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Zoff mit den Grünen: Scholz und die SPD sind schwer genervt

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Von: Georg Anastasiadis

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, re.) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei einer Bundestagssitzung. Ein Kommentar von Merkur-Chefredakteur Georg Anastasiadis.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, re.) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei einer Bundestagssitzung. Die jüngsten Differenzen zwischen den Ampelpartnern SPD und Grüne kommentiert Merkur-Chefredakteur Georg Anastasiadis. © Odd Andersen/AFP/Klaus Haag

Führende SPD-Vertreter poltern öffentlich gegen Habecks Plan, Öl- und Gasheizungen zu verbieten. Bahnt sich ein Zerwürfnis zwischen den Ampelpartnern SPD und Grüne an? Ein Kommentar von Georg Anastasiadis.

Lange hat die SPD im Streit um Habecks Öl- und Gasheizungsverbot geschwiegen. Umso mehr erstaunt die Heftigkeit, mit der es nun aus ihr herausbricht: Kaum ein gutes Haar lassen die Ministerpräsident(inn)en Manuela Schwesig, Stephan Weil und Malu Dreyer am neuen grünen Herzensthema. Zu teuer, zu unsozial, zu weltfremd. Das wirkt orchestriert – und ist es wohl auch. Bei „Hart aber fair“ wurde die Grüne Katrin Göring-Eckardt deswegen sogar laut.

Und Klimaminister Robert Habeck hatte einen echten Wutanfall. „Da haben wir keinen Bock drauf“, schimpfte er über über den (aus seiner Sicht) mangelnden Klimarettungseifer von SPD und FDP. Die Nerven liegen blank, jetzt auch zwischen den Ampelpartnern SPD und Grüne. Auch beim Verbrenner-Aus schlug sich der Kanzler zum Ärger der Ökopartei demonstrativ ins Lager der FDP.

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Heftige Kritik von Schwesig, Weil und Dreyer am neuen grünen Herzensthema

Bahnt sich da, nach dem Zerwürfnis zwischen Union und FDP, das nächste große Liebes-Aus an der deutschen Politik an? Es sieht so aus. In der Bundeshauptstadt Berlin will die SPD von Franziska Giffey nach ihrem Wahlfiasko um keinen Preis der Welt mehr mit den Grünen weiterregieren. Und auch der Kanzler ist schwer genervt von der Oberlehrer-Attitüde, in der die überaus selbstbewusste Außenministerin Annalena Baerbock ihn öffentlich maßregelt, am spektakulärsten während seiner Chinareise.

Die SPD ist verbittert: Seit Jahren kettet sie sich an die Grünen, kassiert bei Wahlen aber meist Niederlagen, während die Grünen immer stärker werden und dabei immer ungenierter mit der CDU flirten, inklusive den schwarz-grünen Liebesheiraten in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein.

Immer mehr dämmert den Genossen, dass sie es sind, die in der Beziehung mit den hippen urbanen Lifestyle-Grünen leiden. Viele nicht so betuchte SPD-Wähler finden es gar nicht schick, wenn sie stellvertretend für die halbe Welt das Klima retten sollen, wenn sie als Besitzer eines kleinen Häuschens bis über die Schmerzgrenze hinaus finanziell bedrängt oder als Autofahrer auf dem Weg zur Arbeit von Klimakämpfern schikaniert werden.

Georg Anastasiadis

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