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Ab Mitte Juli: Airline nimmt Flugbetrieb in München wieder auf

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Von: Franziska Kaindl

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Urlaub außerhalb von Europa im Sommer rückt näher. Bis es soweit ist, bleibt einiges zu tun - Emirates will aber bald wieder Flüge über Dubai anbieten.

Urlaub trotz Corona: Emirates steuert bald wieder den Flughafen München an

Update vom 24.06.2020: Die Fluggesellschaft Emirates wird ab dem 15. Juli wieder den Linienflugverkehr für Reisende zwischen seinem Drehkreuz Dubai und München aufnehmen. Vier wöchentliche Flüge mit Flugzeugen des Typs Boeing 770-300ER werden dann in der bayerischen Landeshauptstadt angeboten. Derzeit bedient Emirates über 40 Städte weltweit über sein Drehkreuz Dubai - zwischen Asien-Pazifik, Golf, Europa und Amerika.

Passagiere müssen jedoch beachten, dass einige Reisebeschränkungen weiterhin Gültigkeit haben und sie deshalb nur auf den Emirates-Flügen akzeptiert werden, wenn sie die Einreiseanforderungen der Zielländer erfüllen, so die Airline. Reisende, die Dubai besuchen möchten, müssen außerdem unter anderem im Besitz einer internationalen Krankenversicherung sein, die Covid-19 während der gesamten Aufenthaltsdauer abdeckt. Schon vor Kurzem wurde bekannt, dass die Einreise nach Dubai und die Vereinigte Arabische Emirate für Geschäfts- und Urlaubsreisende ab dem 7. Juli wieder möglich sein wird.

Emirates baut aktuelles Streckennetz aus

Update vom 05. Juni 2020: Nachdem die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate beschlossen hat, die Beschränkungen für Passagier-Umsteigeverbindungen an den Flughäfen der VAE aufzuheben, nimmt die Fluggesellschaft Emirates ab dem 15. Juni Linienflüge zu 16 weiteren Destinationen auf. Das heißt, der Dubai International Airport ist wieder für Zwischenstopps zwischen Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum oder Nord- und Südamerika offen. Reisende werden allerdings darum gebeten, sich vor dem Abflug über die Ein- und Ausreisebestimmungen des Ziellandes zu informieren.

Laut einer Pressemitteilung der Airline heben ab dem 15. Juni wieder Flüge in Europa - darunter täglich in Frankfurt - ab. Im Reisebüro oder auf der Website könnten zudem Flüge von Dubai nach Zürich, Wien, Bahrain, Manchester, Amsterdam, Kopenhagen, Dublin, New York JFK, Seoul, Kuala Lumpur, Singapur, Jakarta, Taipeh, Hongkong, Perth und Brisbane gebucht werden. Mit den Verbindungen nach und von London Heathrow, Frankfurt, Paris, Mailand, Madrid, Chicago, Toronto, Sydney, Melbourne und Manila, die ab dem 11. Juni angeboten werden, wächst das Streckennetz damit auf 29 Destinationen.

Um für ausreichend Hygiene an Bord und am Boden zu sorgen, sollen an Passagiere und Mitarbeiter kostenlose Hygienekits verteilt werden, die Masken, Handschuhe, Desinfektionsmittel und antibakterielle Tücher enthalten. Bei Flügen, die über 1,5 Stunden dauern, wird zudem ein "Cabin Service Assistant" alle 45 Minuten für saubere Toiletten sorgen.

Update vom 22. Mai 2020: EasyJet will Mitte Juni wieder einige Flüge anbieten

Die Airline EasyJet will nach zweieinhalbmonatiger Unterbrechung ab dem 15. Juni wieder einige Flüge anbieten. Dabei handelt es sich in erster Linie um eine Reihe von Inlandsflügen, vor allem in Großbritannien und Frankreich. Ein Bruchteil davon wird aber eventuell auch über Landesgrenzen führen, wie aus einer Pressemitteilung herauszulesen ist. Welche Routen das sind, scheint noch nicht bekannt zu sein. Insgesamt wird der Flugbetrieb von EasyJet an 21 europäischen Flughäfen langsam wieder aufgenommen.

Die Airline hat zudem ihre Hygienemaßnahmen hochgefahren: Die Maschinen sollen stärker desinfiziert werden, die Crew an Bord und am Boden wird Masken tragen und während des Fluges gibt es vorerst keine Mahlzeiten mehr. "Ich bin wirklich froh, dass wir Mitte Juni wieder fliegen werden. Wir werden unseren Betrieb in kleinen, vorsichtigen Schritten wieder aufnehmen", erklärt Airline-Chef Johan Lundgren. Dabei will die Airline die Situation in Europa genau beobachten und den Flugplan ausbauen, sobald noch mehr Beschränkungen aufgehoben werden.

Update vom 20. Mai 2020: Tui-Chef macht zwei vielversprechende Ankündigungen

Hannover - In einem groß angekündigten RTL-Interview stellt sich der Deutschland-Chef von Tui, dem größten Reiseveranstalter in Europa, einigen Fragen zur Coronavirus-Krise. Der 47-jährige Marek Andryszak muss aufgrund der vielen Stornierungen und Service-Beschwerden zugeben: "Ich schlafe gerade nicht gut." Dennoch nimmt er viele Fragen mit Fassung und macht gleichzeitig auch zwei große Versprechen, die einen Lichtblick in den weltweiten Reisebeschränkungen andeuten.

