Fliegende Touristen? Catapult-Air will Urlauber schneller nach Sylt befördern
Als eine Zeitung titelte: "Bahn-Chaos: Fahren Sie bloß nicht nach Sylt!" stand für die Tourismusvertreter der Insel fest: Jetzt reicht es. Es muss was passieren.
Mit der fiktiven Fluggesellschaft "Catapult Air" macht Sylt auf eine seit Jahrzehnten real existierende Verkehrsproblematik aufmerksam. Eine Petition soll Bewegung in den zweigleisigen Ausbau der Marschbahn bringen. Was die Kampagne aber auf jeden Fall bringt: Ein Lächeln in die Gesichter derer, die sie sehen.
Ausbau der Bahnstrecke zwischen Niebüll und Sylt gefordert
Gemeinsam mit einer Hamburger Agentur entwickelte die Sylt Marketing Gesellschaft ein Konzept, das den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Niebüll und Sylt fordert. Kern ist ein Kurzfilm über die neu gegründete "Catapult Air", der den Bogen zunächst augenzwinkernd auf die Insel spannt und schließlich mit einem eindringlichen Aufruf endet. Doch sehen Sie selbst:
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Bahnstrecke zwischen Niebüll und Sylt: 150 Ausfälle im Mai und Juni
Seit Jahren gehen auf den Schienen der Marschbahn zwischen Hamburg und Sylt Pleiten, Pech und Pannen eine unselige Allianz ein. Diverse Abschnitte der Bahnstrecke zwischen Niebüll und Sylt sind noch dazu seit 1927 unverändert eingleisig. Was den Verkehr von und zur Insel immer wieder ins Stocken, phasenweise sogar zum Erliegen bringt.
Allein im Mai und Juni sind über 150 Züge ausgefallen. Die Pünktlichkeit der Personenzüge bei Ankunft auf Sylt lag bei unter 40 Prozent. Daran wird sich auch die vor Kurzem angekündigte 160-Millionen-Euro-Investition der Deutschen Bahn zur längst überfälligen Instandhaltung der aktuellen Schienen, Weichen und Signaltechnik nichts ändern. "Immerhin ein positives Zeichen, das aber das eigentliche Problem, die Eingleisigkeit, nicht löst", so Luft.
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sca