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Megapark, Bierkönig & Co.: Ballermann-Lokale auf Mallorca führen Dresscode ein

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Von: Franziska Kaindl

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Playa de Palma auf Mallorca im zweiten Jahr der Corona-Pandemie.
Die großen Partyhochburgen am Ballermann haben sich zu einem Verhaltenskodex verpflichtet. © Chris Emil Janssen/Imago

Auf Mallorca wird weiter dem Sauftourismus entgegengewirkt: Zutritt zu den Lokalen am Ballermann erhalten zukünftig nur noch Partygäste, die sich angemessen kleiden.

Mallorca ist für viele Urlauber mit Party, Musik und Saufeskapaden am Ballermann verbunden. Der Balearen-Regierung ist das seit Längerem ein Dorn im Auge – so wurden bereits die Alkohol-Flatrates in All-inclusive-Hotels verboten und auch das sogenannte „Balconing“, also das Springen vom Balkon in den Pool, ist mittlerweile mit Geldbußen behaftet. Nun müssen sich Partytouristen aber vor noch mehr Regeln wappnen: Die Lokalbetreiber an der Playa de Palma haben sich zu einem Verhaltenskodex verpflichtet, der unter anderem einen Dresscode vorschreibt.

Schluss mit Freizügigkeit am Ballermann: Lokale legen Dresscode fest

Die Diskotheken, Bars und Partyhochburgen an der Playa de Palma, die sich zu dem Verband „Abone“ zusammengeschlossen haben, haben am Freitag (11. März) eine Selbstverpflichtung unterzeichnet, wie die Mallorca Zeitung berichtet. Zusammen wollen sie verstärkt gegen exzessive Trunkenheit, vulgäres und unzivilisiertes Verhalten sowie Gewalt vorgehen. Zu den beteiligten Geschäften gehören unter anderem die größten Partytempel des Ballermanns – der Megapark und der Bierkönig. Des Weiteren wollen auch die Biergärten und Diskotheken Bamboleo, Rutschbahn, Showarena, Salsa Rosa, Las Palmeras, Oberbayern, Bolero, Regine’s und Lunita andere Saiten aufziehen.

Der Verhaltenskodex sieht eine grundlegende Kleiderordnung vor: Besucher dürfen die Gaststätten und Clubs nicht mehr barfuß oder oberkörperfrei betreten, berichtet die Mallorca Zeitung. Fortan müssen Gäste also immer mit Schuhen und einem T-Shirt oder Hemd erscheinen – ansonsten werden sie bereits an der Pforte abgewiesen. Auch Personen, die sich besonders „peinlich“ kleiden oder mit „geschmacklosen Accessoires“ aufschlagen, kann der Zutritt verweigert werden. Zu unerwünschten Erscheinungsbildern gehören auch Tattoos mit Nazi-Symbolen oder Hassbotschaften.

Wer rassistisches oder gewalttätiges Verhalten an den Tag legt sowie Drogen zu sich nimmt, soll keinen Zutritt mehr zu den Lokalen erhalten. Dazu wollen sich die Betreiber auch untereinander vernetzen, wie das Mallorca Magazin berichtet, und die Zusammenarbeit mit der spanischen Nationalpolizei verstärken. Der Plan sieht vor, die neuen Verhaltensregeln auch klar mithilfe von Anzeigetafeln und Plakaten zu kommunizieren. In Deutschland soll gar eine Marketing-Kampagne gefahren werden, um die Benimmregeln im Bewusstsein der Menschen zu schärfen – dafür will man deutsche Prominente gewinnen.

Vom Partytourismus zum Qualitätsurlaub: Mallorca will Wandel voranbringen

Das Ziel dieser Regeln sei laut Mallorca Zeitung allerdings nicht, den Partytourismus einzuschränken – es soll aber der Eindruck eines „minderwertigen Tourismus“ vermieden werden. In den Jahren vor der Corona-Pandemie hat Mallorca stark an seinem Image als Party-Insel gelitten. Nun will man den Fokus auf einen qualitativen Tourismus setzen. (fk)

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