Update vom 19. Mai 2020: Hoffnung auf Sommerurlaub am Mittelmeer wächst

Sonnenhungrige Bundesbürger können hoffen: Die Chancen auf einen Sommerurlaub am Mittelmeer sind gestiegen, da Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) und Amtskollegen aus Europa auf eine Öffnung der Grenzen für Touristen bis zum Sommerbeginn hinarbeiten wollen. Die von der Corona-Krise stark getroffene Reisebranche bereitet sich auf einen Start in Europa vor. Trotz steigender Kosten durch Hygiene- und Schutzmaßnahmen wegen der Corona-Pandemie rechnen Branchenexperten nicht mit generellen Preiserhöhungen.

"Wir wollen Schritt für Schritt in die Normalisierung zurück", hatte Maas am Montag nach einer Videokonferenz mit Kollegen aus zehn der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen gesagt. Er betonte aber auch, dass der Sommerurlaub nicht so werden wird wie vor der Corona-Krise. "Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass es eine schnelle Rückkehr zu Business as usual geben kann."

Maas will die noch bis zum 14. Juni weltweit geltende Reisewarnung für deutsche Touristen zunächst nur für die Europäische Union aufheben und durch individuelle Reisehinweise für die einzelnen Länder ersetzen. Darin soll dann auf die unterschiedlichen Risiken aufmerksam gemacht werden. Auch über eine Aufhebung der Reisewarnung für einzelne Länder außerhalb der EU wird im Auswärtigen Amt bereits nachgedacht.

Strand in Sardinien.
Strand in Sardinien. © picture alliance/Claudia Castellano/dpa

Zunächst einmal müssen aber die Grenzen geöffnet werden

Für seine Nachbarländer will Deutschland das bis zum 15. Juni umsetzen - nur bei Tschechien und Polen ist unklar, wann es zu einer Einigung kommen kann. Zudem muss die in vielen Ländern noch geltende zweiwöchige Quarantänepflicht für einreisende Ausländer aufgehoben werden. Wenn das geregelt ist, soll ab dem 15. Juni auch die weltweite Reisewarnung fallen.

Die Pläne wecken aber nicht nur Vorfreude bei Urlaubern, sondern stoßen auch auf Kritik. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat vor einer zu raschen Öffnung der europäischen Grenzen für den Tourismus gewarnt. „Ich würde der Regierung raten, die Grenzen geschlossen zu halten - und zwar in beiden Richtungen", sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). "Aus gesundheitlichen Gründen wäre es das Beste, die Menschen blieben an ihrem Wohnort."

Mit Blick auf die geplante Aufhebung der Reisewarnung für Europa warnte Montgomery vor einem gefährlichen Wettlauf: „Die neuen Lockerungen zwischen den europäischen Ländern bereiten mir große Sorge, weil wir wieder einen Überbietungswettbewerb bekommen werden: Wer öffnet weiter, wer öffnet schneller?" Durch den Reiseverkehr werde das Risiko einer zweiten Infektionswelle steigen: "Sie wird härter als die erste, weil wir nicht mehr so vorsichtig sein werden."

Riskant sei die neue Reisefreiheit auch durch die zu erwartende Zunahme von Reisen nach Deutschland: „Wenn jetzt wieder Touristen nach Deutschland kommen, steigt auch die Infektionsgefahr", sagte Montgomery. Die Grenzöffnungen seien deswegen verfrüht. "Die Regierung handelt hier ausschließlich aus ökonomischen Gründen - und unterschätzt dabei die gesundheitlichen Risiken", kritisierte er: „Wir können noch nicht zurück zur Normalität."

Reiseveranstalter wie Tui, DER Touristik oder FTI rüsten sich derweil für den Start und haben entsprechende Hygiene- und Schutzmaßnahmen entwickelt. „Wir haben uns in den vergangenen Wochen sehr intensiv mit den Regierungen der Urlaubsländer abgestimmt und begrüßen den Schritt, Sommerurlaub in den europäischen Feriengebieten darstellen zu können“, sagte beispielsweise ein Tui-Sprecher.

Mit generellen Preiserhöhungen in der Krise rechnen Branchenexperten nicht. "Zwar haben beispielsweise Hotels, Restaurants oder Campingplätze durch Hygienevorschriften und geringere Auslastung höhere Kosten, doch der Konkurrenzdruck ist hoch. Vielen steht das Wasser bis zum Hals", sagte Tourismusexperte Torsten Kirstges von der Jade-Hochschule in Wilhelmshaven.

Update vom 18. Mai 2020: Maas berät mit Urlaubsländern über Öffnung für Touristen

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) will am Montag (18.5.2020) mit seinen Kollegen aus beliebten Urlaubsländern der Deutschen beraten, wie die Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie nach und nach gelockert werden können. Zu der Videokonferenz sind Spanien, Italien, Österreich, Griechenland, Kroatien, Portugal, Malta, Slowenien, Zypern und Bulgarien eingeladen.

Ziel des Treffens ist ein koordiniertes Vorgehen bei der Öffnung der Grenzen für Touristen. In Deutschland gilt vorerst bis zum 14. Juni eine weltweite Reisewarnung für Urlauber. Maas will sie Ostsee, Harz, Chiemsee – die beliebtesten Urlaubsregionen und ihre Corona-Regeln, soweit es keinen Rückschlag bei der Pandemie-Bekämpfung gibt - zuerst für europäische Länder. Grundlage der Beratungen sind die von der EU-Kommission vor wenigen Tagen vorgestellten Leitlinien für Tourismus in der Krise.

