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Gibt es Hoffnung auf Deeskalation? Das sind Putins Forderungen – und das bietet Selenskyj Russland an

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Von: Stephanie Munk

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Gelingt im Ukraine-Krieg doch noch eine diplomatische Lösung des Konflikts? Russland und die Ukraine scheinen in ihren Positionen aufeinander zuzugehen.

„Wer redet, schießt nicht“, sagte Außenministerin Annalena Baerbock noch vor wenigen Wochen bei ihrem Staatsbesuch in Russland. Einige Tage später startete der russische Präsident Wladimir Putin den Ukraine-Krieg*, seitdem fallen Bomben, es gibt Tausende Tote, Millionen Geflüchtete. Ein winziger Hoffnungsschimmer ist, dass sich die Vertreter beider Länder zuletzt mehrmals zu Verhandlungen trafen, um eine Lösung des Konflikts zu erreichen.

Am Donnerstag, 10. März, gibt es eine neue Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine - die mittlerweile vierte seit Beginn des Ukraine-Kriegs. Der russische Außenminister Sergej Lawrow trifft dann in Antalya auf seinen ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba. Es ist das ranghöchste Gespräch seit Kriegsbeginn.

Ukraine-Verhandlungen: Experte sieht Chance auf Deeskalation des Konflikts

Und es gibt zarte Anzeichen, dass beide Parteien zu Zugeständnissen bereit sind: Das russische Außenministerium hat am Mittwoch, 9. März, verkündet, angeblich nicht mehr den Sturz der ukrainischen Regierung anzustreben. Begründung: In den Verhandlungen mit der Ukraine über eine Beilegung des Konflikts seien „einige Fortschritte erzielt worden.“ Die russischen Truppen hätten nicht den Auftrag, „die aktuelle Regierung zu stürzen“. Der Sturz der Regierung in Kiew war bisher eine der drastischen Forderungen Putins gewesen, die er an die Ukraine stellte.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wiederum erklärte in einem Interview am Montag, 8. März, sein Land strebe keine Mitgliedschaft in der Nato mehr an - damit würde er eine der zentralen Forderungen Putins erfüllen. Auch sonst wählte Selenskyj im Interview mit dem US-Sender ABC News einlenkende Worte: Der Abschied von der NATO und der Halbinsel Krim, ein unabhängiger Donbass, die Verpflichtung zu Neutralität - der ukrainische Staatschef scheint zu schmerzhaften Zugeständnissen bereit sein, wenn Putin im Gegenzug dem Krieg ein Ende macht. 

Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj
Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj: Sind sie zu Kompromissen bereit? © Indranil Mukherjee/AFP

Thomas Jäger, Politikwissenschaftler an der Universität in Köln, sagte am Mittwoch im Interview mit ntv, er sehe „hoffnungsvolle Zeichen“ auf eine Deeskalation im Ukraine-Krieg. Beide Seiten seien „von einigen Forderungen abgerückt“. Er glaubt, Russland und die Ukraine würden erkennen, dass sie den Krieg militärisch nicht gewinnen können.

Ukraine-Krieg: Welche Forderungen stellt Putin an die Ukraine?

Am Montag, 8. März, hatte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Ukraine eine neue Liste mit Forderungen übermittelt. Folgende Forderungen sind aufgeführt:

Ukraine-Krieg: Was bietet Selenskyj Russland an?

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat zuletzt mehrere Zugeständnisse angedeutet.

Alle Informationen zum Ukraine-Konflikt finden Sie im News-Ticker zu den Verhandlungen im Ukraine-Krieg und zur militärischen Lage im Ukraine-Krieg. Alle Informationen zum Hintergrund der Ukraine-Krise finden Sie hier. (smu)

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