FC Erding auf dem Weg zum zweiten Abstieg in Folge

Der FC Erding trifft am Sonntag auf den SV Kranzberg. Der FCE muss aufpassen, dass er nach dem Abstieg aus der Bezirksliga nicht nochmal absteigt.
Erding – Gewaltig am Riemen reißen müssen sich die Kreisliga-Fußballer des FC Erding, um nach dem Abstieg aus der Bezirksliga nicht in die Kreisklasse durchgereicht zu werden. „Endspiele“ werden mit zunehmendem Saisonverlauf weniger, und diesbezüglich hat es der Auftritt am Sonntag beim SV Kranzberg schon in sich. „Abstiegskampf pur mit den zwei schlechtesten Offensiven der Liga“ erwartet FCE-Coach Andreas Ostermair, der sich zuletzt auch sporadisch ins Spielgeschehen eingewechselt hat. Er hofft, „dass jeder verstanden hat, um was es geht“.
FC Erding mit vielen Personalsorgen
Personalsorgen verfolgen die Erdinger ständig. Fragezeichen mit der Tendenz zu „Einsatz kaum möglich“ stehen hinter Sebastian Hinz, Attila Lanzendorfen und Robert Bucher. „Aber das darf am Sonntag keine Ausrede sein“, betont Ostermair. Ab dem Re-Start wollte auch Timo Dörrhöfer wieder im Tor stehen, aber daraus wurde bis jetzt nichts, und daraus wird es auch bis zum Jahresende auf Grund seiner Verletzung nichts werden.
FC Erding mit schwacher Trainingsbeteiligung
Die Personalprobleme mit ständigem Bauen auf Spieler aus der Zweiten sind auch für Pressesprecher Tommy Frieß mitverantwortlich für die sportliche Misere. Dass der mit zwei Treffern in den letzten zehn Minuten beim FC Moosburg erkämpfte Sieg keinen Motivationsschub gebracht hat, versteht auch er nicht und meint damit die schwache Trainingsbeteiligung. Die zeigte sich seiner Ansicht nach auch an der 0:4-Heimniederlage gegen den SV Wörth.
Abteilungsleiter Mathias Köppen glaubt nicht, „dass es alle kapiert haben“. Er verweist darauf, dass ein Großteil des letztjährigen Bezirksligakaders dabei ist, „und jetzt sollen sie es beweisen“. Für ihn geht es erst mal nur darum, über diesem ominösen Strich, der die direkten Abstiegsplätze von der Relegation trennt, zu bleiben. „Schon allein für Andi Ostermair“, sagt er mit Nachdruck.
Kopp: „Sieben Spieler spielten letzte Saison das erste Mal im Seniorenbereich “
Die Frage, ob die mickrigen zwölf erzielten Treffer seines Teams in 17 Spielen dem ehemals begnadeten Torjäger nicht in der Seele wehtun würden, stellt sich für Anton Kopp nicht. Der Trainer des SV Kranzberg nimmt sein Team trotz der misslichen Tabellensituation in Schutz. „Sieben Spieler spielten letzte Saison das erste Mal im Seniorenbereich und jetzt gleich eine Liga höher“, versucht er, zu erklären, und verweist auf den Altersdurchschnitt von gut 22 Jahren. Laut FuPa-Datenbank liegt der über 24, aber da ist Kopp mit seinen bald 53 Jahren auch aufgeführt.
FC Erding: Kopp-Trio soll es richten
Im Herbst gab es nach dem Spiel in Langengeisling die Schlagzeile „Mit 52 im Kader, in der 72. Minute eingewechselt“. Viele Fragen musste er beantworten, „aber es war ein Fehler des Schiedsrichters, ich stand nur sicherheitshalber im Kader“. Zwei Kopps spielen regelmäßig. Sein Sohn Thomas und sein Neffe Michael, beide 21 Jahre alt und mit vier beziehungsweise drei Treffern die Toptorschützen. „Gestohlen“ haben sie das Talent wahrlich nicht. Der Vater und Onkel brachte es in fast zwei Jahrzehnten in Landes- und Bayernliga auf 177 Treffer. Er ist geboren und wohnhaft in Kranzberg. Dorthin gezogen ist Daniel Mömkes. Der 28-Jährige ging für Hallbergmoos und zuletzt Moosinning auf Torejagd, wollte ab der neuen Saison beim SVK spielen, aber wegen Corona ging es ganz schnell.
(HELMUT FINDELSBERGER)