Die Bundesregierung geht davon aus, dass in weiten Teilen Europas Urlaub möglich sein wird. "Die Chancen stehen gut, dass wir unsere Sommerferien nicht nur im Inland, sondern auch im europäischen Ausland verbringen können", sagte der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Montag). Man müsse aber sichergehen, dass man nicht zu früh starte. Er sei jedoch "überzeugt, dass die weltweite Reisewarnung nach dem 14. Juni Geschichte sein wird".

Maas verwies am Sonntagabend im ARD-"Bericht aus Berlin" auf positive Entwicklungen. Einige Länder hätten angekündigt, ab Juni oder Juli ihre Grenzen für Touristen zu öffnen. Und auch die Bundesregierung wolle ihre Beschränkungen lockern, sagte er. "Wir wollen nach dem 15. Juni eigentlich keine weltweite Reisewarnung mehr haben. Sondern wir wollen das ersetzen durch Reisehinweise, aus denen die Leute erkennen können: Wo kann man hinfahren? Ist es verantwortbar? Ist man willkommen? Und vor allem: Welche Regelungen gelten da?"

Angesichts der abgeflauten Corona-Pandemie wirbt die griechische Regierung um Urlauber aus Deutschland. Griechenland komme Schritt für Schritt aus der Krise und kehre zur Normalität zurück, sagte Außenminister Nikos Dendias dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montag). "Die Bewegungsfreiheit wird innerhalb des Landes wiederhergestellt, unsere Hotels bereiten sich auf ihre Wiedereröffnung vor, unsere Strände sind wieder zugänglich und archäologische Stätten öffnen wieder für die Öffentlichkeit." Denias betonte: „Ziel ist es, das freie und sichere Reisen innerhalb der EU wiederherzustellen."

Frankreichs Staatssekretär für Tourismus, Jean-Baptiste Lemoyne, betonte vor der Videoschalte, er wünsche sich, dass zum Sommerbeginn am 21. Juni ein Maximum an Sehenswürdigkeiten im Land wieder Besucher empfangen könne. Je nach Entwicklung der Corona-Pandemie sei das vielleicht auch schon früher möglich, sagte er der Sonntagszeitung "Le Journal du Dimanche".

In Frankreich hatten am Wochenende erste Strände und touristische Ziele wieder geöffnet. Innenminister Christophe Castaner kritisierte, dass Italien die Einreise für Ausländer ab dem 3. Juni wieder erlauben will. Es sei wichtig, dass diese Entscheidungen auf europäischer Ebene koordiniert würden, sagte Castaner am Samstag im nordfranzösischen Veules-les-Roses.

Am Wochenende hatte Deutschland mit der Lockerung der wegen der Corona-Pandemie verordneten Kontrollen an den Grenzen zu den Nachbarländern begonnen. An dem Grundsatz, dass nur einreisen darf, wer zur Arbeit fährt oder einen anderen triftigen Grund geltend machen kann, hält die Bundesregierung zwar noch bis Mitte Juni fest. Es gibt aber nur noch stichprobenartige Überprüfungen.

Vor allem in den vergleichsweise wenig von Corona betroffenen Ländern Österreich, Kroatien und Griechenland hofft man auf Urlauber aus Deutschland in den Sommerferien und will den grenzüberschreitenden Tourismus so schnell wie möglich wieder ankurbeln. Maas hatte am Sonntag im Deutschlandfunk erklärt, dass er die Reisewarnung möglichst nach dem 14. Juni für europäische Länder aufheben und in individuelle Reisehinweise umwandeln will. Darin würde dann auf die Risiken in den einzelnen Ländern aufmerksam gemacht, ohne pauschal von Reisen dorthin abzuraten.

Update vom 15. Mai 2020: Slowenien öffnet Grenzen, Dänemark stellt Einreise unter bestimmten Voraussetzungen in Aussicht

Am Abend des 14. Mai 2020 hat Slowenien angekündigt, die Grenzen für EU-Bürger ab dem 31. Mai 2020 zu öffnen. Die Regierung des Landes geht davon aus, die Pandemie überstanden zu haben, nachdem die Infektionen in den letzten Tagen erheblich gesunken sind, berichtet die dpa in Berufung auf die Nachrichtenagentur STA. Einschränkungen soll es dennoch geben: An den Grenzen zu Österreich, Italien und Ungarn müssen Reisende mit Kontrollen rechnen. Wer keinen ständigen Wohnsitz in Slowenien hat und typische Symptome einer Covid-19-Erkrankung zeigt, wird zurückgewiesen. Für Besucher aus Nicht-EU-Ländern gilt bei einer Einreise weiterhin eine Quarantänepflicht. Innerhalb des Landes gelten zudem Abstandsregelungen und eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit.

Urlaub in Italien.
Urlaub in Italien. © picture alliance/Andrea Warnecke/dpa-tmn/dpa

Auch aus Dänemark gibt es Neuigkeiten: Im Rahmen einer TV-Debatte stellte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen eine Öffnung unter bestimmten Bedingungen in Aussicht. Sollten Touristen einen Mietvertrag für ein Ferienhaus oder eine Hotelreservierung vorweisen können, wäre eine Einreise bald schon denkbar. Diese Regelungen müssen aber erst im Kreise der Politiker beschlossen werden.

