1 x 1 - Tipps für die erste Kreuzfahrt

Wer zum ersten Mal Urlaub auf See macht, muss sich zunächst einmal an die eine oder andere Besonderheit gewöhnen. Hier finden Sie ein kleines Bord-Einmaleins.
BORDKARTE
Sie ist Zimmerschlüssel, Ausweis und Zahlungsmittel. Oft ist darauf ein Foto vom Gast, das beim Einchecken aufgenommen wird. Bei Landausflügen wird mit der Bordkarte aus- und eingecheckt. So weiß der Kapitän, ob alle seine Schäfchen wieder an Bord sind.
PASS
Den wird der Gast am Anfang einer Reise los und bekommt ihn erst am Ende wieder. Das vereinfacht den Reedereien die Formalitäten.
GESETZTE ESSEN
Auf vielen Schiffen gibt es immer noch gesetzte Essen an großen Tischen. Das hat den Vorteil, dass es keine Drängelei am Büfett gibt - und den Nachteil, dass die anderen Gäste am Tisch Überraschungen sind. Es gibt aber einen Fluchtweg: Bei Nichtgefallen reicht ein Hinweis an den Oberkellner, um umgesetzt zu werden.
SCHIFFSARZT
Traumjobs wie den des Dr. Horst Schröder vom ZDF-“Traumschiff“ gibt es wenige - nur die großen Reedereien und Schiffe haben fest angestellte Mediziner an Bord. Viele Ärzte auf Kreuzfahrtschiffen haben eine eigene Praxis an Land und kommen nur in ihrem Urlaub zum Bord-Einsatz. Ähnlich läuft es mit den Seelsorgern.
SCHIFFSSCHAUKELN UND MOTORBRUMNMEN
Das Schiff schaukelt auch nachts. Einige Passagiere können dabei hervorragend schlafen, andere weniger. Wer den Wellengang nicht so kräftig spüren möchte, sollte eine Kabine in der Schiffsmitte buchen, wo das Auf und Ab am wenigsten spürbar ist. Den Dieselantrieb hört man besonders deutlich am Heck. Wer ruhig schlafen möchte, sollte eine Kabine am Bug buchen.
DURCHBLICK
Auf jedem Deck gibt es Kabinen, die preisgünstiger sind als die anderen - und das hat seinen Grund. Meist haben sie eine Sichtbehinderung. Wer also Wert darauf legt, aus dem Fenster nicht auf das Rettungsboot zu sehen, bucht diese Kabinen nicht. Auch in der Nähe von Aufzügen und Eismaschinen kann es geräuschvoll werden.
ABENDKLEIDER
Früher hieß es “No Shorts“ selbst zum Frühstück. Inzwischen haben viele Schiffe ihre Kleiderordnung gelockert - selbst auf Luxusschiffen ist oft nur noch bei jedem dritten oder vierten Dinner Abendgarderobe erwünscht. Shorts und ärmellose T-Shirts zu den Mahlzeiten sind aber immer noch keine angebrachte Garderobe an Bord.
SCHUHE
Hohe Hacken sind auf hoher See fehl am Platz. Der Seegang verleitet meist zu etwas breitbeinigem Gang, und auf hohen Absätzen verliert man eher den Halt als in Slippern. Auch für den Landgang ist ein bequemer, rutschfester Schuh besser: Die Reling ist oft glatt und steil, und Hafengegenden sind auch keine Einkaufszentren.
EARLY BIRD
So werden Gäste genannt, die den Sonnenaufgang an Deck bewundern kommen. Für sie hält die Crew Kaffee und Tee und vielleicht auch ein süßes Gebäckteil bereit. Hier findet man schnell Anschluss.
SEEKRANKHEIT
Ist auf den Kreuzfahrern dank moderner Technik nicht mehr so verbreitet. Aber wenn der Kreislauf schlapp macht: Hinlegen und Anisschnaps trinken. Eingelegter Ingwer soll ebenfalls helfen.
RUSS
Wer weiße Segeltuchschuhe und weiße Baumwollhosen einpackt, sollte wissen: Optisch perfekt für eine Seereise, aber damit bitte niemals ans Heck geben. Aus den Schornsteinen fliegen ständig kleine Rußpartikel, die auf den Deckchairs und Tischen liegen. Auf Kleidung hinterlassen sie schwarze Striche, die schwer herauszuwaschen sind.
KOFFER VOR DER TÜR
Auf Schiffen ist es üblich, in den späten Abendstunden vor dem Abreisetag die fertig gepackten Koffer vor die Kabine zu stellen. Diese werden über Nacht eingesammelt und zu den Transferbussen gebracht. Das heißt: Platz im Handgepäck lassen für das Nachthemd und die Zahnbürste!
Von Hilke Segbers, dpa