Spaniens schönste Küsten

4900 Kilometern ist die Küste Spanien lang - der längste Badestrand in Europa. Vergessen Sie die Bettenburgen am Mittelmeer oder Mallorca einfach und entdecken Spaniens Traumstrände.
Denn jenseits von Benidorm und Arenal gibt es noch echte Traumstrände zu entdecken auch in Spanien, dem meistbesuchten Urlaubsland Europas. Sogar an der Costa Blanca, sogar an der Costa del Sol, nur ein paar Kilometer von den Liegestuhl-Batterien entfernt. Sie zu finden mag ein Glücksfall sein. Wir helfen Ihrem Strandsucher-Glück ein wenig auf die Sprünge.
Rias Baixas, Galicien
Die britische Tageszeitung The Guardian hat den Playa de Rodas letztes Jahr zum schönsten Strand der Welt erklärt. 1300 Meter ist er lang. 1300 Meter feinster Sand, der sich im Laufe der Jahre zwischen der Nord- und der Mittelinsel der kleinen Islas Cies gesammelt hat.
Die Islas Cies vor Vigo an der Westküste Galiciens (auch Rias Baixas – zu Deutsch: unterer Flusslauf – genannt) wurden 1980 zum Naturpark erklärt. Legenden ranken sich um das außergewöhnliche Schutzgebiet, in dem auch die Zugvögel auf ihrer langen Reise in den Süden Station machen. Hier soll sich Gott, so sagt man, von der Welterschaffung erholt haben. In den Sommermonaten laufen mehrmals täglich Fähren von Vigo oder Cangas auf dem Festland die Inseln an, allerdings ist die Besucherzahl zum Schutz der Inseln kontingentiert.
Auf den Islas Cies gibt es einen Campingplatz mit rund 800 Plätzen. Wer ihn nutzen möchte, sollte sich aber vorher bei der Tourist-Information am Hafen registrieren lassen.
Costa de la Luz, Andalusien
Gleich um die Ecke hinter der Straße von Gibraltar, wo Spanien schon fast Afrika berührt, da beginnt die Costa de la Luz. 260 Kilometer ist sie lang, die Küste des Lichts. Ein sonniger Streifen von Sanlucar del Barrameda an der Mündung des Guadalquivir im Norden bis hinunter nach Tarifa im Süden, wo sich an der Punta del Europa Atlantik und Mittelmeer begegnen.
Auf der Ruta de la Costa kann man die ganze Schönheit dieser Küste erfahren – von der weiten Strandeinsamkeit bei Chipiona, wo vor allem die Spanier selbst ihre Ferienhäuser stehen haben, bis Tarifa an der Straße von Gibraltar, wo Surfer aus aller Welt ihre Zelte aufschlagen, weil hier zuverlässig an 300 Tagen im Jahr die Winde wehen. Auf halbem Weg dazwischen erhebt sich der malerische Küstenort Conil de la Frontera mit seinen maurischen Würfelhäusern und engen Gassen. Für viele ist es der schönste Urlaubsort an der Costa de la Luz. Auch Spaniens Regent Juan Carlos sonnt sich mit der Familie gerne am Playa la Fontanilla unter der Steilküste. Ein wahrhaft königlicher Urlaubsort eben.
Costa del Sol, Andalusien
Vergessen Sie den Millionärsclub Marbella! Der alte Ortskern, immerhin wieder schön restauriert, ist umgeben von einem Häusermeer. Das richtige Meer liegt irgendwo dahinter. Die Strände sind nicht der Rede wert, kaum Platz für ein Handtuch. Auch Touristenhochburgen wie Torremolinos oder Estepona tragen nicht eigentlich zum Charme der Costa del Sol, der 300 Kilometer langen andalusischen Sonnenküste im Süden Spaniens bei. Da gibt es anderes. Nerja etwa, ein hübscher kleiner Ort mit 16 000 Einwohnern am Fuße der Sierra Almijara, auf einem Hochplateau über der Küste gelegen. Reizvolle Buchten wie die Playa el Salon liegen dem Städtchen, das sich Stil und Atmosphäre aus andalusischer Tradition bewahrt hat, zu Füßen.
Costa Brava, Katalonien