Eine weitere Nachricht dürfte den Sommerurlaubern Freude bereiten: Bundesaußenminister Heiko Maas möchte in den kommenden Wochen mit den Verantwortlichen aus beliebten Urlaubsländern wie Spanien, Italien, Österreich, Griechenland, Kroatien, Portugal, Malta, Slowenien, Zypern und Bulgarien über eine Lockerung der Reisebeschränkungen beraten, berichtet die Deutsche Presse-Agentur in Berufung auf Informationen des Auswärtigen Amts. Dadurch könnten EU-Reisen in den Sommermonaten bald schon Realität werden.

Update vom 14. Mai 2020: Lockerungen an den Grenzen ab 16. Mai 2020

Die angekündigten Lockerungen an den Grenzen in der Corona-Krise gehen einigen Politikern der Union nicht weit genug. Unionsfraktionsvize Andreas Jung (CDU) forderte rasche weitere Schritte hin zu einer Normalisierung des Grenzverkehrs. Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans verlangte ebenfalls mehr Tempo. Dagegen mahnte Bayerns Regierungschef Markus Söder zur Besonnenheit. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) warnte, bei einem starken Anstieg der Infektionszahlen könnten Lockerungen von Grenzkontrollen auch wieder rückgängig gemacht werden.

Seehofer hatte am Mittwoch (13.5.20) mitgeteilt, dass die Kontrollen an der Grenze zu Luxemburg in der Nacht zum Samstag beendet werden. An der deutsch-dänischen Grenze sei Deutschland ebenfalls bereit, die Kontrollen einzustellen, "sobald die dänische Regierung ihre laufenden Konsultationen mit ihren jeweiligen Nachbarstaaten vollzogen hat", hieß es.

An den Grenzen zu Frankreich, Österreich und der Schweiz sollen die Kontrollen dagegen bis zum 15. Juni 2020 fortgesetzt werden.

Grenzöffnung Österreich und Deutschland zum 15. Juni 2020 geplant.
Grenzöffnung Österreich und Deutschland zum 15. Juni 2020 geplant. © picture alliance/Johann Groder/APA/EXPA/dpa

"Am Samstag gehen die Schlagbäume an den geschlossenen Grenzübergängen endlich wieder hoch. Das ist ein wichtiger Schritt, wir sind aber noch nicht am Ziel", sagte der CDU-Politiker Jung der Deutschen Presse-Agentur. "Wir kämpfen weiter für eine europäische Antwort gegen Corona ohne Grenzbeschränkungen", betonte er. In einem nächsten Schritt müssten Einreisesperren entfallen und Zurückweisungen aufhören. "Die Menschen müssen wieder zueinander kommen können - mit Abstand, aber über Grenzen hinweg", betonte Jung. Er forderte: "Da brauchen wir jetzt schnell Bewegung, nicht erst Mitte Juni!"

Sommerurlaub 2020: In diesen Ländern könnte eine Reise möglich sein

Tausende Menschen in Deutschland warten weiter auf ihren gebuchten Sommerurlaub - ob auf Mallorca, in Antalya oder Ägypten. Doch ob und unter welchen Bedingungen wird eine Reise ins Ausland möglich sein? Die für Mitte Juni geplanten Grenzöffnungen in Europa lassen die Hoffnung wachsen, doch noch in den Sommerferien ins Ausland verreisen zu können. Einige Länder bereiten sich bereits vor.

Urlaub in Frankreich: Lockerungen seit 11. Mai 2020

Strände: Mit den Lockerungen in Frankreich öffnen auch einige Strände wieder - allerdings gelten dort strenge Regeln. Sonnen oder Picknicken sind in der Regel nicht gestattet. An den geöffneten Stränden im Département Loire-Atlantique an der Atlantikküste sind nur "dynamische Aktivitäten" erlaubt, wie es in der Verordnung der zuständigen Präfektur heißt. Dazu zählen individuelle Sportarten wie Laufen, Baden oder Wassersport. Jede "statische Präsenz" - also sich hinlegen oder hinsetzen - ist verboten. Ähnlich sieht es an einigen Stränden in der Bretagne aus. Außerdem herrscht Alkoholverbot und die Abstandsregeln müssen strikt eingehalten werden. Frankreich hat am Montag (11.5.2020) seine strengen Ausgangsbeschränkungen erstmals gelockert. Während dieser Zeit waren die Strände im Land geschlossen. Welche Strände nun am Mittelmeer, am Atlantik und an der Nordsee wieder öffnen können, ist derzeit eine Entscheidung regionaler Behörden. Die Rathäuser müssen sich die Öffnung von der zuständigen Präfektur genehmigen lassen. Für einige Strände gab es bereits grünes Licht, bei anderen steht eine Genehmigung noch aus. Die Strände im Süden bei Marseille etwa sollen Berichten nach nicht vor dem 25. Mai öffnen. Die Präfekturen entscheiden auch, an welche Regeln sich die Menschen an den Stränden halten müssen. Viele Strände werden auch nur tagsüber geöffnet sein.

Ob sich Strandkörbe wie diese bald wieder mit Urlaubern füllen werden?
Ob sich Strandkörbe wie diese bald wieder mit Urlaubern füllen werden? © picture alliance/Sina Schuldt/dpa

Hotels, Restaurants, Cafés: Für Hotels, Restaurants und Cafés ist bisher kein Öffnungsdatum festgelegt.

Museen und Sehenswürdigkeiten: Große Museen wie der Louvre in Paris werden wohl vor September nicht öffnen. Dagegen dürfen kleinere Museen ihre Türen bereits wieder für Besucher öffnen.

Lesen Sie hier: Land wirbt für sich als "bald coronafreies Urlaubsland" - Urlaubssaison beginnt am 1. Juli.

