Brisante Vorwahl in Iowa: Zeitplan, Favoriten - und die Folgen
Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl finden Vorwahlen statt. Die erste geht in Iowa vonstatten - und scheint bei den Demokraten ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zu werden.
- Im Vorfeld der US-Wahl 2020 am 3. November findet die erste Vorwahl in Iowa statt.
- Für die Republikaner gilt Trump als konkurrenzlos, bei den Demokraten wird es spannend - vor allem später am Super Tuesday.
- Alle aktuellen Nachrichten zur Vorwahl in Iowa lesen Sie in unserem News-Ticker*.
Des Moines - Wer soll Präsidentschaftskandidat werden? Das entscheiden Demokraten und Republikaner bei Hunderten Parteiversammlungen im Vorfeld der US-Wahl. Die erste dieser Vorwahlen beginnt am Montagabend (Ortszeit; in der Nacht auf Dienstag mitteleuropäischer Zeit) im kleinen US-Bundesstaat Iowa im Mittleren Westen der USA. Seit Monaten schon buhlen die Präsidentschaftsbewerber dort um die Gunst der Wähler.
Zuletzt hatten elf demokratische Präsidentschaftsbewerber, unter anderem auch die Favoriten Joe Biden und Bernie Sanders*, am Samstag und Sonntag den Kontakt zu den Wählern gesucht. Vermutlich ein kluger Schritt angesichts einer aktuellen Umfrage, derzufolge fast jedes zweite Mitglied der Demokratischen Partei in Iowa auch kurz vor der Wahl am Montagabend noch unsicher ist, wen es zum Präsidentschaftskandidaten wählen will.
Vorwahl in Iowa: Das ist der Zeitplan
Die Versammlungen starten am Montag um 19 Uhr Ortszeit in Iowa - nach deutscher Zeit um 2 Uhr in der Nacht zu Dienstag. Wie lange die Parteiversammlungen dauern, ist abhängig von ihrer Größe. Es wird allerdings dauern, bis die Ergebnisse aus den Aberhunderten Parteitreffen zentral zusammengetragen sind. Es wird daher erwartet, dass die Resultate erst am späten Montagabend Ortszeit oder in der Nacht vorliegen - nach deutscher Zeit also am Dienstagmorgen.
Vorwahl in Iowa: So soll sie ablaufen
In einem komplizierten Prozedere legen Mitglieder von Demokraten und Republikanern fest, wer für sie als Präsidentschaftskandidat ins Rennen gehen soll. Um ihre Stimme abzugeben, kommen die mehr als 600.000 für die Wahl registrierten Mitglieder der demokratischen Partei in knapp 1700 Orten von der Schule über die Sporthalle bis hin zum Wohnzimmer zusammen. Die Ausgangslage bei den Republikanern und Demokraten unterscheidet sich allerdings. Während Amtsinhaber Donald Trump bei den Republikanern ohne echte Konkurrenz ist, ist der Wettbewerb bei den Demokraten umso spannender. Daher lohnt sich ein detaillierter Blick auf das Prozedere bei ihnen.
Bei einem „Caucus“-Treffen gibt es zunächst Reden von Unterstützern der einzelnen Kandidaten. Anschließend unterteilen sich die Anwesenden im Raum in Gruppen: Sie gesellen sich zur Gruppe eines Kandidaten oder begeben sich in die Ecke der „Unentschiedenen“. Damit die Stimmen überhaupt gelten, muss eine Gruppe mindestens 15 Prozent der Anwesenden auf sich vereinen. Befindet man sich in einer Gruppe, die diese Vorgabe nicht erreicht, kann man sich in einem zweiten Durchgang davon überzeugen lassen, in das Lager eines anderen Kandidaten zu wechseln. Diese Option gibt es nur ein Mal. Danach wird ausgezählt.
Informationen über alle Kandidaten der Demokraten für die Primaries erhalten Sie auch in unserem Überblicks-Artikel.
Vorwahl in Iowa: Wer sind die Favoriten?
Wie bereits erwähnt, ist Donald Trump bei den Republikanern der einzig vielversprechende Kandidat. In den Reihen der Demokraten liefern sich zwei Politiker einen spannenden Konkurrenzkampf: Lange lag Ex-Vizepräsident Joe Biden* auf Platz eins. Er brachte kürzlich sogar eine Rückkehr von Michelle Obama ins Weiße Haus ins Spiel.
In jüngsten Umfragen hat ihn Bernie Sanders* jedoch überholt und nimmt nun die Favoritenrolle ein. Drittplatzierter ist lauf Umfragen derzeit der politische Newcomer Peter Buttigieg*, außerdem gilt auch Elizabeth Warren* als vielversprechende Kandidatin. Sie zeigte sich bei Twitter zuletzt äußerst kämperisch.
Ein weiterer demokratischer Kandidat ist Andrew Yang*.
Vorwahl in Iowa: Was kommt danach?
Die Vorwahl in New Hampshire findet am 11. Februar statt, am 29. Februar folgt jene in South Carolina. Dazwischen stehen noch Parteiversammlungen in Nevada auf dem Plan. Den Sieg in Nevada holte sich Bernie Sanders deutlich. Am 3. März kommt dann die nächste Wegmarke: der „Super Tuesday“ mit Entscheidungen in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten. Insgesamt ziehen sich die Vorwahlen bis in den Juni.
Dann folgen die Nominierungsparteitage: im Juli bei den Demokraten, im August bei den Republikanern. Dort legen beiden Parteien ihren jeweiligen Spitzenkandidaten endgültig fest. Die beiden Kontrahenten haben danach noch mehrere Monate Zeit für den heißen Wahlkampf, bevor am 3. November die Präsidentschaftswahl ansteht.
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