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Van der Bellen ist Österreichs neuer Bundespräsident

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Überholte seinen Kontrahenten doch noch bei den Stimmen der Briefwahl: Alexander Van der Bellen.
Überholte seinen Kontrahenten doch noch bei den Stimmen der Briefwahl: Alexander Van der Bellen. © AFP

Wien - Alexander Van der Bellen heißt der neue Bundespräsident Österreichs. Die Briefwahl musste die Entscheidung bringen.

Alexander Van der Bellen hat nach übereinstimmenden Medienberichten nun doch noch das Rennen gemacht. Der 72-Jährige ging als offiziell unabhängiger Kandidat in die Wahl, wurde jedoch von den Grünen maßgeblich unterstützt. Der Rechtspopulist Norbert Hofer von der FPÖ geht leer aus.

Das teilte Innenminister Wolfgang Sobotka am Montag in Wien nach Auszählung aller Stimmen mit. Auf den 72-jährigen früheren Wirtschaftsprofessor entfielen demnach 50,3 Prozent der Stimmen. Hofer, kam auf 49,7 Prozent.

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Damit steht der Ex-Grünen-Chef Van der Bellen für die nächsten sechs Jahre an der Spitze der Alpenrepublik. Er löst am 8. Juli den Sozialdemokraten Heinz Fischer ab, der verfassungsgemäß nach zwei Amtszeiten ausscheidet.

Hofer bedankt sich per Facebook

Als einer von sechs Bewerber ging Van der Bellen im ersten Wahlgang am 24. April als Zweiter hervor (20,4 Prozent). Hofer hatte damals noch mit 36,4 Prozent die Mehrheit geschafft. Nun hat er bereits auf Facebook seine Niederlage in der Stichwahl eingestanden: „Natürlich bin ich heute traurig. Ich hätte gerne für Euch als Bundespräsident auf unser wunderbares Land aufgepasst“, schrieb der 45-Jährige dort.

Die deutschen Grünen haben dem ehemaligen Chef ihrer österreichischen Schwesterpartei, Alexander Van der Bellen, zur Wahl zum österreichischen Bundespräsidenten gratuliert. Zu diesem Zeitpunkt lag eine offizielle Bestätigung der Wahl noch nicht vor.

Grüne und AfD gratulieren aus Deutschland

„Wir freuen uns, dass unser Nachbarland mit ihm ein Staatsoberhaupt bekommt, das für ein offenes und pro-europäisches Österreich steht“, sagte Vize-Parteichef Cem Özdemir. 

Eine der dringlichsten Aufgaben des neuen Bundespräsidenten sei nun, das gespaltene Land wieder zusammenzuführen, sagte Özdemir. Die Grünen seien überzeugt, dass der 72-Jährige diese Aufgabe annehmen und „Hoffnung statt Angst zum Prinzip seiner Politik“ machen werden.

Der AfD-Co-Vorsitzende Jörg Meuthen hat die große Zustimmung in Österreich für den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer bei der Wahl des Bundespräsidenten hervorgehoben. Meuthen gratulierte am Montag Wahlsieger Alexander van der Bellen von den Grünen, beglückwünschte aber auch den knapp unterlegenen Hofer „zu einem herausragenden Ergebnis“. 

Der FPÖ-Kandidat sei „mit mutigen und klaren Positionen vor allem auch in der Asylkrise“ angetreten. „Die große Zustimmung für Hofer macht deutlich, dass immer mehr Menschen Vernunft vor Utopie wählen und sich nicht mehr von Allgemeinplätzen und angeblichen Alternativlosigkeiten beirren lassen.“

mke/dpa

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