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„Spezifische Bedrohung“: Russland verlegt aus Angst vor Ukraine-Angriff Teile der Schwarzmeerflotte

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Von: Andreas Schmid

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Ein russisches Kriegsschiff im Hafen Novorossiysks.
Ein russisches Kriegsschiff im Hafen Novorossiysks. © IMAGO/Vitaly Timkiv

Russland verlegt offenbar seine Schiffe aus dem Marinestützpunkt Noworossijsk. Befürchtet die Schwarzmeerflotte einen ukrainischen Angriff?

London/Noworossijsk – Russland hat nach Einschätzung britischer Militärexperten aus Angst vor einem ukrainischen Angriff mindestens zehn Schiffe seiner Schwarzmeerflotte aus dem Hafen von Noworossijsk auslaufen lassen. Angesichts der Zahl und der Art der Schiffe, sei es wahrscheinlich, dass Russland auf eine „spezifische Bedrohung“ reagiere, die es wahrzunehmen glaube, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministers in London am Samstag. Russland verlegt seine Schiffe demnach aus Sorge vor einem ukrainischen Angriff.

Ukriane-Krieg: Russland verlegt Schiffe von Noworossijsk – Flotte auf mutmaßliche Bedrohungen fixiert

Dass das Auslaufen der Schiffe am 11. Januar mit einer bevorstehenden russischen Militäroperation im Ukraine-Krieg zu tun haben könnte, ist nach Einschätzung der Briten unwahrscheinlich. „Die Schwarzmeerflotte ist auf mutmaßliche Bedrohungen durch die Ukraine fixiert und priorisiert weiterhin den Schutz ihrer Kräfte vor Offensiv- oder Patrouille-Einsätzen“, so die Mitteilung weiter.

Das US-amerikanische Marineportal Navalnews berichtete zuletzt, dass russische Kriegsschiffe und U-Boote Kurs auf die Ukraine nehmen würden. So hätten mehrere Schiffe Noworossijsk in Richtung Sewastopol verlassen. Das Portal spekulierte, dass es sich mehr um eine Operation statt eine Übung handle, da letztere zu gefährlich sei.

Russische Schwarzmeerflotte im Ukraine-Krieg: Moskwa sinkt

Noworossijsk ist eine Hafenstadt in der Region Krasnodar auf dem russischen Festland. Die Stadt hat rund 240.000 Einwohner und gilt als wichtiger Wirtschaftsstandort im Kaukasusvorland. In Noworossijsk gibt es einen Marinestützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Sie ist in verschiedenen Häfen des Schwarzen und des Asowschen Meeres stationiert, ihr Hauptstützpunkt ist Sewastopol.

Die russische Schwarzmeerflotte ist aktiv am Ukraine-Krieg beteiligt, dafür stockte Kremlchef Wladimir Putin die Flotte schon Ende 2021 auf. Im Februar dann verstärkte der Kreml sein maritimes Militär mit insgesamt sechs Kriegsschiffen. Das russische Kriegsschiff Moskwa ging Mitte April im Schwarzen Meer unter. Nach ukrainischem Beschuss kam es zu einer Explosion, mindestens 17 Soldaten starben, weitere werden vermisst. (as/dpa)

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