Urlaub in Italien: Urlaub für ausländische Touristen erstmal nicht möglich

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat seinen eigenen Landsleuten zwar Hoffnung auf einen Sommerurlaub am Strand gemacht. Doch ob und wann Touristen aus dem Ausland wieder nach Italien dürfen, steht noch in den Sternen. Südtirol ist jedenfalls schon mal vorgeprescht und öffnet Ende Mai wieder Hotels - und buhlt um deutsche Touristen.

Strände: Derweil verliert sich das Land in teils absurd anmutende Diskussionen über Abstandsregeln am Strand, im Meer und für Kinder beim Buddeln im Sand. Strandbadbetreiber laufen Sturm gegen Vorschläge, dass Sonnenschirmreihen bis zu fünf Meter voneinander entfernt stehen müssen oder Sonnenliegen nach jedem Wechsel desinfiziert werden sollen. Zutritt soll es nur mit Buchungen vorab geben. Derzeit ist das aber noch Zukunftsmusik: Selbst die Italiener dürfen derzeit noch nicht von einer Region in die andere verreisen.

Bars und Restaurants: Der Druck auf die Regierung wächst, Bars, Restaurants und Friseure früher als am 1. Juni wieder zu öffnen. Angesichts einer sinkenden Zahl der aktuell infizierten Menschen verlangen viele der 20 Regionen von Ministerpräsident Giuseppe Conte mehr Tempo bei den Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen.

Kirchen: Die Kirchen in Italien dürfen ab 18. Mai 2020 wieder Gottesdienste mit Gläubigen feiern. Allerdings sollen Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus gelten, wie die Regierung in Rom und die katholische Bischofskonferenz CEI am Donnerstag mitteilten. So sollen die Kirchen den Zugang zu den Gotteshäusern mit Personal kontrollieren und sicherstellen, dass bei Messen zwischen den Menschen stets genug Abstand bleibt.

Lesen Sie hier: Deutsche verbringen Urlaub in Deutschland - ein Bundesland am gefragtesten.

Urlaub in den Niederlande: Urlaub ab 1. Juli 2020 möglich

Die Niederlande haben als eines der wenigen Länder einen Plan für Urlauber vorgelegt. Touristen dürfen ab dem 1. Juli wieder in die holländischen Feriengebiete reisen.

Campingplätze, Bungalows, Ferienwohnungen: Schon jetzt öffnen stufenweise Bungalowparks ihre Tore und werden auch wieder Ferienwohnungen vermietet. Ab dem 1. Juli sollen dann alle Campingplätze und Ferienparks wieder voll geöffnet werden. Bisher galt das nur eingeschränkt. So mussten etwa auf Campingplätzen Duschen und WCs geschlossen bleiben. Die sanitären Einrichtungen werden ab 1. Juli auch an Stränden und in Naturparks wieder geöffnet.

Museen: Museen dürfen ab 1. Juni wieder Besucher empfangen - vorausgesetzt, sie melden sich vorher online an. Auch Restaurants, Cafés, Strandpavillons und Kneipen dürfen jeweils maximal 30 Gäste bewirten. Ab Juli sind dann bis zu 100 Gäste erlaubt.

Sport: Im Freien darf wieder Sport getrieben werden, solange man dabei keinen Körperkontakt mit anderen hat. Tennis, Golf und Schwimmen sind seit 11. Mai erlaubt, Fußball aber nicht.

Urlaub in Dänemark: Kein Tourismus aus dem Ausland

Einzelhandel: In Dänemark darf seit 11. Mai 2020 der gesamte Einzelhandel wieder öffnen, wie aus einer am Donnerstagabend veröffentlichten Vereinbarung zwischen der dänischen Regierung und den Parlamentsparteien hervorgeht.

Cafés, Bars, Restaurants: Eine Woche später, am 18. Mai, dürfen auch Restaurants und Cafés ihre Türen unter bestimmten Richtlinien öffnen. Gleiches gilt für Kirchen und Glaubensgemeinschaften. Nach den jüngeren Schülern nehmen nun auch die sechsten bis zehnten Schulklassen ihren Unterricht wieder auf. Der Profisport darf mit sofortiger Wirkung wieder starten - allerdings ohne Zuschauer.

Grenzen: Die Grenzen Dänemarks bleiben vorerst dicht. Urlauber aus Deutschland werden weiterhin vorerst nicht nach Dänemark einreisen können. Die in der Corona-Krise ergriffenen Maßnahmen hätten zwar schwere Folgen für den Tourismus, sagte Justizminister Nick Hækkerup am Mittwoch im Parlament in Kopenhagen auf eine Frage der Opposition, ob die Grenze für deutsche Touristen wieder geöffnet werden sollte. So wie die Situation derzeit aussehe, sollten Touristen seiner Ansicht nach aber nicht nach Dänemark einreisen dürfen, da sie möglicherweise eine Coronavirus-Infektion mit ins Land bringen könnten.

Wird Urlaub dieses Jahr möglich sein?
Wird Urlaub dieses Jahr möglich sein? © picture alliance/Espa Photo Agency/CSM via ZUMA Wire/dpa

Urlaub in Großbritannien: Erste Lockerungen

Die britische Regierung gerät mit ihren Plänen für eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in der Coronakrise indes zunehmend in die Kritik. Großbritannien ist mit mehr als 30 600 Toten in Statistiken das zahlenmäßig am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Experten gehen von einer sehr hohen Dunkelziffer aus. Premierminister Boris Johnson will das weitere Vorgehen der Regierung am Sonntagabend bekanntgeben. Erste Lockerungen könnten demnach schon ab Montag (18.5.2020) gelten. Britische Medien spekulieren bereits über erste Schritte, die Johnson planen könnte.

