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Trump macht lange erwartete Ankündigung - und geht an die Decke: „Reden Sie niemals so mit dem Präsidenten“

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Von: Anna-Katharina Ahnefeld

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Späte Einsicht im Weißen Haus? Trump stellt eine Amtsübergabe in Aussicht. Doch noch immer beharrt er auf Wahl-Betrug. Und gerät mit einem Journalisten aneinander.

Washington - „Sicherlich werde ich das tun und Sie wissen das.“ Diese Worte des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump dürften so einige Beobachter beruhigen: Mit ihnen stellte er jetzt erstmals in Aussicht, dass er das Weiße Haus räumen wird.

Mit seinem Anwaltsteam hatte Trump in den vergangenen Wochen Druck auf mehrere US-Bundesstaaten ausgeübt - wegen angeblicher Wahl-Manipulation. Erfolglos. Doch ruhig schlafen kann der gewählte demokratische US-Präsident Joe Biden wegen Trumps Anmerkung vermutlich nicht. Denn geschlagen gibt sich der noch lange nicht.

Die USA sei wie ein „Dritte-Welt-Land“, sagte Trump am Donnerstag auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Erstmals seit der US-Wahl beantwortete er dabei Fragen von Journalisten. Er führte seine Tirade über Wahl-Betrug und angebliche Beweise auch dort fort. Es sei für ihn „sehr hart zuzugeben“, dass Joe Biden die US-Wahl 2020 gewonnen habe, so Trump. Man wisse, es habe „massiven Betrug“ gegeben. Es wäre ein Fehler, sollte das Wahlmännergremium am 14. Dezember für Biden stimmen, so Trump. Ob er an der Amtseinführung Joe Bidens teilnehmen werde, ließ er offen. Jedoch, behauptete er, wisse er die Antwort auf diese Frage bereits.

Trump stellt Auszug aus Weißem Haus in Aussicht: Bei Pressekonferenz beharrt er auf Wahl-Betrug in USA

Die Zeit sei nicht auf seiner Seite, sagte Trump in einem „seltenen Eingeständnis von Schwäche“, wie die New York Times analysiert. „Fakten sind auf unserer Seite. Das war ein massiver Betrug. Das hätte niemals in unserem Land passieren dürfen, wir sind wie ein Dritte-Welt-Land“, behauptete Trump.

Doch gerade Fakten sind es, die das Trump-Lager vermissen lässt. Es gibt keinerlei Belege, dass die US-Wahl manipuliert wurde. Während der Pressekonferenz kommt es auch zu einem kleinen Scharmützel zwischen Trump und einem Journalisten. Der Noch-Präsident bezeichnete einen Reporter im Verlauf der Runde als „Leichtgewicht“: „Sprechen Sie niemals so mit dem US-Präsidenten“, sagte Trump erbost, als dieser sich in seine Ausführung über Wahl-Betrug einmischte.

Amtsübergabe Trump an Joe Biden: US-Präsident will Senats-Rennen in Georgia unterstützen

Auch stellte Donald Trump in Aussicht, bis zum 20. Januar 2021 werde noch einiges passieren. Am 20. Januar findet planmäßig die Amtsübergabe an den gewählten 46. US-Präsidenten Joe Biden statt. In der Zeit dazwischen, der sogenannten „transition“-Phase von einem Präsidenten zum nächsten wird der scheidende Amtsinhaber oft als „Lahme Ente“ bezeichnet. Doch Trump könnte in den ihm verbliebenen Wochen gefährlicher denn je sein.

Wie die New York Times berichtet, stellte Trump in Aussicht nach Georgia zu reisen, um die republikanischen Senat-Kandidaten David Perdue und Kelly Loeffler zu unterstützen. Die Entscheidung, wer im Senat die Mehrheit hat, wird dort am 5. Januar 2021 fallen. Sollten die Republikaner diese innehaben, könnte es für den Demokraten Joe Biden schwer werden, seine politische Agenda durchzusetzen. (aka)

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