„Die Vormittage sind hier von einer wilden Fröhlichkeit, die Abende oft von einer morbiden Melancholie“, schrieb der surrealistische Maler Salvador Dali einmal über seine Heimat Katalonien. Etwa 600 Kilometer lang ist die Küste von Spaniens nördlichster Mittelmeer-Region, ein Drittel davon nimmt die Costa Brava, die „wilde Küste“ ganz im Norden ein. Sie reicht von Portbou an der Grenze zu Frankreich bis zur Mündung des Flusses Tordera bei Blanes und bietet von steil ins Meer abfallenden, unzugänglichen Felsabschnitten über kleine verschwiegene Buchten bis zu großen weiten Sandstränden alles, was sich der Urlauber so wünschen mag. Alles auf einen Fleck – Touristentrubel und gleich daneben auch wieder ruhige Buchten wie die Cala del Pi (Foto oben) bietet der Ort Playa de Aro. Nicht umsonst wird er gerne auch das Cannes der Costa Brava genannt.
Costa Blanca, Valencia
Wie keine andere Küste ist die 200 Kilometer lange Costa Blanca ein Synonym für den spanischen Massentourismus schlechthin. Schon in den 60-er Jahren wuchsen um Benidorm die Bettenburgen in den Himmel, was dem Ort, der in jedem Reisekatalog mehrere Seiten füllt, einmal den Beinamen „größte Baustelle Europas“ einbrachte. Aber die weiße Küste, die einerseits so heißt, weil ihre Häuser traditionell weiß gekalkt werden, aber auch, weil das gleißende Licht die Strände zum Leuchten bringt, kann auch anders. Kleine, versteckte Buchten wie die von Granadella (Foto) finden Urlauber noch rund um das Cabo de la Nao, eine markante Felsnase, die die Costa Blanca im Norden von der Costa de Azahar trennt. Auf dem Kap steht über der Steilküste ein markantes Leuchtfeuer auf einem Leuchtturm, der – natürlich – weiß ist.
Costa Verde, Kantabrien
Sanfte Hügel, Kühe, die auf der Weide grasen – ein Bild, als ob man das Voralpenland ans Meer verlegt hätte. Costa Verde – grüne Küste – wird denn auch die Landschaft am Golf von Biscaya im Norden Spaniens genannt. Viele Reiseführer rühmen ihre Strände als die schönsten Spaniens. Wer sie sich allerdings als Badeziel aussucht, sollte wissen, dass die Gegend auch zu den regenreichsten Spaniens gehört. Grüne Küste – von nichts kommt eben nichts... Unser Bild zeigt den Strand bei San Vicente de la Barquera in Kantabrien.
Costa Vasca, Baskenland

La Concha – die Muschel – wird der Stadtstrand der baskischen Hauptstadt San Sebastian wegen seiner geschwungenen Form auch genannt. Wer hier Urlaub macht, sucht nicht die Einsamkeit. La Concha ist die spanische Version der Copacabana – mit viel Platz zum Abtanzen in der Strand-Discotheca Bataplan, mit einer langen Promenade zum sehen und gesehen werden und mit direktem Zugang in die schöne Altstadt von San Sebastian mit ihren Kneipen, Bars und vorzüglichen Restaurants, in denen einige der besten Köche der Welt am Herd stehen.
REISE INFOS ZU SPANIENS KÜSTE
ANREISE Je weniger eine Region in den Katalogen der großen Reiseveranstalter erscheint, umso lohnender ist sie für die Spezies der Entdecker unter den Urlaubsreisenden. Das ist eines der touristischen Naturgesetze. Ein anderes lautet: Je mehr Flieger, und dabei vor allem Billigflieger, ein Reiseziel ansteuern, umso voller wird’s dort. Was leicht erklärt, wieso die Küsten Galiziens oder Asturiens noch echte Geheimtipps sind, an denen man mit ein bisschen Glück wirklich noch Strandabschnitte für sich alleine findet.
Wer die versteckten Ecken der Costa Brava oder Costa Blanca entdecken will, bucht ab Barcelona bzw. Malaga am besten einen Leihwagen (ab ca. 15 Euro am Tag).
VERANSTALTER Ein Veranstalter, der Spanien auch abseits touristischer Massenziele anbietet, ist Olimar. Dort findet man sowohl Hotels als auch Rundreisen (für Selbstfahrer oder organisiert), auch durch Galizien, Asturien, Kantabrien oder das Baskenland.
Katalog im Reisebüro oder im Internet unter www.olimar.com
MEHR INFOS Spanisches Fremdenverkehrsamt , im Internet: www.spain.info