Parks, Cafés, Picknicks: Dazu zählt angesichts des schönen Wetters die Öffnung von mehr Parkanlagen, die Zulassung von Picknicks und die Wiedereröffnung von Cafés im Freien. Auch mehr Sport draußen soll ermöglicht werden. Kritiker halten das für zu früh. Viele Menschen halten sich schon jetzt nicht an die Vorgaben.

Urlaub in Spanien: Grenzen erstmal dicht

Grenzen: Jegliche Spanien-Pläne sind für den Sommer 2020 für internationale Feriengäste noch wackelig. Bislang sind die Grenzen zu. Selbst den Spaniern ist es weiter verboten, in andere Regionen ihres Landes zu reisen.

Maßnahmen: Zudem müssen ab dem 15. Mai aus dem Ausland nach Spanien Einreisende zwei Wochen in Quarantäne. Die Maßnahme soll so lange gelten, bis der Corona-Alarmzustand endet.

Hotels: Jedoch gibt es schrittweise Lockerungen, auch wenn noch nicht klar ist, was das für den Tourismus heißt. So durften zumindest in Teilen des Landes die Hotels unter strengen Auflagen wieder öffnen.

Flugverkehr: "Die Auswirkungen von Covid-19 auf den Tourismus sind einfach brutal", schrieb die Zeitung "El Periódico". Aber immerhin: Ab Juni wollen die Lufthansa und ihre Tochter Eurowings wieder Urlauberjets auf die vom Virus weniger betroffene Balearen-Insel Mallorca schicken.

Lesen Sie hier: Urlaub auf den Kanarischen Inseln: Umstrittene Exit-Strategie soll künftig alles ändern.

Urlaub in Griechenland: Tourismus ab 1. Juli 2020 wieder erlaubt

Tourismus: Athen will ab 18. Mai alle Bewegungen innerhalb des Landes erlauben. Der Tourismus soll ab 1. Juli wieder anlaufen.

Strände: In den Urlaubsorten am Meer sollen die Liegen und die Sonnenschirme am Pool oder am Strand etwa drei bis fünf Meter voreinander entfernt stehen.

Hotels: Große Diskussionen gibt es darüber, ob die Mahlzeiten in Hotels im Buffet-Stil oder am Tisch serviert werden sollen. Damit sich das Virus nicht ausbreitet, sollen die Betten in den Zimmern nicht täglich gemacht werden.

Der Tourismus ist extrem wichtig für Griechenland, das seine große Wirtschaftskrise hinter sich gelassen hatte. Zuletzt kamen im Jahr 33 Millionen Touristen. Für 2020 rechnete die Branche mit mehr als 22 Milliarden Euro Umsatz. Jetzt dürften es nicht mehr als zwei Milliarden Euro werden. Rund 65 Prozent der Hoteliers befürchten, dass sie diesen Sommer gar nicht öffnen.

Urlaub in der Türkei: Flugstopp bis 28. Mai verlängert

Die Türkei lockert schrittweise die Corona-Maßnahmen und bereitet sich auf eine Öffnung für den Tourismus vor. Inzwischen gelten nur noch Reisebeschränkungen für 15 statt wie zuvor für 31 Städte und Provinzen.

Inländischer Reiseverkehr: Ende Mai will das Land den inländischen Reiseverkehr aufnehmen, im Juni hofft es auf internationale Urlauber.

Hotels, Restaurants: Für Hotels und Restaurants sollen strenge Corona-Auflagen gelten. Es müssen etwa Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden, das Personal soll eine Pandemie-Ausbildung erhalten. Dazu hat die Türkei ein Zertifikationsprogramm entwickelt.

Flugverkehr: Nach der Öffnung für internationale Flüge sollen an den Grenzübergängen, etwa am Flughafen Antalya, Corona-Tests durchgeführt werden. Die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines hatte ihren Flugstopp zuletzt bis zum 28. Mai verlängert.

Urlaub in Kroatien: Seit 9. Mai gelockerte Einreisebstimmungen

Tourismus: Das stark vom Tourismus abhängige Land an der Adria mit seiner langen, buchtenreichen Küste und den vielen Inseln dringt energisch auf eine Öffnung der europäischen Grenzen. Seit dem 9. Mai gelten gelockerte Einreisebestimmungen. Demnach dürfen Ausländer mit drei Begründungen die Grenze ohne Corona-Test und ohne Quarantäne-Auflagen passieren:

  1. wenn sie eine Immobilie oder ein Boot in Kroatien besitzen,
  2. wenn sie zu einem Begräbnis reisen oder
  3. wenn sie über die Einladung eines Unternehmens verfügen und an ihrer Einreise ein wirtschaftliches Interesse besteht.

Eine informelle Weisung des Innenministeriums hält fest, dass die letzte Bestimmung auch auf Urlauber anzuwenden ist, die eine Unterkunft in Kroatien gebucht haben. Die Behörden arbeiten zudem an neuen Regeln, die zu große Menschenansammlungen an den Stränden verhindern sollen.

