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Diese Politiker könnten Frankreichs Premierminister werden

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Paris - Wen ernennt Emmanuel Macron zum neuen Premierminister Frankreichs? Mehrere Politiker werden gehandelt.

Der neu gewählte französische Präsident Emmanuel Macron stellt derzeit seine Regierungsmannschaft zusammen. Dabei zeichnet sich eine Art "Große Koalition" mit Politikern aus verschiedenen Lagern ab. Das Kabinett dürfte aber auch politische Neulinge umfassen, denn der neue Staatschef will Vertreter der Zivilgesellschaft beteiligen. Mit großer Spannung wird erwartet, wen Macron zu seinem Premierminister macht.

Rechtes Lager

Aus den Reihen der Konservativen werden mehrere Politiker als mögliche Minister oder sogar Premierminister genannt:

Xavier Bertrand: Der Präsident der nordfranzösischen Regionalregierung Hauts-de-France steht einem Gebiet vor, in dem die Rechtspopulistin Marine Le Pen bei der Präsidentschaftswahl sehr viele Stimmen geholt hat. Macron nannte den 52 Jahre alten früheren Arbeitsminister einen Teil seiner "Sammlungsbewegung" gegen Le Pen.

Edouard Philippe: Der Bürgermeister der nordfranzösischen Hafenstadt Le Havre hat parteiübergreifende Erfahrung. Der 46-Jährige arbeitete zunächst für die Sozialisten, bevor er sich den Konservativen anschloss.

Als mögliches Kabinettsmitglied wird unter anderen Ex-Landwirtschaftsminister Bruno Le Maire genannt, der als Deutschland-Kenner gilt. Die Abgeordnete Nathalie Kosciusko-Morizet vom liberalen Flügel der Konservativen will zumindest von Fall zu Fall mit Macron zusammenarbeiten, hat einen Eintritt in die Regierung aber eigentlich abgelehnt. Beide schieden bei der Vorwahl der Konservativen zum Präsidentschaftskandidaten aus.

Linkes Lager

Richard Ferrand: Der sozialistische Abgeordnete gehört zu Macrons Unterstützern der ersten Stunde und ist Generalsekretär seiner Bewegung "La République en Marche" (Die Republik in Bewegung). Dafür könnte der 54-Jährige mindestens mit einem Ministeramt belohnt werden.

Jean-Yves Le Drian: Der 69-jährige Verteidigungsminister ist ein sozialistisches Urgestein. Der Vertraute des scheidenden Präsidenten François Hollande könnte sein Ressort behalten oder Außenminister werden. Manche sehen ihn auch als Premier.

Oben: Delanloe, Bayrou, Baroin, Collomb und Kosciusko-Morizet. Unten:  Le Drian, Goulard, Bertrand und Idrac.
Oben: Delanloe, Bayrou, Baroin, Collomb und Kosciusko-Morizet. Unten:  Le Drian, Goulard, Bertrand und Idrac. © dpa

Politische Mitte

François Bayrou: Der 65-jährige Chef der Zentrumspartei MoDem verzichtete zugunsten von Macron auf eine Präsidentschaftskandidatur. Für die Parlamentswahl im Juni hat er ein Bündnis mit dem Präsidenten angekündigt. Bayrou werden Ambitionen auf ein herausragendes Regierungsamt nachgesagt.

Anne-Marie Idrac: Medien nennen sie als mögliche Premierministerin, sollte sich Macron für eine Frau entscheiden. Die 65-Jährige leitete die Pariser Verkehrsbetriebe RATP und war Chefin der Staatsbahn SNCF. Politisch steht sie Bayrou nahe und war früher in verschiedenen Ministerien tätig, unter anderem als Staatssekretärin für Wirtschaft und Verkehr.

Sylvie Goulard: Die liberale Europaabgeordnete mit italienischen Wurzeln spricht mehrere Sprachen, darunter Deutsch. Die 52-Jährige glaubt an das deutsch-französische Tandem und könnte Macron helfen, seine pro-europäische Politik zu vermitteln. Sie hat die französische Fassung des Buchs "Europa für Dummies" verfasst.

Parteilose und Polit-Neulinge

Jean Pisani-Ferry: Der Ökonom leitete die Ausarbeitung von Macrons Wahlprogramm. Zuvor stand der auch in Deutschland bekannte 65-Jährige an der Spitze des Regierungs-Thinktanks France Stratégie.

Marc und Sophie Ferracci: Der Wirtschaftsprofessor Marc Ferracci ist ein enger Freund Macrons und arbeitete ebenfalls an seinem Wahlprogramm mit. Seine Frau Sophie war Macrons Kabinettschefin im Wirtschaftsministerium und ist dies nun in seiner Bewegung "La République en Marche".

 Eine weitere Schlüsselfigur in Macrons Umfeld ist sein Kommunikationschef Sylvain Fort. Der 45-Jährige ist Literaturwissenschaftler und Gründer einer Kommunikationsagentur.

Alle Entwicklungen rund um die Frankreich-Wahl können Sie in unserem News-Ticker nachlesen.

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