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Zehntausende Thailänder singen für verstorbenen König Bhumibol

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Bangkok - Zehntausende Menschen sind in Thailands Hauptstadt Bangkok zusammengekommen, um zu Ehren des verstorbenen Königs Bhumibol Adulyadej gemeinsam die Königshymne zu singen.

Nach dem Tod des thailändischen Königs Bhumibol Adulyadej vor gut einer Woche haben am Samstag zehntausende seiner Untertanen ihm zu Ehren in der Hauptstadt Bangkok die königliche Hymne gesungen. Ein Meer von Menschen - trotz der glühenden Mittagshitze ganz in Schwarz gekleidet - versammelte sich auf dem Paradefeld vor dem prunkvollen alten Königspalast und in den umliegenden Straßen zu der Gesangsveranstaltung. Begleitet wurden sie von einem professionellem Chor samt Orchester.

Tränen für den dienstältesten Monarchen der Welt

Viele hielten Porträts oder Geldscheine mit Bhumibols Konterfei hoch, während sie sangen. Etlichen standen Tränen in den Augen. Viele Thailänder verehren den König, der 70 Jahre lang im Amt war, mit nahezu religiöser Hingabe. Vor dem Großen Palast fanden sich seit dem Tod des dienstältesten Monarchen der Welt am 13. Oktober zahlreiche Menschen - zum Teil von weit her - zu Trauerbekundungen ein. Einige schlugen Zelte auf, andere übernachteten auf einfachen Bambusmatten im Freien. Bhumibol war nach langer Krankheit mit 88 Jahren gestorben.

Thailänder sollen ein Jahr lang trauern

Seither erlebt das südostasiatische Land eine beispiellose Welle der Trauerbekundungen. Die buddhistischen Trauerrituale mit Gebeten und Gesängen dauern 100 Tage. Die Militärregierung hat zudem eine einjährige Staatstrauer angeordnet. Kronprinz Maha Vajiralongkorn (64) will die Nachfolge seines Vaters erst danach antreten.

Die regierenden Militärs fördern den Kult um den König nach Kräften. Majestätsbeleidigung wird mit bis zu 15 Jahren Gefängnis bestraft. Zahlreiche Thailänder verschwinden wegen Königslästerung jahre-, manchmal jahrzehntelang hinter Gittern. Ultramonarchisten gingen nach Bhumibols Tod zum Teil gewalttätig gegen Landsleute vor, die ihrer Meinung nach nicht gebührend um den König trauerten.

dpa/AFP

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