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Bachmut zeigt: Unverhältnismäßiger Aufwand im Krieg – Russlands verschwenderische Taktik

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Eine ukrainische Stellung in der Bachmut-Region.
Eine ukrainische Stellung in der Bachmut-Region. © IMAGO/Erik Prozes

Die ostukrainische Stadt Bachmut war in den vergangenen Tagen Schauplatz von schweren Gefechten. Experten schätzen nun, dass sich Russland verkalkuliert hat.

Bachmut – Im Ukraine-Krieg spielen sich erneut Gefechte in der Ostukraine ab. Die russischen Truppen vor Ort haben sich nach Ansicht britischer Militärexperten in einen unverhältnismäßig aufwendigen Kampf um die ostukrainische Stadt Bachmut verbissen. Der Vorteil durch eine Eroberung der Stadt in der Region Donezk, mit etwa 70.000 Einwohnerin, stehe nicht im Verhältnis zu dem Preis, den Moskau dafür zahle, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London am Samstag.

Ukraine-Krieg: Bachmut nur von „eingeschränktem operationellem Wert“

Ein großer Teil der russischen Bemühungen und Feuerkraft sei seit August auf einen etwa 15 Kilometer langen Sektor einer mit Gräben befestigten Front konzentriert, so die Mitteilung. Der Plan sei wohl, die Stadt einzukreisen. Dabei habe es im Süden kleine Fortschritte gegeben.

Obwohl die Einnahme Bachmuts Russland die Gelegenheit verschaffen würde, größere urbane Zentren wie die Städte Kramatorsk und Slowjansk zu bedrohen, wäre sie nur von „eingeschränktem operationellem Wert“, so die Einschätzung der Briten weiter. Es sei daher eine realistische Möglichkeit, dass die Eroberung der Stadt in erster Linie ein symbolisches, politisches Ziel für den Kreml geworden ist.

Ukraine-Krieg: Russland kehrt zu verschwenderischer Taktik zurück

Das Institute for the Study of War (ISW) hat das russische Vorgehen in der Bachmut-Region analysiert. Das Institut kam zu dem Schluss, dass die russische Taktik vor Ort zur Zermürbung der russischen Ressourcen führt, ohne dass dementsprechende Fortschritte gemacht werden. Dieses Phänomen habe man bereits bei Offensiven in Sjewjerodonezk und Lyssytschansk beobachten können.

Die ukrainischen Strategen haben wohl versucht, sich dies zum Vorteil zu machen und Russland bereits im Juni und Juli erlaubt, viel Material auf strategisch irrelevante Ortschaften zu verschwenden. Dem Institut zufolge ging das ukrainische Kalkül auf. Russland konnte die Städte einnehmen, gewann jedoch keinen strategischen Vorteil und musste erhebliche Mengen an Material aufwenden. (dpa/lp)

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