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Erschießungsvideo sorgt für Entsetzen in Ukraine: „Ausdruck von Niedertracht und Gemeinheit“

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Blick auf einen zerstörten und ausgebrannten russischen Panzer am Stadtrand von Charkiw.
Blick auf einen zerstörten und ausgebrannten russischen Panzer am Stadtrand von Charkiw. (Symbolbild) © IMAGO/Mykhaylo Palinchak/ ZUMA Wire

Aktuell sorgt ein furchtbares Video in den sozialen Netzwerken für Entsetzen - besonders in der Ukraine. In dem Clip soll ein Kriegsgefangener erschossen werden.

Kiew – Im Ukraine-Krieg ist bereits über etliche mögliche Kriegsverbrechen berichtet worden. Besonders aufsehenerregend waren wohl die Bilder aus Butcha. Jetzt sorgt ein Videoclip für Entsetzen.

In dem Clip ist ein Mann in ukrainischer Uniform zu sehen. Er steht rauchend in einem kleinen Schützengraben in einem Wäldchen, ruft „Ruhm der Ukraine“. Anschließend fallen etliche Schüsse – der Mann sackt in sich zusammen.

Video von Erschießung löst Entsetzen in Ukraine aus

Nach Dutzenden Schüssen in den Körper des Mannes sind russische Beleidigungen zu hören, wie unter anderem die Bild berichtet. Die Echtheit des Videos war von unabhängiger Seite zunächst nicht überprüfbar.

Die Losung „Ruhm der Ukraine“ war von mit Hitlerdeutschland kollaborierenden ukrainischen Nationalisten im Zweiten Weltkrieg etabliert worden. 2018 wurde sie für Polizei und Armee zum verpflichtenden Gruß gemacht.

Mit Entsetzen hat die ukrainische Führung auf den Clip und die mutmaßliche Erschießung eines Kriegsgefangenen durch russische Soldaten reagiert. „Kriegsverbrechen werden in Russland kultiviert“, schrieb der Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, am Montag im Nachrichtenkanal Telegram. Es sei ein Beispiel für die Schwäche der Russen. „Für jedes dieser Kriegsverbrechen wird es eine Strafe geben. Niemand kann sich dieser entziehen“, sagte der Vertraute von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Außenminister Dmytro Kuleba sagte Journalisten, er sei nach Ansehen des Videos niedergeschlagen.

„Ausdruck von Niedertracht“: Mutmaßliche Erschießung löst Entsetzen aus

Der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinez, bezeichnete die gefilmte mutmaßliche Erschießung als „Ausdruck von Niedertracht und Gemeinheit“. Die Tötung von Gefangenen sei ein Verstoß gegen die Genfer Konventionen, betonte der 41-Jährige. Er habe das Video seinen internationalen Kollegen als Beleg für ein „weiteres Kriegsverbrechen Russlands“ geschickt.

Ein Video sorgt für Entsetzen: Russische Einheiten sollen einen ukrainischen Kriegsgefangenen hingerichtet haben.
Ein Video sorgt für Entsetzen: Russische Einheiten sollen einen ukrainischen Kriegsgefangenen hinrichten. © Screenshot Twitter@Serhii Sternenko

In der Vergangenheit waren ebenfalls schwer zu überprüfende Videos aufgetaucht, bei denen ukrainische Soldaten russische Gefangene erschießen. Moskau hatte dies als Kriegsverbrechen kritisiert. (rjs/dpa)

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