Im Video: Ukraine-Militär veröffentlicht Bilder von Beschuss russischer Panzer - angeblich hohe Verluste
Russland erleidet im Ukraine-Krieg offenbar hohe Verluste. Das ukrainische Verteidigungsministerium veröffentlicht ein Video, das eine gestoppte russische Panzer-Kolonne vor Kiew zeigen soll.
München/Kiew - Sie sollen hoch sein: die Verluste der russischen Armee nach dem Einmarsch in die Ukraine. Das ZDF fasste am Mittwoch (9. März) verschiedene Berichte und Quellen zusammen, und bezifferte die Zahl der gefallenen russischen Soldaten und Offiziere auf geschätzt 4.000 bis 12.000.
Ukraine-Krieg: Offenbar hohe Verluste unter russischen Truppen
Das Nachrichtenportal The Kyiv Independent schrieb am selben Tag bei Twitter von mehr als 12.000 getöteten russischen Soldaten. Hinzu kamen zu diesem Zeitpunkt angeblich 303 zerstörte Panzer der Invasionstruppen - und vieles weitere vernichtete militärische Gerät des Gegners. Zur Einordnung: Berichte beider Seiten aus den Kampfgebieten lassen sich unter den momentanen Umständen nicht unabhängig überprüfen.
Seit Tagen ist indes bekannt: Der russische Vormarsch auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist sowohl im Norden als auch im Osten der Millionenmetropole (rund 2,8 Millionen Einwohner) zum Erliegen gekommen. In einem angeblich geleakten Geheimpapier des russischen Geheimdienstes FSB war die Rede davon, dass Russland nicht mit einem derartigen Widerstand der Ukrainer gerechnet habe. Und davon, dass die russischen Truppen ihrerseits teils planlos und unkoordiniert agieren würden.
Im Video: Ukrainisches Militär zeigt angebliche Zerstörung russischer Panzer
Während die „Tagesschau“ der ARD sowie die Nachrichtensender n-tv und Welt live an diesem Donnerstagnachmittag (10. März) unisono berichteten, dass sich der Belagerungsring um Kiew im Ukraine-Krieg* enger ziehe, wurde zur selben Zeit ein Video bei Twitter publik, das schwere Verluste unter den russischen Truppen dokumentieren soll.
Konkret: Das ukrainische Verteidigungsministerium postete ein Video, offenbar aufgenommen von einer Drohne, das den Beschuss einer Kolonne Panzer zeigt. Die Kettenfahrzeuge lassen sich nicht klar zuordnen, scheinen aber die bekannten weißen Zeichen der russischen Armee zu tragen. Auch hier gilt: Der Ort und der Zeitpunkt des Videos lassen sich nicht eindeutig verifizieren.
Ukraine-Krieg: Russische Armee steht mit vielen Panzern vor Kiew
Das ukrainische Verteidigungsministerium schrieb indes zu seinem Posting: „Während der Kämpfe im Bezirk Browary in der Region Kiew erlitt die taktische Bataillonsgruppe (BTGr) des 6. Panzerregiments (Chebarkul) der 90. Panzerdivision des Hauptkommandos erhebliche Verluste an Personal und Ausrüstung.“ Es sind sowohl Einschläge in der Panzer-Gruppe als auch die Verteidigung mittels eines Raketenwerfers zu sehen. Browary ist eine Stadt wenige Kilometer östlich von Kiew mit rund 110.000 Einwohnern.
Ukraine-Krieg: Wohl wirkungsvolle Angriffe gegen russische Armee und Panzer
Und noch was fällt auf: Militärexperte Gustav Gressel hatte am Mittwochabend im „Brennpunkt“ der ARD erklärt, dass die Ukrainer insbesondere an „Engpässen“ angreifen würden, „wo die Konvois keine Chance haben, auszuweichen“. An Stellen, „wo ein verbrannter Panzer oder ein verbrannter LKW“ ein Hindernis sei, meinte der österreichische Analyst vom European Council on Foreign Relations weiter. Und um genau solch einen Angriff scheint es sich bei dem Video zu handeln.
Denn: Es ist Artilleriefeuer zu sehen, das die Straße am Ortsausgang zerstört. Zwischen Häusergruppen gefangen, sind die Panzer dann offenbar ein leichtes Ziel für präzise Angriffe aus der Luft. (pm) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA