„Gepard“-Panzer-Panne: Deutschland hat keine Munition - jetzt will Brasilien helfen
Die Bundesregierung stimmte dem Verkauf von 50 Gepard-Panzern an die Ukraine zu. Die Munition war jedoch knapp. Nun soll Brasilien Abhilfe schaffen und 300.000 Schuss liefern.
Berlin - Es war ein weiteres Kapitel in der nunmehr seit Wochen andauernden Debatte um die Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland nach Kiew im Rahmen des Ukraine-Konflikts. Wie am Dienstag bekannt gegeben wurde, stimmte die Bundesregierung der Lieferung von 50 Flugabwehrkanonenpanzer vom Typ Gepard durch den Münchner Rüstungskonzern Kraus-Maffei Wegmann (KMW) an die ukrainische Regierung zu. 50 Panzer, welche die Regierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj dringend benötigt, um sich der russischen Großoffensive im Osten der Ukraine entgegenzustellen.
Ukraine-Krieg: Deutschland stimmt Lieferung von Gepard-Panzern zu - aber Munition fehlt
Die Freude auf Seiten der Ukraine hielt dabei jedoch nur kurz an. Wie der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, am Mittwoch gegenüber dem Sender NTV bekräftigte, beinhaltete die Lieferung kaum Munition für die Gepard-Panzer. Lediglich 23.000 Schuss soll KMW nach Berichten der Bild vorrätig haben. Bei einem Verbrauch von ca. 1100 Schuss pro Minute zu wenig für einen effektiven Einsatz der Panzer. „Sollte die Munition in den nächsten Tagen vom deutschen Verteidigungsministerium nicht besorgt werden, würde die Ukraine auf dieses Angebot Deutschlands wohl verzichten müssen“, erklärte Melnyk mit Blick auf die Munitionsknappheit.

Gepard-Panzer für die Ukraine: Brasilien will mit 300.000 Schuss Munition helfen
Doch die benötigte Hilfe scheint nun aus Südamerika zu kommen. Wie das Portal Business Insider mit Verweis auf Regierungskreise berichtet, plant Brasilien insgesamt ca. 300.000 Schuss Munition an die Ukraine zu verkaufen. Kiew hatte den Angaben zufolge auch Jordanien und Katar um Munitions-Lieferungen gebeten. Ob auch diese Staaten Munition an die Ukraine verkaufen werden, ist jedoch nicht bekannt. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) kündigte am Dienstagabend gegenüber dem ZDF an: „Wir sind selbstverständlich auch weiterhin unterstützend tätig, gegenüber der Ukraine dafür zu sorgen, dass ausreichend Munition organisiert werden kann.“
Wie am Mittwoch bekannt wurde, haben sich die Ampel-Parteien und die Unionsfraktion im Bundestag darauf verständigt, am Donnerstag einen gemeinsamen Beschluss zur Unterstützung der Ukraine mit schweren Waffen zu verabschieden. (fd)