Rassismus-Kritik an New York-Reiseführer
Hamburg/München - Die Herausgeber des Reiseführers „Merian momente New York“ haben sich nach Kritik in sozialen Netzwerken für eine als rassistisch empfundene Formulierung entschuldigt.
In der Einleitung des Kapitels „Mein New York“ schrieb Autor Jörg von Uthmann: „Die größte Stadt Amerikas hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert: Die Weißen stellen nur noch ein Drittel ihrer Bewohner. Kein Grund zur Sorge: New York ist heute eine der sichersten Großstädte des Landes.“
Auf Twitter gab es dazu viel Kritik und den Vorwurf des Rassismus, umso mehr als es sich bei dem Autor um einen ehemaligen Diplomaten handelt. Manch einer traute seinen Augen nicht und glaubte, es mit einem Druckfehler oder einem schlechten Scherz zu tun zu haben. Der Redaktion und dem Lektorat wurde Versagen vorgeworfen.
„Wir entschuldigen uns vielmals für diese Formulierung und nehmen die berechtigte Kritik ernst“, schrieb der Münchner Verlag Travel House Media auf der Homepage von Merian. Sowohl der Autor als auch Travel House Media hätten sich auf keinen Fall rassistisch äußern wollen. „Hinter unseren Produkten stecken Menschen, und Menschen machen Fehler.“ Der Text sei sofort überarbeitet worden, die korrigierte Auflage werde Ende des Jahres zu kaufen sein. Ein Tweet des Verlags mit dem Hinweis auf die Entschuldigung enthielt den Hashtag #NoToRacism.
Ein Großteil der Online-Gemeinde empfand die Entschuldigung jedoch als nicht ausreichend. Ein User meinte: "Schon Tucholsky wusste: Sprache ist eine Waffe. Wie wir wissen, sind Waffen nicht für jeden geeignet."
dpa/hn