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USA zurück im Pariser Klimaabkommen: US-Senator poltert mit Trump-Narrativ auf Twitter - und blamiert sich

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Von: Felix Durach

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Die USA treten erneut dem Pariser Klimaabkommen bei. Der republikanische Senator Ted Cruz erntet nach diesem Beschluss wegen eines Tweets Spott und Häme.

Washington D.C. - Schon bereits vor seiner Amtseinführung am Mittwoch kündigte der neue US-Präsident Joe Biden an, sich direkt an die Arbeit machen zu wollen. In einem Land, das wie kaum ein zweites unter der Corona-Krise leidet und dessen Gesellschaft so zerrissen ist wie selten in der Geschichte, will der 78-Jährige keine Zeit verlieren. Biden kündigte so noch an seinem ersten Amtstag an, dass die USA sowohl der Weltgesundheitsorganisation (WHO ) als auch dem Pariser Klimaabkommen wieder beitreten werde.

USA treten Pariser Klimaabkommen wieder bei - US-Senator blamiert sich mit Tweet

Beiden Bündnissen hatte die USA unter der letzten Regierung den Rücken gekehrt, weil Donald Trump sich vor allem den amerikanischen Problemen widmen wollte. Joe Biden macht diese Entscheidungen nun wieder rückgängig und sendete dabei vor allem in Sachen Klimaschutz ein wichtiges Signal. Die USA, die nach China den zweithöchsten Ausstoß an Treibhausgasen weltweit verzeichnen, bekennt sich erneut zum Pariser Klimaabkommen.

Ted Cruz kritisiert Biden und erntet Spott - interessiert sich „mehr für die Ansichten der Bürger von Paris“

Eine Entscheidung, die aber wohl nicht bei allen US-Amerikanern gut ankam. So setzte der US-Senator Ted Cruz am Donnerstag einen Tweet ab, in dem er Biden für die Rückkehr ins Pariser Klimaabkommen kritisierte. Der 50-Jährige, der für den Bundesstaat Texas im Senat sitzt, schrieb auf der Plattform: „Mit dem Wiedereintritt in das Pariser Klimaabkommen signalisiert Biden, dass er sich mehr für die Ansichten der Bürger von Paris interessiert, als für die Jobs der Bürger von Pittsburgh.“

Der Vorwurf passt dabei ins altbekannte Narrativ der Republikaner unter Trump. Den Demokraten wird vorgeworfen, sich um vermeintliche zweitrangige Probleme in der Welt zu kümmern und dabei die Probleme der US-Amerikaner zu vernachlässigen. Doch der Tweet von Cruz sorgte vor allem aus einem anderen Grund für Aufmerksamkeit. Der Republikaner formuliert seine Aussage so, als wäre das Pariser Klimaabkommen lediglich für die Bürger von Paris vorgesehen und würde allein deren Wünschen entsprechen. Weiß der 50-Jährige etwa nicht, dass das internationale Abkommen seinen Namen von dem Ort hat, an dem es unterzeichnet wurde?

Ted Cruz nach Tweet unter Beschuss - auch AOC tritt verbal nach

Auch die demokratische Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez wunder sich über diesen vermeintlichen Fehltritt und fragt Cruz auf Twitter: „Schöner Tweet Senator Cruz! Denken Sie auch, dass die Genfer Konventionen die Ansichten der Bürger von Genf betreffen?“ In den Genfer Konventionen wurden humanitäre Rechte für bewaffnete Konflikte und Kriege festgelegt. Und auch aus weiten Teilen der Demokraten erntete der 50-Jährige Spott und Fassungslosigkeit über seine Aussagen.

Ted Cruz und das Pariser Klimaabkommen: War sein Fehltritt kalkuliert?

Doch weiß der Senator wirklich nicht was das Pariser Klimaabkommen ist? Ted Cruz, der seit über sieben Jahren Mitglied des Senats ist, studierte Jura an den Elite-Universitäten Princeton und Harvard und machte seinen Abschluss magna cum laude. Es ist also schwer vorzustellen, dass ein studierter Jurist und Berufspolitiker das Konzept einfachster internationaler Verträge nicht versteht. Denkbar wäre auch, dass Cruz seine Formulierungen bewusst gewählt hat, um die republikanischen Wähler davon zu überzeugen, dass Joe Biden ihre Probleme nicht ernst nimmt und er sich lieber um die Bürger von Paris sorgt. (fd)

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