Der Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, wird derweil mit neuen Drohungen seinem Ruf als „Putins Bluthund“ gerecht: „Es wird eine Offensive geben – nicht nur auf Mariupol, sondern auch auf andere Orte, Städte und Dörfer“, sagt er in einem Video, das in der Nacht zu Montag bei Telegram veröffentlicht wurde. Erst werde man Luhansk und Donezk „vollständig befreien“, dann Kiew* und alle anderen Städte einnehmen.
Mit Kadyrows Hilfe und dank der Unterstützung seines 2004 bei einem Terroranschlag getöteten Vaters Achmad Kadyrow gewann Putin den Tschetschenienkrieg. Vater und Sohn haben eine mafiöse Struktur mit brutalem Terror gegen die Opposition in der autonomen Kaukasus-Republik erschaffen. Der Tschetschene soll für gescheiterte Mordanschläge auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj* verantwortlich sein. Jetzt versucht Kadyrow, mit seinen gefürchteten Truppen vor allem die südukrainische Hafenstadt Mariupol einzunehmen, wo auf ukrainischer Seite auch die nationalistischen Asow-Brigaden* kämpfen.
Die Schlacht dort ist entsprechend blutig und gnadenlos: Nach Angaben der pro-russischen Kräfte sind allein in Mariupol mindestens 5000 Zivilisten getötet worden, Selenskyj geht von zehntausenden Opfern aus. Die ukrainischen Streitkräfte bereiteten sich gestern nach eigenen Angaben auf eine „letzte Schlacht“ um die Stadt vor. „Heute wird wahrscheinlich die letzte Schlacht sein, da die Munition zur Neige geht“, erklärte die 36. Marinebrigade auf Facebook. Die Soldaten seien von der russischen Armee „zurückgedrängt“ und „umzingelt“ worden. Die Eroberung werde „den Tod für einige von uns und Gefangenschaft für den Rest“ bedeuten. (Klaus Rimpel) *Merkur.de und kreiszeitung.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA