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So verteuern Gepäckgebühren Flugtickets

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Koffer Flughafen
Die Last mit dem Gepäck: Wieviel darf mit in die Kabine, was darf ich kostenfrei aufgeben? Beides ist inzwischen von Airline zu Airline ganz unterschiedlich geregelt. Wer sich nicht informiert, riskiert erhebliche Flugpreiserhöhungen. © picture alliance / dpa

Für nur 15 Euro oneway nach Mallorca. Klingt verlockend und erhöht die Lust, zwischendurch mal schnell ganz spontan der Sonne hinterher zu fliegen.

Freilich: Um solche Kampfpreise anbieten zu können, müssen die Billig-Airlines neben dem Service auch Gewicht einsparen. Für den Passagier bedeutet das: keine Snacks an Bord und nur noch kostenloses Handgepäck, aufs Kilo genau dosiert. Mehr ist beim Low-Budget-Flug nicht drin. Aber was braucht man schon für ein Wochenende am Strand?

Teuer wird es für den Passagier, wenn er einen Koffer noch extra dazubucht. Und richtig teuer wird es, wenn er das erst am Flughafen tut, anstatt vorher zu Hause via Internet.

Am Beispiel der Strecke München-Venedig hat das Vergleichsportal Check24 einmal ermittelt, dass eine Familie im günstigsten Fall für die Tickets ohne Gepäck 534 Euro zahlt, mit Gepäck, das zusätzlich dazugebucht wird, aber schon 844 Euro. Bei einer anderen Airline, bei der die 20 Kilo Freigepäck inklusive gewesen wären, hätten die Flugtickets 550 Euro gekostet, gerade mal 16 Euro mehr als das vermeintliche Billig-Angebot. So wird das Ticket-Schnäppchen via Gepäck schnell zur Kostenfalle.

Besonders hoch fällt der Aufschlag aus, wenn die Familie erst beim Check-in am Flughafen Gepäckstücke dazubucht. Im schlechtesten Fall zahlt sie fast fünfmal so hohe Gepäckgebühren wie für im Vorfeld daheim online gebuchte Koffer. Außerdem müssen Familien mit Kleinkindern, die kein eigenes Ticket brauchen, auch auf deren Freigepäck achten. Einige Airlines gewähren für Kleinkinder ohne Ticket nämlich Freigepäck, andere nicht.

Inzwischen praktizieren übrigens nicht nur die Billigflieger die Nur-Handgepäck-Regelung. Auch bei Air Berlin, Aer Lingus, fly Niki, Air Dolomiti oder Air France kann man zu bestimmten begünstigten Tarifen, die dann Light, Mini oder Justfly heißen (siehe Infokasten unten) ohne Koffer reisen. Das sollte allerdings gut überlegt sein, denn nachträglich gebucht wiegt das Gepäck finanziell richtig schwer.

Gepäckregelungen bei Billigtarifen

Gepäck-Specials

Kleinkinder unter zwei Jahren benötigen kein eigenes Ticket, da sie auf dem Schoß der Eltern mitfliegen. Bei einigen Fluggesellschaften haben sie dennoch ein Freigepäck von zehn Kilogramm. Bei anderen Airlines müssen die Eltern ein zweites Gepäckstück aufgeben.

Während ein im Voraus gebuchtes Gepäckstück in der Regel zwischen sechs und 35 Euro kostet, schlagen die Airlines bei erst am Flughafen eingechecktem Zusatzgepäck richtig zu. Das Gepäckstück am Flughafen kostet z. B. bei Ryanair 60 bis 130 Euro pro Strecke und damit viermal soviel wie bei der Online-Buchung (15 bis 35 Euro pro Strecke).

Einige Fluggesellschaften wie z. B. KLM oder Air France haben ihre zulässigen Handgepäcksgrößen verkleinert. Kunden, die sich nicht vorher informieren, zahlen im schlechtesten Fall 60 Euro nach und müssen das Handgepäck aufgeben.

Vueling verlangt von ihren Kunden nicht nur pro Strecke Gepäckgebühren, sondern sogar pro Teilstrecke bei Umsteigeverbindungen. Für den Hin- und Rückflug Berlin-Barcelona zahlt ein Kunde 26 Euro (13 Euro pro Flug) für sein Gepäck. Bei gleicher Strecke mit Umstieg in Madrid 56 Euro (14 Euro pro Teilstrecke).

Ryanair: Sexy Stewardessen im Körper-Scanner

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