„Gesamte Nato kämpft gegen uns“: Lawrow wettert – und wirft Westen nun auch Komplott in Moldau vor

Russlands Außenminister Lawrow droht mit neuen Vorstößen in ukrainisches Territorium – und bezichtigt den Westen, diesen Schritt auszulösen.
Moskau - Nach der Ankündigung westlicher Lieferungen neuer Waffensysteme an die Ukraine droht Russland damit, tiefer in das Land vorzudringen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview mit dem Staatssender Rossija 24, Ziel müsse es sein, die westlichen Waffen soweit wie möglich von russischem Staatsgebiet fernzuhalten.
Lawrows Drohung gilt als Reaktion auf US-Pläne, Kiew mit Raketen auszurüsten, die 150 Kilometer Reichweite haben. „Wenn wir danach streben, die Artillerie der ukrainischen Streitkräfte auf solch eine Entfernung zurückzudrängen, dass sie keine Gefahr mehr für unsere Territorien darstellen, dann ist es nötig, sie umso weiter von den Territorien, die Teil unseres Landes sind, zu vertreiben, je weiterreichende Waffen sie haben“, sagte Lawrow.
Lawrow wirft Westen „Lügen“ vor: „Neues Anti-Russland“ solle aufgebaut werden
Lawrow betonte in dem Interview erneut, dass Russland die im Herbst annektierten ukrainischen Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja für sich beansprucht. Es kontrolliert die Regionen allerdings bislang nicht vollständig. Die westlichen Waffenlieferungen würden an den Zielen einer vollen Einnahme der Regionen nichts ändern.
Zugleich warf Russlands Chefdiplomat dem Westen vor, die zwischen Rumänien und der Ukraine gelegene ehemalige Sowjetrepublik Moldau als „neues Anti-Russland“ aufzubauen. Dabei stellte er die Wahl von Präsidentin Maia Sandu von Ende 2020 in Frage: „Es ist ihnen gelungen, mit ziemlich spezifischen, bei weitem nicht freien und demokratischen Methoden, dort eine Präsidentin an die Staatsspitze zu stellen, die selbst in die Nato strebt“, sagte Lawrow. Später sprach Lawrow von „Lügen“, die Russland regelmäßig entkräften müsse.
Video: Kurz vor Jahrestag: Lawrow droht mit tieferem russischen Einmarsch
Russlands Außenminister ergänzte: „Die gesamte NATO befindet sich im Krieg gegen uns.“ Sämtliche Beschwichtigungen des Westens, wonach er die Ukraine nur aufrüsten wolle, seien lächerlich. Lawrow sprach sogar davon, dass ausländische Kampfeinheiten von ihren Armeen beurlaubt würden um als Söldner in der Ukraine zu kämpfen. Belege lieferte der russische Diplomat für keine seiner Behauptungen und Vorwürfe. (fmü)