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Nicht Klimakonferenzen retten das Klima – sondern jeder Einzelne und der Fortschritt

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Von: Mike Schier

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Die Weltklimakonferenz und die Klima-Proteste in Deutschland kommentiert Mike Schier, stellvertretender Chefredakteur des Münchner Merkur.
Die Weltklimakonferenz und die Klima-Proteste in Deutschland kommentiert Mike Schier, stellvertretender Chefredakteur des Münchner Merkur. © Peter Dejong/AP/dpa/Klaus Haag

Weltklimakonferenz und radikale Klima-Proteste werden das Klima nicht retten. Helfen können aber Verzicht des Einzelnen und technischer Fortschritt, kommentiert Mike Schier.

Nicht nur das Wetter heizt sich auf – auch die Debatte ums Klima. Die radikalen Aktivisten haben es mit ihren selbstherrlichen Klebeaktionen geschafft, dass mehr über die Form des Protests als das Problem gesprochen wird. Herzlichen Glückwunsch! Vielleicht auch deshalb meint Annalena Baerbock vor der Weltklimakonferenz noch eine Alarmstufe hochschalten zu müssen: „Die Menschheit steuert auf Abgrund zu.“ Nur wem hilft das?

Klimawandel: Grüne stimmen gegen Akws, aber für Kohlereserve – Energiekrise könnte Besserung forcieren

In Sachen Klima hat Deutschland kein Erkenntnisproblem mehr. Die Zunahme der Wetter-Katastrophen ist statistisch wie gefühlt ebenso offensichtlich wie das Schmelzen der Gletscher oder die Wasser-Knappheit im Sommer. Das Problem bleibt das konsequente Handeln, auch der Politik.

Ausgerechnet die Grünen stemmten sich jüngst zwar mit Macht gegen eine längere Laufzeit der verbliebenen AKW, die Verlängerung für Reservekohlekraftwerke winkten sie aber klaglos durch. Um den Weltuntergangsszenarien mal etwas Positives entgegenzusetzen: Mittelfristig könnte die Energiekrise den Klimaschutz forcieren – mit „Deutschlandticket“, besserer Isolierung von Häusern, sparsamerem Umgang mit Energie (auch der Industrie), Solar- und Windkraft.

Klimakonferenz: Das Klima wird in der Praxis gerettet

Gerettet wird das Klima also weniger auf Klimakonferenzen mit mehr als 40.000 (!!) Teilnehmern, sondern in der Praxis. Und wirklich zentral ist dabei nicht allein der Verzicht des Einzelnen, sondern der technische Fortschritt. So wie einst das FCKW aus Spraydosen oder das Phosphat aus Waschmitteln verschwand, braucht es neue Treibstoffe und neue Produktionsmethoden. Die Autoindustrie hat ihre Revolution längst eingeleitet. In diesem Sinne muss kluge Umweltpolitik funktionieren.

Mike Schier

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