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Zahlungen für Klimaschäden: 2022 ist ein wichtiges Jahr

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EU-Klimakommissar Frans Timmermans
EU-Klimakommissar Frans Timmermans © IMAGO/Dominika Zarzycka

In Bezug auf Zahlungen für Klimaschäden in ärmeren Ländern muss nach Meinung von EU-Klimakommissar Frans Timmermans der wirtschaftliche Aufschwung einiger reicher Länder berücksichtigt werden.

Scharm el Scheich - «Wenn wir über Geld reden, müssen wir über das Jahr 2022 reden, nicht über 1992», sagte der für Klimapolitik zuständige EU-Kommissionsvize am Donnerstag auf der Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el Scheich. Das sei «eine Frage der Fairness». Die Welt sei nicht mehr so einfach in Entwicklungsländer und Industriestaaten einzuteilen und dem müsse Rechnung getragen werden. Im Jahr 1992 wurde die Klimarahmenkonvention beschlossen, auf der der Prozess der Weltklimakonferenzen aufbaut.

Die Gruppe der G77 - ein Zusammenschluss von mittlerweile mehr als 130 Entwicklungsländern - fordert zusammen mit China die Einrichtung eines Finanztopfs, in den Industriestaaten für die Schäden durch Dürren, Überschwemmungen oder Stürme einzahlen sollen, die sich wegen der Erderhitzung häufen. Es gibt Kritik an Chinas Position bei diesem Streitthema, da sich die Volksrepublik trotz ihrer massiven Treibhausgasemissionen und ihrer Wirtschaftskraft nicht als Geldgeber in der Verantwortung sieht.

Nach Ansicht des niederländischen Grünen-Politikers Bas Eickhout, der auf dem Klimagipfel die Delegation des Europäischen Parlaments anführt, wird der Streit um die Finanzierung von Klimaschäden durch die fortschreitende Erderhitzung zunehmen. «Das Thema ist gekommen um zu bleiben und wird in der ganzen Welt immer größer werden», sagte Eickhout in Scharm el Scheich. Dies sei ein weiterer Anreiz, auch deutlich mehr für die Eindämmung des Klimawandels zu tun. «Das wird hier nicht genug diskutiert», kritisierte er. Bislang reichen die Maßnahmen der Weltgemeinschaft bei weitem nicht aus, um die Erderwärmung wie international vereinbart bei 1,5 Grad zu stoppen. (dpa)

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