Ukraine-Eskalation: Putin ohne „Exit-Szenario“ – Experte sagt steigende Brutalität voraus
Scharfe Sanktionen gegen den Kreml: Russland-Experte Mangott sieht das Maßnahmenpaket als wirkungslos – und warnt vor weiterer Brutalität.
Innsbruck – Der Russland-Experte Gerhard Mangott glaubt nicht an die Wirkung von Sanktionen gegen Russland. Putin werde nicht der „Sanktionslawine nachgeben“, ist der österreichische Politikwissenschaftler der Universität Innsbruck überzeugt. Bereits vor dem 24. Februar hatte Mangott angesichts steigender Eskalationen im Ukraine-Konflikt vor einem Kriegsausbruch gewarnt. Jetzt warnt er vor weiterer Brutalität.
Russland ist gegen die Ukraine in den Krieg gezogen, die Städte werden bombardiert. Doch das ukrainische Militär und die Zivilbevölkerung wehren sich vehement gegen die russische Invasion. Der Westen reagiert mit Sanktionen und humanitärer Hilfe auf das brutale Vorgehen von Staatschef Wladimir Putin. Immer neue Maßnahmen werden dabei auf den Weg gebracht, um Russland aufzuhalten. Bislang wirkungslos.
Ukraine-Eskalation: Putin ohne „Exit-Szenario“ – Experte sagt steigende Brutalität voraus
Angesichts des Sanktionspakets gegen Russland twitterte Mangott am 1. März: „Ich denke, dass er (Anm. d. Red.: Wladimir Putin) nur noch verbissener nach Durchsetzung seiner Ziele drängt und bereit ist, die Brutalität dieses Krieges noch weiter zu erhöhen.“ Putin sei aktuell ohne „Exit-Szenario“, analysiert Mangott weiter. Der Politologe ist überzeugt, dass Putins Machtzirkel eine „sehr realistische Vorstellung, welche Sanktionen auf Russland zu kommen“ hatte, so der Österreicher.
Derweil hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock im Ukraine-Krieg weitere Strafmaßnahmen gegen Russland angekündigt. „Über die drei scharfen Sanktionspakete hinaus, die wir bereits beschlossen haben, werden wir weitere Maßnahmen ergreifen, die gezielt in das Machtzentrum Putins treffen“, sagte sie am Freitag am Rande eines Sondertreffens der Außenminister der Nato-Staaten in Brüssel.

Details nannte die Grünen-Politikerin zunächst nicht. Die bislang beschlossenen EU-Sanktionen gegen Russland umfassen schwere Wirtschafts- und Finanzsanktionen. Zudem wurden bereits einige Oligarchen aus dem Umfeld des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf die EU-Sanktionsliste gesetzt. Damit werden unter anderem ihre Vermögenswerte in der EU eingefroren und ihre Reisefreiheit eingeschränkt. (aka mit dpa)