1. Startseite
  2. Reise

83 Prozent Inflation in der Türkei: Wo Reisen aktuell viel teurer wird

Erstellt:

Von: Franziska Kaindl

Kommentare

In Deutschland wird aufgrund der Inflation geächzt. Doch anderswo sieht es nicht viel besser aus – auch Urlaubsländer sind betroffen.

Die Sommerzeit ist vorbei – doch mit Urlaub ist für zahlreiche Deutsche noch lange nicht Schluss. Auch im Winter wollen viele verreisen. Vor der steigenden Inflation können Bürger allerdings nicht fliehen, denn auch andere Länder im Euroraum haben mit erhöhten Lebenshaltungskosten zu kämpfen.

Inflation im Ausland: Wie viel teurer ist Urlaub in Europa?

In Deutschland lag die Inflationsrate im September 2022 bei 10,9 Prozent (HVPI) im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt informiert. „Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor enorme Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Aber wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Gütern, besonders bei den Nahrungsmitteln“, sagt Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamts. Erste Hotels in Deutschland schlagen aufgrund der gestiegenen Energiepreise sogar eine Energiepauschale auf. Die „Flucht“ ins Ausland bringt aber nicht unbedingt Besserung: Wer einen Urlaub in der EU plant, muss in den meisten Ländern ebenfalls mit gestiegenen Kosten rechnen – ein Trend, der sich bereits seit Monaten fortführt.

Geldbeutel liegt im Sand.
Kosten für Energie und Lebensmittel befinden sich nicht nur in Deutschland auf ungewohnt hohem Niveau. © Irina Drazowa-Fischer/Imago

Deutschland befindet sich aktuell genau im EU-Durchschnitt – hier liegt die Inflationsrate ebenfalls auf 10,9 Prozent. Die niedrigsten Raten weisen Frankreich (6,2 Prozent), Malta (7,4 Prozent) und Finnland (8,4 Prozent) auf. Die höchsten im Euroraum betreffen Estland (24,1 Prozent), Litauen (22,5 Prozent) und Lettland (22,0 Prozent). Ein Urlaub in diesen Ländern ist also derzeit um einiges teurer als noch in den Jahren zuvor. Dennoch müssen die echten Kosten im Vergleich nicht unbedingt höher sein als in Deutschland: „Die Länder Europas mit höherer Inflation sind in der Regel die, deren Preisniveau prinzipiell unter unserem liegt“, sagt ein Sprecher des Unternehmens A3M Global Monitoring dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Sie möchten keine News und Tipps rund um Urlaub & Reisen mehr verpassen?

Dann melden Sie sich für den regelmäßigen Reise-Newsletter unseres Partners Merkur.de an.

In beliebten Urlaubsländern – ob für Sonne, Campen oder Wandern –, sieht es mit der Inflation im September 2022 folgendermaßen aus:

UrlaubslandJährliche Inflationsrate auf Basis des HVPI*
Niederlande17,1 Prozent
Griechenland12,1 Prozent
Österreich10,9 Prozent
Dänemark11,1 Prozent
Portugal9,8 Prozent
Italien9,4 Prozent
Spanien9,0 Prozent
Zypern9,0 Prozent
Irland8,6 Prozent
Malta7,4 Prozent

Quelle: Eurostat, *Harmonisierter Verbraucherpreisindex

So hoch wie seit 24 Jahren nicht: Inflation in der Türkei

Besonders hart trifft die Inflation allerdings die Türkei. Die Teuerungsrate lag im September bei 83,45 Prozent, wie das nationale Statistikamt in Ankara laut Tagesschau berichtete. Das ist eine weitere Steigerung im Vergleich zu August, wo die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 80,21 Prozent höher lagen. Allein die Preise für Lebensmittel sollen sich im vergangenen Monat um gut 93 Prozent gesteigert haben. Die unabhängige Inflation Research Group schätzt sogar, dass die Inflation in der Realität bei 186,27 Prozent liegt, wie es in dem Bericht heißt.

Trotzdem gehört die Türkei in diesem Winter zu den beliebtesten Reisezielen, wie Daten des Reiseveranstalters Tui zeigen. Generell sei die Reiselust der Deutschen vorhanden, wie auch Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV) in einer Pressemitteilung sagt. Das Marktforschungsinstitut GfK berichtete im Sommer sogar, dass Deutsche trotz steigender Preise lieber auf genussvolle Lebensmittel verzichten als auf Reisen.

Auch interessant

Kommentare