Vorsitzender des Zentralrats der Muslime fürchtet um Einreise in die USA

Berlin - Auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime könnte von dem Einreiseverbot in die USA betroffen sein. Er ist zwar in Deutschland geboren, besitzt aber auch einen syrischen Pass.
Nach dem von US-Präsident Donald Trump verhängten Einreiseverbot für Bürger aus mehreren muslimischen Staaten fürchtet auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, nicht mehr in die USA einreisen zu dürfen. "Ich frage mich, ob ich derzeit auch nicht in die USA einreisen kann, weil ich neben meiner deutschen Staatsbürgerschaft auch die syrische führe", sagte Mazyek der "Heilbronner Stimme" vom Montag.
Die syrische Staatsbürgerschaft könne er auch nicht abgeben, weil Syrien Bürger nicht daraus entlasse, erklärte Mazyek. "Ich bin in Aachen geboren, deutsche Mutter, syrischer Vater, aber die Anmeldung in Syrien durch den Vater reicht für alle Zeiten aus."
Der Vorsitzende des Zentralrats zeigte sich zudem überzeugt, dass das Vorgehen Trumps sicher auch Zustimmung bei einer zunehmenden Gruppe von Menschen in Deutschland finde. Die AfD würde "keine Sekunde zögern, unsere Säulen des Menschenrechts und unser Demokratieverständnis einfach über Bord zu werden". Mazyek forderte deshalb: "Kehren wir vor unseren eigenen Haustür, da haben wir genug zu tun."
Trump hatte am Freitag per Dekret angeordnet, dass Bürger der sieben mehrheitlich muslimischen Länder Irak, Iran, Libyen, Somalia, Syrien, Sudan und Jemen für 90 Tage keine Visa erhalten dürfen. Flüchtlingen weltweit wurde die Einreise für 120 Tage untersagt, syrischen Flüchtlingen sogar auf unbestimmte Zeit. Trump will in der Zeit neue striktere Überprüfungsmechanismen ausarbeiten lassen, um "radikale islamische Terroristen" aus den USA fernzuhalten. Das Vorgehen stieß weltweit auf Kritik.
AFP