Urlaub in Polen: Restaurants und Cafés ab 18. Mai 220 wieder offen

Das Land hält bis zum 12. Juni an Kontrollen an den Grenzen zu anderen EU-Ländern fest. Ausländer dürfen nicht rein. Bisher gelten Ausnahmen für Menschen mit Daueraufenthaltsgenehmigung, für Lastwagenfahrer und Diplomaten. Seit dem 4. Mai sind Hotels und Einkaufszentren wieder geöffnet. In einem weiteren Schritt zur Beendigung des Lockdowns dürfen Restaurants und Cafés ab kommendem Montag (18.05.) wieder öffnen. Es muss aber ein Mindestabstand von zwei Metern zwischen den Tischen eingehalten werden. Auch sind Köche und Keller verpflichtet, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Ebenfalls ab kommendem Montag öffnen dürfen Friseursalons und Kosmetikstudios.

Hotels: Im polnischen Ostsee-Badeort Swinemünde haben am Freitag rund hundert Hoteliers und Reisebüroangestellte gegen die wegen der Corona-Krise verhängten Einreise-Auflagen für ausländische Touristen demonstriert. "Wir stehen am Rande des Abgrunds", sagte ein Angestellter eines Hotels der Nachrichtenagentur PAP. "Die Chefs sagen uns, dass sie uns feuern werden, wenn sich bis Ende des Monats nichts ändert."Die Menschen riefen dem polnischen Fernsehen zufolge "Wir wollen arbeiten" und "Öffnet die Grenze". Auf Transparenten stand: "Rettet den Tourismus" oder "Geschlossene Grenzen sind der Virus, der uns töten wird". Zwar dürfen Hotels in Polen seit Montag wieder öffnen, Ausländer unterliegen jedoch bei ihrer Ankunft weiterhin einer zweiwöchigen Quarantäne-Regelung. Nur Geschäftsreisende sind von der Maßnahme ausgenommen. Die Epidemie und die Schließung der Grenzen haben dazu geführt, dass ausländische Gäste ihre Buchungen für den Sommerurlaub* bereits storniert haben. Die Tourismusbranche fürchtet deshalb um ihr Überleben: Deutsche und skandinavische Urlauber* machen ihren Angaben zufolge bis zu 90 Prozent der Gäste in einigen Hotels, Restaurants, Gesundheits- und Fitnesseinrichtungen an Polens Ostseeküste aus.

Urlaub in Ägypten: Hotels öffnen ab dem 1. Juni 2020

Es ist weiter unklar, wann an beliebten Strandorten wie Hurghada und Scharm El-Scheich wieder Normalität einkehrt.

Hotels: Hotels dürfen für einheimische Urlauber bei 25 Prozent Belegung inzwischen aber wieder öffnen und ab 1. Juni bei 50 Prozent Belegung. Die Hotels müssen unter anderem Desinfektionsmittel am Eingang bereitstellen und das Gepäck der Gäste bei Ankunft und Abreise desinfizieren.

Flugverkehr: Wenn die Grenzen wieder öffnen, soll auch an Flughäfen sichergestellt werden, dass Reisende einen Mindestabstand zueinander einhalten können. Experten schätzen, dass der ägyptischen Tourismusbranche wegen der Pandemie pro Monat Einnahmen von einer Milliarde US-Dollar entgehen.

Lesen Sie hier: Rund 3.000 Personen harren auf Kreuzfahrtschiff weiterhin aus - Corona-Testergebnisse da.

Update vom 13. Mai 2020: Tiroler Landeschef Platter froh über anstehende Grenzöffnung 

Tirols Landeschef Günther Platter (ÖVP) hat sich erfreut über die anstehende Öffnung der Grenzen zwischen Deutschland und Österreich ab dem 15. Juni gezeigt. Offene Grenzen seien die "absolut größte Unterstützung" für den Tourismus in Tirol, sagte Platter bei einer Landtagssitzung am Mittwoch in Innsbruck. Die Absicht sei nun klar, "dass ab dem 15. Juni die Öffnung der Grenzen gegeben sein wird."

Die österreichische Bundesregierung hatte am Mittwochmorgen verkündet, dass die Grenze zu Deutschland am 15. Juni geöffnet werden sollen. Bereits ab Freitag sollen nur noch stichprobenartige Kontrollen durchgeführt werden.

Der Tourismus in Österreich stand aufgrund der Corona-Pandemie zuletzt praktisch still. Am 29. Mai dürfen Hotels und Berherbergungsbetriebe in Österreich wieder öffnen. Der österreichische Tourismus ist allerdings stark abhängig von Gästen aus Deutschland. Daher hatten zuletzt viele Landespolitiker in der Alpenrepublik und auch die Touristiker auf eine Grenzöffnung gepocht.

Update vom 12. Mai 2020: Merkel und Macron planen Lockerungen an der Grenze

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Präsident Emmanuel Macron haben einem Medienbericht zufolge über Lockerungen im deutsch-französischen Grenzverkehr beraten. Nach Informationen des "Hauptstadt Briefings" von The Pioneer-Chefredakteur Michael Bröcker vom Dienstag streben beide eine Lösung an, die für die Bürger beider Länder gleichermaßen gilt, bestenfalls sogar darüber hinaus. Beide hätten am Montagabend miteinander telefoniert.

Absperrband der Polizei liegt auf der Brücke, die das saarländische Kleinblittersdorf mit dem französischen Grosbliederstroff verbindet am Boden.
Absperrband der Polizei liegt auf der Brücke, die das saarländische Kleinblittersdorf mit dem französischen Grosbliederstroff verbindet am Boden. © picture alliance/Oliver Dietze/dpa

Seit Wochen darf nur nach Deutschland einreisen, wer einen wichtigen Grund vorweisen kann. Das sind beispielsweise Lastwagenfahrer, Angehörige medizinischer Berufe oder Berufspendler. Außerdem gibt es an den Grenzen zu Dänemark, Frankreich, Luxemburg, der Schweiz und Österreich stationäre Grenzkontrollen. Innenminister Horst Seehofer (CSU) hatte zuletzt erklärt, es bestehe Einvernehmen in der Bundesregierung, die Kontrollen zunächst bis zum 15. Mai fortzusetzen. NRW-Regierungschef Armin Laschet (CDU) etwa hatte für Lockerungen plädiert.

