Bald wieder mehr als 100 Milliliter Flüssigkeit möglich: Erste Flughäfen setzen neues Kontrollsystem ein
Schon ab 2023 könnte die 100-Milliliter-Begrenzung für Flüssigkeiten im Handgepäck am Münchner Flughafen Geschichte sein. Grund ist ein neues Kontrollsystem.
Die Sicherheitskontrolle des Handgepäcks gehört für viele Flugreisende mit zu den lästigsten Prozeduren vor einem Flug. Oft dauert es viel zu lange, Passagiere haben versehentlich verbotene Gegenstände mit eingepackt oder die Flüssigkeitsbegrenzungen nicht beachtet. Doch das könnte bald Geschichte sein: Der Flughafen München testet seit drei Jahren ein neues Hightech-Sicherheitssystem für die Kontrolle von Handgepäck. Schon ab 2023 soll das neue System im gesamten Flughafen eingesetzt werden.
Flughafen: Computertomografie ermöglicht effizientere Sicherheitskontrolle
Die neuen Geräte durchleuchten das Handgepäck mithilfe der Computertomografie (CT), einer Technik, die bereits aus der Medizin bekannt ist. Sie liefern innerhalb kürzester Zeit hunderte Aufnahmen des Gepäckstücks, die am Bildschirm eine dreidimensionale Ansicht des Tascheninhalts ermöglichen. Selbst fester und flüssiger Sprengstoff kann mit den Scannern erkannt werden.

Für Flugreisende bedeutet das eine große Erleichterung: Elektronische Geräte und Flüssigkeiten müssen nicht mehr ausgepackt werden, sondern können im Koffer verweilen. Hinzu kommt, dass auch die 100-Milliliter-Grenze für Flüssigkeiten ein Ende findet, wie das Luftamt Süd der Regierung Oberbayern laut der Nachrichtenagentur dpa mitteilt. Sie wurde 2006 zur Terrorabwehr im Luftverkehr eingeführt. Passagiere könnten also schon bald wieder ihre eigenen Getränke mitnehmen, anstatt teures Wasser am Flughafen kaufen zu müssen.
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Ab 2023 soll am Flughafen München Schluss sein mit 100-Milliliter-Grenzen
Mit dem erfolgreichen Abschluss des Pilotprojekts am Flughafen München sollen im Laufe der nächsten Jahre unter anderem 60 Computertomografen für 45 Millionen Euro für die dortige Abfertigung gekauft werden. Mit ihnen würden sich 160 Prozent mehr Passagiere überprüfen lassen, so das Luftamt Süd in einer Mitteilung. Für eine schnellere Abwicklung sollen außerdem 48 neu konzipierte Kontrollspuren an beiden Münchner Terminals eingebaut werden. Auch der Frankfurter Betreiber Fraport will ab Jahresbeginn 2023 sieben Geräte aufstellen.
Der Flughafen München ist nicht der erste Flughafen in Europa, der auf die neuen Scanner setzt. Am Shannon Airport in Irland werden die CT-Geräte bereits seit Oktober 2021 genutzt. In Großbritannien werden sie zudem gerade am Londoner Heathrow Airport getestet. Laut der britischen The Times rechnet man damit, dass die neue Technik ab Mitte 2024 auf die größten Flughäfen des Landes ausgerollt wird.