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Umfrage: Mehrheit der Über-60-Jährigen bereit für vierte Impfung

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Eine Seniorin bekommt einen Corona-Impfung in den Oberarm gespritzt
Das Robert-Koch-Institut empfiehlt die Impfung für alle Menschen über 60 Jahren. © IMAGO/Sem van der Wal

Die Mehrheit der Menschen über 60 Jahren in Deutschland kann sich nach den bisherigen drei Impfungen auch die vierte vorstellen.

Berlin - Die Hälfte der Befragten gab an, auf jeden Fall zu einer zweiten Booster-Impfung bereit zu sein, wie aus einer Umfrage des Civey-Instituts im Auftrag des Verbands der Privaten Krankenversicherung hervorgeht. 16 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben auf die Frage nach ihrer Impfbereitschaft «eher ja» an. Für ein Fünftel der Befragten kommt die vierte Impfung dagegen auf keinen Fall oder «eher nicht» in Betracht. Mehr als 7 Prozent waren noch unentschlossen.

Auf die Frage, wie gut sie sich über die Notwendigkeit einer vierten Corona-Impfung informiert fühlten, gaben rund 80 Prozent der Befragten an, sie fühlten sich gut oder eher gut informiert. Knapp 15 Prozent halten sich für weniger gut oder gar nicht informiert.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die zweite Corona-Boosterimpfung derzeit nur über 60-Jährigen und Menschen mit Vorerkrankungen. Inzwischen haben 63,5 Millionen Menschen in Deutschland mindestens eine Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten, wie aus dem Impfdashboard des Gesundheitsministeriums hervorgeht. 9,5 Millionen Menschen haben demnach eine vierte Corona-Impfung bekommen.

«Ich glaube, dass viele von denen, die sich jetzt noch keinen zweiten Booster geholt haben, sich mittlerweile infiziert haben. Bei anderen hat vielleicht auch die Impfmüdigkeit eingesetzt», sagte der Immunologe Carsten Watzl der dpa. Es gebe sicherlich eine Dunkelziffer an Menschen, die sich gar nicht erneut impfen lassen müssen, weil sie bereits infiziert waren.

Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie, Hans Jürgen Heppner, hielt den schlechteren Zugang zur Impfung für ein Hindernis. «Bei der ersten Impfung gab es viele Impfzentren, es gab Busse und Betreuung. Jetzt haben wir weniger Impfzentren und eine ganz andere Infrastruktur». Es gebe auch ein mediales Problem. «Der eine sagt das, der andere sagt das. Dadurch kennt man sich nicht mehr aus.»

RKI registriert 94 787 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 528,0

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 528,0 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 570,2 gelegen (Vorwoche: 670,5; Vormonat: 293,6). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 94 787 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 130 074) und 242 Todesfälle (Vorwoche: 248) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.


Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 35 383 015 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. (dpa)

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