Regierungssprecher Steffen Seibert bestätigte am Dienstag, dass die Kanzlerin und der französische Präsident am Montag über aktuelle europäische Aufgaben gesprochen hätten.

Update vom 11. Mai 2020: Corona-Lockerungen in Teilen Spaniens

Ein "Café con leche" im Straßencafé, Shoppen im Modegeschäft und ein Besuch im Museum: In Teilen Spaniens hat am Montag die nächste Stufe der Corona-Lockerungen begonnen. Zehn von insgesamt 17 "Autonomen Gemeinschaften" durften in die "Phase 1" des Deeskalationsplans vorrücken, darunter das Baskenland, Galicien, die Kanaren und die Balearen. So saßen auf Mallorca erstmals seit dem Beginn der strikten Ausgehsperre Mitte März wieder Menschen im Außenbereich von Bars zusammen - allerdings müssen die Tische einen Mindestabstand von zwei Metern haben, und die Kundenzahl ist begrenzt.

Auch die Kathedrale von Palma öffnete wieder für Gläubige. Ebenso wie in Museen und Läden ist die Zahl der Besucher auch in Kirchen auf ein Drittel beschränkt. Gleichzeitig sind - unter Einhaltung von Sicherheitsregeln - wieder private Zusammenkünfte von bis zu zehn Menschen erlaubt. Die Ausgehregeln gelten dennoch weiter: Sport und Spaziergänge zu zweit sind für Bürger im Alter zwischen 14 und 70 Jahren nur am Morgen und am Abend gestattet. Dazwischen gibt es Zeiträume zum Spazieren für ein Elternteil mit Kindern und für ältere Menschen.

Die Regeln seien ziemlich konfus, monieren viele im Land. "Ich darf etwa nur alleine mit meinem Kind spazieren gehen, aber nicht zu dritt mit meinem Lebensgefährten. Wenn wir aber in einer Bar ein Eis essen gehen, dann dürfen wir alle drei zusammen raus. Das macht ja irgendwie keinen Sinn", sagte eine Deutsche, die in Palma lebt.

Die besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffene Region Madrid verbleibt zunächst in der "Phase 0", in der lediglich die Ausgangsbeschränkungen leicht gelockert sind und kleine Geschäfte auf Terminbasis öffnen dürfen. In anderen Regionen, etwa Katalonien oder Valencia, sind Lockerungen nur in wenigen Gebieten erlaubt. Auch die Metropole Barcelona muss "nachsitzen".

Die linke Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez will mit einem Vier-Stufen-Plan das Land bis Ende Juni zu einer "neuen Normalität" führen. Jedoch sollen die Regionen bei den Lockerungen - je nach Lage - mit verschiedenen Geschwindigkeiten voranschreiten.

Meldung vom 7. Mai 2020: "Schrittweise Grenzöffnung": Urlaub hier ab Mitte Mai möglich?

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur haben Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther bereits konkret über ein Konzept gesprochen, wie man dann eine Eindämmung des Coronavirus und geltende Quarantäne-Regelungen gegebenenfalls auch ohne formelle Grenzkontrollen sicherstellen könnte. In einem gemeinsamen Lagebild des Gesundheitsministeriums und des Innenressorts heißt es, geplant sei eine "schrittweise Grenzöffnung" im Norden.

"Wir haben heute telefoniert und miteinander verabredet, einen konkreten Fahrplan zu entwickeln, in welchen Schritten ab spätestens 15. Mai eine Öffnung der Grenze zu Dänemark erfolgen kann", sagte Günther am Montagabend, wie das Portal Mopo berichtete. "Dies soll in den kommenden Tagen präzisiert werden."

Auch zwischen dem Bundesinnenministerium und anderen Bundesländern mit Grenzen, an denen aktuell Kontrollen stattfinden, werde bereits über entsprechende Konzepte beraten, hieß es. Seehofer hatte die Mitte März angeordneten Kontrollen an den Grenzen zu Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Österreich und der Schweiz am Montag bis zum 15. Mai 2020 verlängert.

Seehofer warnt vor vorschneller Rückkehr zu Reisebetrieb mit Österreich

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich gegen eine schnelle Wiederaufnahme des Reisebetriebes zwischen Deutschland und Österreich ausgesprochen. "Solange das Virus keinen Urlaub macht, müssen auch wir uns mit unseren Reiseplänen beschränken - so verständlich der Wunsch für die Menschen und die Tourismusbranche auch ist", sagte Seehofer der "Bild am Sonntag". "Der Infektionsschutz gibt da den Zeitplan vor."

Seehofer warnte vor "leichtsinnigen Öffnungen, die später in Gestalt erhöhter Ansteckungszahlen zurückschlagen". Ob und wann wieder Urlaub gemacht werden könne, hänge vom Infektionsgeschehen ab. Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz hatte eine baldige Öffnung der Grenzen zu Deutschland für möglich erklärt. Sein Land hofft auf deutsche Touristen spätestens in den Sommerferien.

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sca / dpa / AFP

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