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„Teilweise mehr Urlauber als Anwohner“ – was Einheimische an Kreuzfahrt-Touristen nervt

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Von: Anna Heyers

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Kreuzfahrten sind eine beliebte Art, die Welt zu entdecken. Doch so unterwegs zu sein, hat auch seine Schattenseiten: besonders für die Einheimischen.

Kreuzfahrten mögen, trotz der andauernden Corona-Maßnahmen, bei zahlreichen Reisenden sehr beliebt sein, aber die Anwohner der Destinationen sind oft weniger beeindruckt. Auf Reddit machten Bewohner Norwegens ihrem Ärger über Kreuzfahrtpassagiere Luft.

„Sie laufen auf den Straßen“ – Kreuzfahrttouristen sind nicht überall beliebt

Ein Poster, das Kreuzfahrttouristen um die Rückkehr als einfacher Tourist bittet.
Kreuzfahrer? Dann lieber nochmal als „richtiger“ Tourist wiederkommen. Das Poster-Foto regte bei Reddit eine große Diskussion in den Kommentaren an. © mernt97/Reddit

Unter einem Foto eines Users, das ein Plakat mit den (übersetzten) Worten „Kreuzfahrttourist? Bitte komm als richtiger Tourist wieder“ zeigt, stapeln sich die Kommentare nur so. Hier machen sich andere Nutzer darüber Luft, wie sich ein Teil der Passagiere an Land verhält:

Schwimmende Städte, die Orte mit Menschenmassen fluten

In einem Interview mit der Zeit sagte Wolfgang Meyer-Hentrich, seines Zeichens Buchautor und Journalist, über Kreuzfahrten: „Auf modernen Schiffen befinden sich mitunter 6.600 Passagiere und 1.500 Personen Besatzung. Sie sind Erlebnisparks, Rummelplätze und schwimmende Städte geworden, die mit ihren Menschenmassen die Ankunftsorte überschwemmen und zu hässlichen Veränderungen der Umwelt führen.“

Die Bewohner der norwegischen Hafenstädte würden dem wohl zustimmen. Schließlich finden sich in vielen Kommentaren Beschwerden über Menschenmassen, die auf den Straßen umherwandern, ohne auf den Verkehr zu achten. Auch, dass die Passagiere nur Fotos machen und insgesamt stören, ist den Anwohnern ein Dorn im Auge. Geld ausgegeben wird, zumindest in den skandinavischen Regionen, laut der Kommentare ebenfalls nicht: „Sie leben und essen auf dem Schiff und kaufen selten ein, da es hier ziemlich teuer ist.“

Aber nicht nur Anwohner können sich beschweren, auch die Passagiere der Kreuzfahrten haben mitunter einiges zu sagen.

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Einige Häfen und Länder reagieren

Um den, teilweise nötigen, Tourismus nicht ganz erliegen zu lassen, trotzdem aber auf die zunehmenden Beschwerden und Bedürfnisse von Mensch und Umwelt einzugehen, haben inzwischen einige Regionen gehandelt. In Bar Harbor zum Beispiel, einem beliebten Kreuzfahrtziel im US-Bundesstaat Maine, hat man kürzlich beschlossen, die Zahl der täglichen Kreuzfahrttouristen zu begrenzen. Das kroatische Dubrovnik, eine beliebte Urlaubsregion, hat vor der Corona-Pandemie ebenfalls reagiert und die täglichen Passagiere auf 5.000 pro Tag begrenzt. Auch Bergen in Norwegen möchte diese Zahl eindämmen und kämpft für schärfere Regeln für die Meeresriesen. Das Problem: Ist ein Schiff erstmal da, darf ihm das Anlegen nicht mehr verboten werden.

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