hingegen war seit Kriegsbeginn nicht an der Front - im Gegensatz zu seinem ukrainischen Widersacher Wolodymyr Selenskyj, der mehrfach in unmittelbarer Frontnähe auftauchte, um mit den Soldaten zu sprechen.

Ukraine-Krieg: Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu bei einem Frontbesuch am 17. Dezember
Ein von der russisschen Agentur Sputnik verbreitetes Bild von Schoigu an der Ukraine-Krieg-Front © Gavriil Grigorov/Sputnik/AFP

Russlands Truppen widersprechen sich im Ukraine-Krieg gegenseitig: „Kluft wächst“

Update vom 18. Dezember, 8.18 Uhr: Die russische Bachmut-Offensive treibt offenbar einen Keil in Putins Streitkräfte. Wie das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) in seiner jüngsten Lage-Analyse berichtet, widersprechen sich die pro-russischen Separatisten in Donezk und die Söldner-Gruppe „Wagner“ um „Putins Koch“ Jewgeni Prigoschin gegenseitig.

Laut Denis Pushilin, Anführer der selbsternannten Volksrepublik Donezk, nehmen die Streitkräfte aktuell Bachmut gemeinsam „in die Zange“. Militärblogger („milbloggers) widersprachen dem ISW zufolge dieser Darstellung vom Samstag (17. Dezember) jedoch: Pushilins Kämpfer hätten nichts mit der Offensive zu tun. Die Vorstöße leisteten allein die Wagner-Söldner. Schon früher hatte Prigoschin eine direkte Zusammenarbeit mit Kämpfern aus Donezk verneint.

„Aussagen von Prigoschin und weitere prominente Stimmen in Russland legen nahe, dass die Kluft zwischen diesen beiden Gruppen wächst“, so das Fazit der ISW-Militärexperten. „Prigoschon schätzte schon in der Vergangenheit die langsamen Fortschritte der Wagner-Gruppe rund um Bachmut ein, in Kontrast dazu standen die Behauptungen Pushilins“, schreiben sie.

Russische Soldaten im Ukraine-Krieg. (Bild vom 14. Dezember)
Russische Soldaten im Ukraine-Krieg. (Bild vom 14. Dezember) © IMAGO/Konstantin Mihalchevskiy

Update vom 17. Dezember, 17.57 Uhr: Russland hat eine neue Kampagne gestartet, um junge Männer zu ermutigen, sich den Streitkräften anzuschließen und in der Ukraine zu kämpfen. Der Kreml hatte zuvor bestritten, mehr Rekruten zu benötigen. Die neuesten Propagandavideos sprechen eine andere Sprache. Mehr Freiwillige sollen an die Front gelockt werden – mit Patriotismus, Moral und sozialer Aufstiegsmobilität.

Viele Clips zeigen den Krieg als Flucht für Männer aus der düsteren Realität ihres täglichen Lebens – das laut den Videos aus Wodkatrinken, Armut und Hilflosigkeit besteht. Einer der Artikel, der am 14. Dezember veröffentlicht wurde, zeigt einen jungen Mann, der sich dafür entscheidet, zu kämpfen, anstatt mit seinen Freunden zu feiern, und dann alle überrascht, indem er sich mit dem Geld, das er mit einem Militärvertrag verdient hat, ein Auto kauft.

In einem am 15. Dezember geposteten Video zeigt sich die ehemalige Freundin eines Soldaten neu beeindruckt von seinem Mut und bittet ihn, wieder zusammenzukommen. In einem anderen Video verlässt ein Mann mittleren Alters den Fabrikjob, der ihm nicht genug bezahlt, um einen Militärvertrag zu unterschreiben und an die Front zu gehen.

Moskau: Russische Angriffe rund um das ostukrainische Gebiet Donezk fortgesetzt

Update vom 17. Dezember, 14.51 Uhr: Die russischen Angriffe rund um das ostukrainische Gebiet Donezk wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau fortgesetzt. Dabei kam es auch zu Gegenattacken der ukrainischen Armee, die abgewehrt werden konnten, wie Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Samstag in Moskau sagte. Russische Truppen sollen vorteilhafte Positionen eingenommen haben. Das ukrainische Militär meldete, dass die Durchbrüche der russischen Truppen verhindert worden sein.

