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Im Dunstkreis der „Reichsbürger“? Wagenknechts Ex-Ehemann sollte Kontakt zu Putin herstellen

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Von: Moritz Serif

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Brisante Ermittlung: Sahra Wagenknechts Ex-Mann sollte für die „Reichsbürger“ einen Kontakt zum Kreml herstellen. Meldete er das selber dem Verfassungsschutz?

Frankfurt – Razzia bei Sahra Wagenknechts Ex-Mann: Laut einem Medienbericht soll sich Ralph Thomas Niemeyer in dem Umfeld der „Reichsbürger“-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß befinden, bei denen die Bundesanwaltschaft Hausdurchsuchungen vornehmen ließ. Das bestätigte Niemeyer dem Spiegel. Er sagte, dass seine Wohnung von „zehn Beamten mit Maschinengewehren“ durchsucht worden seien. Während der Durchsuchung soll Niemeyer jedoch nicht zu Hause gewesen sein.

Die Bundesanwaltschaft bestätigte die Durchsuchung ebenfalls. Allerdings gilt Niemeyer in dem Verfahren nicht als Beschuldigter, sondern als Zeuge. Prinz Reuß soll der Kopf eines Terror-Netzwerks sein, das den gewaltsamen Umsturz der Bundesrepublik Deutschland geplant hat und der „Reichsbürger“-Szene zuzuordnen ist. Insgesamt ermittelt der Generalbundesanwalt gegen mehr als 50 Verdächtige wegen der Bildung oder Unterstützung einer terroristischen Vereinigung.

Hausdurchsuchung bei Wagenknechts Ehemann

Die Szene wollte vermutlich bei Russland um Unterstützung bitten lassen. Wagenknechts Ex-Mann Niemeyer soll von der Gruppe deshalb angesprochen worden sein, einen Kontakt zum Kreml, bestenfalls zu Außenminister Sergej Lawrow oder Präsident Wladimir Putin herzustellen. Reuß wollte sich zu den Vorwürfen auf Spiegel-Anfrage bislang nicht äußern.

Niemeyer sehe ich selbst als „Teil einer Exilregierung“ an, es sei jedoch nicht ohne weiteres möglich, einen Kontakt zum Kreml herzustellen. Obwohl er ein abhörsicheres Satellitentelefon habe und Kontakt zu Kremlsprecher Dmitrij Peskow und Maria Sacharowa, Sprecherin des Außenministeriums, aufnehmen könne, brauche es dafür einen „wirklich sehr guten Grund“. Das soll nicht der einzige Versuch gewesen sein, Kontakt aufzunehmen.

Brisante Ermittlung: Sahra Wagenknechts Ex-Mann Ralph Niemeyer sollte für die „Reichsbürger“ einen Kontakt zum Kreml herstellen.
Brisante Ermittlung: Sahra Wagenknechts Ex-Mann sollte für die „Reichsbürger“ einen Kontakt zum Kreml herstellen. Meldete er das selbst dem Verfassungsschutz? © Hertenfelder/SNA/Imago/Montage

Prinz Reuß wollte über Wagenknechts Ex-Mann Kontakt zu Putin aufnehmen

Am 5. Dezember 2022 soll eine Frau namens „Swetlana“ Wagenknechts Ex-Mann bei einer Rede in Wittenberg angesprochen und ihm mehrere Schreiben von Prinz Reuß an den Kreml übergeben haben. Die Briefe sollen auf Russisch verfasst gewesen sein. Reuß wollte Putin demnach darum bitten, mit ihm als Vertreter der Regierung des „Deutschen Imperiums“ Verhandlungen über einen Friedensvertrag nach dem Zweiten Weltkrieg zu führen. Niemeyer habe den Vorfall anschließend beim Bundesamt für Verfassungsschutz gemeldet und diesem die Briefe übergeben.

„Die haben das falsche Gebäude gestürmt, denn wenn sie das Bundesamt für Verfassungsschutz durchsucht hätten, hätten sie die von mir überreichten Originaldokumente dort gefunden“, sagte Wagenknechts Ex-Mann dem Spiegel. Laut Durchsuchungsbeschluss sollen die Unterlagen von „Swetlana“ nur unvollständig als Scan übermittelt worden sein. (mse)

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