Putins mutmaßliche Geliebte: „Faszinierende Welt“ um Kabajewa in der Schweiz - und ein weiteres Rätsel

Putins angebliche Geliebte: Spekulationen zufolge lebt sie mit Söhnen in der Schweiz - doch auch noch nach Beginn des Ukraine-Kriegs?
Moskau/Lugano - Im Jahr 2013 hatte Wladimir Putin seine Trennung von Ehefrau Ljudmila bekannt gegeben. Seither ist Putins Privatleben Gegenstand von Spekulationen, nicht nur in Russland - und besonders seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts. Wie leben die Menschen aus Putins engstem Umfeld? Und sind sie in die Sanktionen eingeschlossen?
Auf eine „faszinierende Welt voller Annehmlichkeiten“ ist der Schweizer Investigativreporter Sylvain Besson gestoßen, als er sich auf die Suche nach Putins angeblicher Geliebter machte. Die 38-jährige Alina Kabajewa, ehemalige Europa- und Weltmeisterin in Rhythmischer Sportgymnastik, soll Gerüchten zufolge mit zwei Söhnen Putins in der Schweiz leben. Wie der Reporter dem Spiegel berichtete, soll deren Welt aus amerikanischer Privatschule und Villa mit Blick auf See und Berge bestehen. Doch lebt sie immer noch dort?
Putins Geliebte in der Schweiz? Reporter hat klare Meinung
Offiziell bestätigt hat Putin nicht einmal seine Liaison mit Kabajewa. Russische und internationale Medien haben aber immer wieder Informationen zusammengetragen, die darauf hindeuten, dass Kabajewa Putins Geliebte ist. Die Spekulationen stützen sich dabei laut Spiegel unter anderem auf eine russische Gynäkologin aus Putins engstem Umfeld, die bei der Geburt der Söhne Kabajewas anwesend gewesen sein soll. Eine russischsprachige Zeitung hatte Putins mutmaßliche Liebschaft schon 2008 thematisiert, und wurde kurz danach geschlossen.
Dass Kabajewa ein Domizil in der Schweiz hat, gilt laut Spiegel als gesichert. Doch der Schweizer Investigativreporter Besson fand vor Ort keine Spuren davon, dass Kabajewa tatsächlich aktuell mit ihren Söhnen dort lebt. „Sie wäre absolut verrückt, sich jetzt noch in Westeuropa aufzuhalten“, sagte Besson dem Nachrichtenmagazin. Zuletzt tauchte die mögliche Geliebte angeblich in Moskau auf.
Er gehe aber davon aus, dass Kabajewa weiter Verbindungen zu Oligarchen und auch in die Schweiz hat, sagte Besson. Zudem soll sie ein Jahresgehalt von zehn Millionen Euro erhalten, als Chefin der „Nationalen Medien Gruppe“.
Ukraine-Krieg und die Schweiz: Wird Putins Geliebte mit Sanktionen belegt?
Ob Kabajewa auch auf die Liste der Personen kommt, gegen die die EU Sanktionen erhebt, ist noch nicht entschieden. Von einer US-Liste soll sie in letzter Sekunde verschwunden sein. Neuen Gerüchte zufolge sollte sie zuletzt auch mit Sanktionen belegt werden, doch ihr Name findet sich nicht auf der offiziellen EU-Sanktionsliste. Das rückt wiederum die Schweiz in den Fokus, die auch im Ukraine-Krieg weitestgehend ihrer Haltung als neutraler Staat treu bleibt. Allein, wie lange ist das möglich?
Der Ukraine-Krieg stellt die Rolle infrage: Anfang Mai hatte die U.S. Helsinki Commission, ein unabhängiges, aber vom US-Kongress finanziertes Gremium für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, die Schweiz als „führende Gehilfin Putins“ und „seit Langem bekannt als Ort für Kriegsverbrecher und Kleptokraten“ bezeichnet. Laut Spiegel teilte das Berner Außenministerium daraufhin lediglich mit, es habe die Vorwürfe mit „Erstaunen und Unzufriedenheit“ zur Kenntnis genommen. (kat)