Des Weiteren seien im Gebiet Donezk Sabotage- und Aufklärungsgruppen der ukrainischen Streitkräfte sowie ein Lager mit ausländischen Söldnern vernichtet worden. Konaschenkow bestätigte die massiven Raketenangriffe vom Freitag: „Das Ziel des Schlags wurde erreicht. Alle anvisierten Objekte wurden zerstört.“ 

Durch den Angriff sei der Transport von Waffen, Munition und die Produktion von Rüstungsbetrieben in der Ukraine gestoppt. Die russischen Raketen wurden von Bombern aus der Luft und vom Meer aus abgefeuert, wie Konaschenkow sagte. Zusätzlich seien Systeme der ukrainischen Flugabwehr entschärft worden. Durch die „unprofessionellen Handlungen“ der ukrainischen Luftverteidigung sei auch die zivile Infrastruktur auf dem Boden beschädigt worden. Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

Ukraine erwartet erneute russische Invasion: „Bereiten uns darauf vor“

Update vom 17. Dezember, 13.10 Uhr: Die ukrainische Militärführung bereite sich aktuell auf eine erneute russische Invasion aus dem Norden vor. Das bestätigte Andrii Kovalchuk, Generalmajor der ukrainischen Armee, im Gespräch mit Sky News. „Wir sehen solche Optionen, solche Szenarien voraus. Wir bereiten uns darauf vor. Wir leben mit dem Gedanken, dass sie wieder angreifen werden. Das ist unsere Aufgabe“, Kovalchuk.

Auch einen möglichen Zeitpunkt für eine erneute Invasion nannte der Generalmajor. Die Ukraine erwarte „eine mögliche Offensive von Belarus aus Ende Februar, vielleicht später.“ Ende Februar jährt sich die erste Invasion Russlands in die Ukraine zum ersten Mal. Am 24. Februar startete Russland offiziell die sogenannte „militärische Spezialoperation“ in der Ukraine. Den Jahrestag könnte die russische Militärführung nun für eine erneute Offensive in der Nordukraine nutzen.

Russland hatte im Rahmen der militärischen Zusammenarbeit zuletzt über 60 russische Fahrzeuge nach Belarus gebracht. Präsident Putin trifft sich am Montag mit dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko.

Moskau besorgt über Verwundbarkeit der Krim? Britischer Geheimdienst äußert Drohnen-Theorie

Erstmeldung vom 17. Dezember, 12.45 Uhr:

London - Bei den massiven Angriffen der russischen Streitkräfte auf die ukrainische Energieversorgung am Freitag, hat Moskau offenbar auch wieder Kampfdrohnen eingesetzt. So zeigt unter anderem ein auf Twitter veröffentlichtes Video den Abschuss einer Drohne über der Hauptstadt Kiew. Bereits in den vergangenen Wochen setzte die russische Armee vermehrt auf den Einsatz von iranischen „Kamikaze“-Drohnen vom Typ Shahed-136. Die kompakten Flugkörper wurden bei den vergangenen Einsätzen in der Regel von der Schwarzmeer-Halbinsel Krim abgefeuert.

Moskau besorgt über Verwundbarkeit der Krim? Britischer Geheimdienst äußert Theorie

Berichten des britischen Geheimdienstes zufolge, gab es dabei nun eine Veränderung im Ablauf. Die höchstwahrscheinlich vom Iran bereitgestellten Drohnen seien aus der südrussischen Region Krasnodar gestartet worden, hieß es am Samstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter. Die Briten werten die Verlagerung als Zeichen dafür, dass Moskau besorgt über die Verwundbarkeit der Krim sein könnte. Außerdem sei es für die Russen am neuen Standort einfacher, Nachschub zu organisieren, da die Waffen mutmaßlich im russischen Gebiet Astrachan ankämen, das näher liegt.

Im Rahmen der ukrainischen Gegenoffensive im Süden kam es auch immer wieder zu Angriffen auf der Krim. Allen voran wurde die Krim-Brücke, die die Halbinsel mit dem russischen Festland verbindet, bei einem Anschlag schwer beschädigt. Der Kreml macht die Ukraine für die Angriffe verantwortlich. Kiew hat eine Verantwortung für die Aktionen bisher nicht offiziell bestätigt. Russland hatte die Krim 2014 völkerrechtswidrig annektiert.

Landesweiter Luftalarm am Samstag — Russland nimmt ukrainische Energieinfrastruktur ins Visier

Auch am Samstagvormittag kam es in der Ukraine nahezu landesweit zu erneuten Luftalarmen. Berichten der Nachrichtenagentur Ukrinform zufolge wurde unter anderem in den Großstädten Kiew, Lwiw und Mykolajiw Luftalarm ausgelöst. Das russische Militär führt seit Wochen Angriffe auf die ukrainische Energie-Infrastruktur aus. In Folge kommt es immer wieder zu Stromausfällen oder dazu, dass ganze Gebiete vorübergehend von der Wasserversorgung abgeschnitten werden. (fd mit dpa)

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