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Raumfahrt-Chaos: Putin gibt Russlands ISS-Aus bekannt - doch jetzt widerspricht die NASA

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Unter Kremlchef Putin: Russland will nach 2024 aus Internationaler Raumstation ISS aussteigen
Unter Kremlchef Putin: Russland will nach 2024 aus Internationaler Raumstation ISS aussteigen © NASA/dpa

Der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos gab am Dienstag bekannt, ab 2024 aus dem Betrieb der Internationalen Raumstation (ISS) aussteigen zu wollen. Am Mittwoch ruderte Russland offenbar zurück.

Update vom 27. Juli 2022, 22.23 Uhr: Russland hatte am Dienstag die NASA mit der Aussage überrascht, nach 2024 aus dem Betrieb der Internationalen Raumstation (ISS) auszusteigen. „Die Nasa ist nicht auf Entscheidungen von irgendeinem der Partner hingewiesen worden“, sagte Nasa-Chef Bill Nelson der Deutschen Presse-Agentur dazu am Dienstag.

Am Mittwoch wurde bekannt, dass Russland sich offenbar doch noch bis mindestens 2028 weiter an der ISS beteiligen werde. Das bestätigte die NASA-Chefin für bemannte Missionen, Kathy Lueders, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Man habe dies von russischen Kollegen erfahren, sagte die Managerin und ergänzte: „Auf Arbeitsebene gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass sich etwas geändert hat.“

Russland will sich nach 2024 nicht mehr an Betrieb der Internationalen Raumstation (ISS) beteiligen

Erstmeldung: „Die Entscheidung, die Station nach 2024 zu verlassen, ist gefallen“: Russland wird sich nach dem Jahr 2024 nicht mehr am Betrieb der Internationalen Raumstation (ISS) beteiligen. „Natürlich werden wir alle unsere Verpflichtungen gegenüber unseren Partnern erfüllen“, sagte der neue Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, am Dienstag.

Borissow sagte dies während eines im Fernsehen übertragenen Treffens mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und kündigte zugleich den Aufbau einer eigenen Raumstation an. Der Kremlchef hatte Borissow zuvor als Nachfolger von Dmitri Rogosin an der Spitze der russischen Raumfahrtbehörde eingesetzt.

Russland-Sanktionen wegen Ukraine-Krieg - aber weiter ISS-Zusammenarbeit

Rogosin hatte die Zusammenarbeit mit den USA auch angesichts politischer Spannungen zwischen Moskau und Washington im Zuge des Ukraine-Krieges zuletzt immer wieder in Frage gestellt.

Nach dem Beginn der russischen Offensive in der Ukraine hatte der Westen eine Reihe von Sanktionen gegen Russland verhängt. Auf der ISS ging die Zusammenarbeit jedoch weiter.

Russland steigt aus ISS aus - und will bis dahin eigene Raumfahrtstation bauen

Borissow sagte, dass bis zum Ausstieg mit dem Bau einer russischen Raumfahrtstation begonnen werden solle. Die ISS war zuletzt in die Jahre gekommen und hatte immer wieder wegen Pannen für Aufsehen gesorgt. Rogosin hatte zuvor nicht ausgeschlossen, das russische Modul von der ISS abzukoppeln und eigenständig weiter zu betreiben. Dabei deutete er auch eine mögliche Nutzung der Station zur militärischen Erdbeobachtung an.

Die ISS ist ein gemeinsames Projekt der USA, Kanadas, Japans, der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) und Russlands. Sie ist in ein russisches und ein US-Segment unterteilt. Ohne die Mitarbeit von Russland kann die Station jedoch so nicht weiterbetrieben werden. (AFP/dpa/frs)

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