In Elternzeit: Ein Papa erkundet mit Söhnchen die Welt
Auf Weltreise gehen oder backpacken: Viele Eltern glauben, dass sie mit kleinen Kindern nur noch Cluburlaub machen können. Doch ein Papa bewies das Gegenteil.
Bloß kein Pauschalurlaub – Axel N. Halbhuber ging stattdessen lieber auf Entdeckungsreise. Sein Begleiter: sein damals elf Monate alter Sohn Valentin. Gemeinsam haben Vater und Sohn ein Jahr lang zwölf verschiedene Reisen unternommen.
Mit dem kleinen Sohn im Gepäck durch die große Welt
Der Journalist befand sich zu der Zeit nämlich gerade in Elternzeit – und anstatt zuhause nur herumzuhängen, wanderte er lieber mit Klein-Valentin unter anderem durch die Alpen, besichtigte Madrid und stattete der jordanischen Wüste einen Besuch ab. Doch damit nicht genug: Sie fuhren mit einem Kreuzfahrtschiff durchs Mittelmeer, mit dem Fahrrad die Donau entlang und mit dem Wohnmobil zum Campen nach Kärnten.
Der Grund: Der 39-Jährige wollte so beweisen, dass man trotz Kleinkind weiterhin überallhin in den Urlaub fahren kann – ohne sich einschränken zu müssen. Doch er musste anfangs mit einigen Schwierigkeiten kämpfen. Seine Frau zweifelte an dem Vorhaben – und auch während der Reise musste Halbhuber immer wieder einige Herausforderungen meistern.
Reisen mit Kleinkindern wird nie langweilig
So gab es an Bord des Kreuzers das falsche Milchpulver. Und Klein-Valentin musste sich notgedrungen anpassen: Innerhalb von nur zwei Tagen gewöhnte er sich das Gute-Nacht-Fläschchen ab. Das Vorlesen von Geschichten blieb weiterhin ein liebgewonnenes Ritual: "Das Lieblingsbuch kann man auch am Flughafen vorlesen. Kindern ist es egal, ob man im Check-in-Bereich sitzt oder im Wohnzimmer." Zudem hätte es überall eine gute medizinische Versorgung gegeben.
Sein Fazit über das Reisen mit Kindern: "Man muss sich nur auf den Rhythmus des Kindes einlassen. Dann ist die Reise ein Gewinn für alle", so Halbhuber. "Kinder brauchen die Zeit, um sich auf den Boden zu setzen und mit Steinen im Sand zu spielen." Von einem Tempel zum nächsten zu hetzen, sei da also kontraproduktiv.
Es muss nicht immer der Pauschal-Cluburlaub sein
Doch obwohl das viele Reisen mit seinem Sohn so schön war, findet der Journalist eine Sache sehr traurig: "Schade, dass sich Valentin später nicht daran erinnern wird." Dennoch ist er überzeugt, dass die Erlebnisse Valentin geprägt und einen Eindruck bei ihm hinterlassen haben.
Wenn Vater und Sohn jetzt zuhause die Weltkarte herausholen und ihre nächste Reise planen, dann darf Valentin schon mitreden. Der möchte nämlich am liebsten nach Skandinavien – weil es auf der Karte aussieht wie ein Dinosaurier.
Doch Papa Axel hat eine andere Idee: Er will mit Söhnchen Valentin (heute 3) und Neu-Zuwachs Rosie (1) mit dem Wohnmobil für vier Wochen durch Australien reisen. Seine bisherigen Reiseimpressionen mit Valentin hat Halbhuber im Buch "Reisen ist ein Kinderspiel" zusammengetragen.
Von Jasmin Pospiech